Grasbrunn bei München, Oktober 2020 – Zur Eröffnung der diesjährigen Herbstauktion am 22. Oktober 2020 kommen im Segment ‚Internationale Orden und militärhistorische Sammlungsstücke‘ wieder sehr rare und außergewöhnliche Lose, ebenso wie Objekte für Sammlungseinsteiger zur Auktion. Am Sitz des Hauses in Grasbrunn bei München kann dem interessierten Publikum allein in diesem Themenfeld eine Offerte von 580 Losen angeboten werden, die auch bereits im Rahmen der Vorbesichtigung schon vom 18. bis 21. Oktober zu bewundern ist.In diesem Herbst wurde Hermann Historica die Ehre zu Teil die Preußen-Sammlung des weithin bekannten Berliner Sammlers Gerhard Drewko (geb. 1914) in neue Hände zu vermitteln. Mit viel Sachverstand, Geduld und Gespür setzte er die Tradition der Familie fort, bereits der Großvater stand in enger Verbindung zur preußischen Armee, und sammelte Belege der großen Militärhistorie. Darunter finden sich so selten bis einzigartige Objekte wie eine silberne Fanfarentrompete des Regiments Garde du Corps, des ranghöchsten Regiments der preußischen Garde-Kavallerie, von 1784 und ab 20.000 Euro zu ersteigern. Ebenfalls ein Stück, das Status und Pracht des Militärs bestens zum Ausdruck bringt, ist die Standarte des Ulanen-Regiments „Großherzog Friedrich von Baden Nr. 7, um 1900 und ab 10.000 Euro zu erwerben. Natürlich ist auch der große Preußische Orden Pour le Mérite, hier von 1864 – 1866, mit Startpreis 10.000 Euro im Katalog vertreten und prachtvolle Helme wie der mit einem Löwen bekrönte, auf 10.000 Euro taxierte Helm M 1852 für Mannschaften und Unteroffiziere der Königlich-Bayerischen Leibgarde der Hartschiere komplettieren die reiche Auswahl.
Aber auch aus anderen Quellen begeistern die Einlieferungen, wie das Geschenk von 1882 der „Vereinigten Deutschen Telegraphen Gesellschaft“ an Fürst Otto von Bismarck. In diesem Jahr wurde die „Deutsch-amerikanische Kabelverbindung“ von der Gesellschaft weiter ausgebaut, da die bisherigen Einrichtungen dem zunehmenden Telegrammaustausch nicht mehr gewachsen waren. Auf dem Geschenk sind neben sieben Kabelquerschnitten aus Neusilber alle Zwischenstationen der gesamten Verbindung benannt. 15.000 Euro muss dieses auch unter technikhistorischer Sicht bedeutsame Stück aufgebracht werden.
Ungebrochen ist das Interesse an Objekten aus dem persönlichen Besitz gekrönter Häupter, wie sich gerade erst wieder im Rahmen der Schloss Auktion mit der sehr erfolgreichen Versteigerung der Abendrobe von Farah Diba bewies. Jetzt kommt von Kaiserin Elisabeth von Österreich das Oberteil eines schwarz-weißen Spitzenkleides mit Stehkragen und Paillettenbesatz zum Aufruf, das überaus aufwendig und zart gearbeitet einem Liebhaber schon 4.800 Euro wert sein muss. Aus der Garderobe von Kaiser Wilhelm II. fand ein Unikat, seine Schirmmütze für Offiziere der Dragoner um 1900, ab 2.500 Euro Eingang in die Kataloge und für sein goldenes Zigarettenetui mit Prägung von bekröntem Chiffre „W“ sind Gebote ab 3.000 Euro erbeten. Ein Stück mit belegtem historischen Hintergrund, denn es wurde nach der entscheidenden Schlacht von Vitoria erbeutet, stellt ein seidenes Leibhemd von Joseph Bonaparte, König von Spanien (1768 – 1844), taxiert auf 4.500 Euro, dar.
Auch der Bereich der internationalen Militaria ist wieder bestens aufgestellt, so ein punkvoller Geschenksäbel des Major J. Poysat, Adjutant-Major de la 3e Légion de la Garde Nationale de Paris, den er anlässlich seines Abschieds im Jahr 1849 erhielt. Der Major war 1848 maßgeblich an der Niederschlagung des Juniaufstandes beteiligt und erhielt eine wahrlich würdevolle und kostbare Blankwaffe, die jetzt ab 4.900 Euro beboten werden kann. Ein herrlich gearbeiteter Paradesäbel für einen General im 2. Weltkrieg mit vergoldetem Buntmetall-Gefäß und Schildpattgriff kommt dagegen aus Japan. Ebenso hochrangig wie selten wird er mit moderaten 1.900 Euro aufgerufen. Besonderen militärischen Glanz strahlt die schön erhaltene Unform eines Angehörigen der „Guardia Nobile“ aus dem Pontifikat Pius X. (1903 - 1914) aus. In leuchtendem Rot mit goldenen Epauletten, Gürtel, Kragen und Aufschlägen, muss sie einem neuen Besitzer mindestens 3.000 Euro wert sein.