Lempertz eröffnet traditionell die Frühjahrssaison in Köln mit der Versteigerung von Gemälden des 15. – 19. Jahrhunderts zu attraktiven Schätzpreisen bis circa 15.000 Euro. Diesmal werden am 18. März 121 Werke offeriert, etwa jeweils zur Hälfte Werke Alter Meister und des 19. Jahrhunderts. Reizvolle Arbeiten kann man wie stets unter den Bildern niederländischer, italienischer und deutscher, französischer sowie englischer Meister entdecken. Thematisch erstreckt sich die Offerte von Stillleben, Landschaften und mythologischen Szenen über religiöse Sujets bis hin zu Portraits und Genrebildern.Der Katalog mit allen Angaben, Texten und Abbildungen kann aus Gründen des Umweltschutzes nur im Internet unter www.lempertz.com/kataloge eingesehen werden.
Alte MeisterEin Klappaltar mit Muttergottes gehört zu den ältesten Gemälden der Offerte. Die vorliegende Tafel kann der Werkgruppe eines anonymen Malers, dem sogenannten Meister der Madonna Lazzaroni, zugewiesen werden. Dabei handelt es sich um einen in Florenz im Umfeld des Jacopo di Cione geschulten Kleinmeister. Der unbekannte, nach einer ehemals in der Sammlung Lazzaroni in Paris befindlichen Madonna benannte florentinische Maler scheint sich anfangs primär an Jacopo di Cione orientiert zu haben und wandte sich später Malern wie Andrea di Bonaiuti und Cenni di Francesco zu. Mit letzterem malte er die 1395 datierten Fresken im Palazzo Comunale di San Miniato in Pisa. Das vorliegende Altarbildchen dürfte gegen 1380 anzusetzen sein (Lot 36, € 10/12.000).
Um 1500 sind drei kleine Szenen aus dem Leben Hiobs von der Hand eines Südwestdeutschen Meisters entstanden (Lot 54, € 9/10.000). Mit € 10/12.000 ist das aus dem Umkreis von Philippe Mercier stammende Mädchen mit den Austern bewertet (Lot 37). Ein Nordnieder- ländischer Meister des späten 17. Jahrhunderts widmet sich mit Bewaldete Landschaft mit Jägern den Vergnügungen der Jagd (Lot 47, € 8/9.000). Auch von dem aus demselben Jahrhundert stammenden niederländischen Maler und Radierer Jan Hackaert kommt eine große, signierte Jagdgesellschaft in Waldlandschaft (Lot 23, € 9/10.000). Ein Pieter Claesz zugeschriebenes, auf Holz gemaltes Stillleben mit Zinnkanne, Schinken und Silberbecher ist mit € 9/10.000 bewertet (Lot 9). Jan Josef Horemans d. Ä. zeigt realistisch und in Nahsicht eine schmerzhafte Schulteroperation (Lot 27, € 3/4.000).
Neue MeisterZu den attraktiven Angeboten der Gemälde des 19. Jh. gehören Hermann Seegers dekorative Drei Mädchen am Strand (Lot 113, 3.5/4.500). Carl Jutz d. Ä. ist mit einem seiner typischen nur 8 x 10,5 cm messenden Geflügelbilder vertreten (Lot 94, € 6/7.000). Genauso wenig fehlen Max Clarenbach mit einem frühlingshaften Maimorgen (Lot 77, € 3.5/4.500) sowie Fritz von Wille (Lot 120, € 2/3.000) und Heinrich von Zügel (Lot 121, € 2.2/2.400).
Eine sehr reizvolle Südliche Landschaft mit Aquädukt von Albert Arnz von 1882 liegt bei € 5/6.000 (Lot 69). Der Orient ist mit zwei dekorativen Szenerien präsent: Eugène Pavy zeigt eine Orientalische Marktszene aus dem Jahr 1889 (Lot 101, € 2/2.500). Georg Geyer präsentiert eine 1879 entstandene Ansicht aus Kairo (Lot 86, € 3/3.500). Frank Dillon liefert einen sehr stimmungsvollen Blick auf die Insel Philae im Niltal bei Sonnenuntergang (Lot 79, € 3/4.000).