Lot 269 Nr. 393 237 Pablo Picasso Portrait de jeune Fille, d'après Cranach le Jeune. II, 1958 Original-Farblinolschnitt auf festem Velin, 65 x 53,2/53,7 cm (76,1 x 57,2 cm) Exemplar 12/50. Bloch 859; Baer 1053 C.a. Schätzpreis: € 350.000 – 450.000,- Lot 269 Nr. 393 237 Pablo Picasso Portrait de jeune Fille, d'après Cranach le Jeune. II, 1958 Original-Farblinolschnitt auf festem Velin, 65 x 53,2/53,7 cm (76,1 x 57,2 cm) Exemplar 12/50. Bloch 859; Baer 1053 C.a. Schätzpreis: € 350.000 – 450.000,- - Mit freundlicher Genehmigung von: lempertz

Was: Auktion

Wann: 29.11.2019 - 30.11.2019

An der Spitze der in ebenso in Qualität wie Quantität bestechenden Offerte mit allein 15 Taxen im sechsstelligen Bereich steht mit 350/450.000 Euro einer der gesuchtesten Original-Farblinolschnitte von Pablo Picasso. Diesem Highlight folgen beachtliche Arbeiten von Karl Schmidt-Rottluff, Lovis Corinth, Pierre-Auguste Renoir, von Alexander Archipenko und Emil Nolde, Gabriele…
An der Spitze der in ebenso in Qualität wie Quantität bestechenden Offerte mit allein 15 Taxen im sechsstelligen Bereich steht mit 350/450.000 Euro einer der gesuchtesten Original-Farblinolschnitte von Pablo Picasso. Diesem Highlight folgen beachtliche Arbeiten von Karl Schmidt-Rottluff, Lovis Corinth, Pierre-Auguste Renoir, von Alexander Archipenko und Emil Nolde, Gabriele Münter, Otto Mueller, Max Liebermann, Willi Baumeister, Oskar Schlemmer und Bernard Buffet. Diese Werke werden in einem eigenen Highlights-Katalog, den es ebenfalls auch für die Höhepunkte der Zeitgenössischen Kunst gibt, präsentiert und am 29. November in je einem „Evening Sale“ versteigert. Einen Tag später wird es für beide Abteilungen noch jeweils einen „Day Sale“ geben.

Gesteigert wird diese bemerkenswerte Offerte von rund 30 Werken von Pionieren der Abstraktion aus dem Nachlass des bedeutenden Kunsthistorikers und Kritikers Will Grohmann (und Renate Glück) zum Aufruf. Angeboten werden hochkarätige Arbeiten der Avantgarde und der Nachkriegsmoderne. Darunter befinden sich Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen und Plastiken neben anderen von Hans Arp, Willi Baumeister, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Joan Miró, Fritz Winter, von Josef Albers und Hans Hartung – einige davon mit persönlichen Widmungen an Grohmann. Die Taxen dieses wichtigen Teils der Sammlung reichen bis 150.000 Euro.

Highlights sind „Triebkräfte der Erde“, eine Bild Fritz Winters aus dem Jahr 1944 für € 80/120.000 (Lot 200), Hans Arps Bronze „Petite figure appuyée dite l'égyptienne“, 1938 (Lot 202, € 80/100.000) und Joan Mirós mit persönlicher Widmung versehene Papierarbeit „Femme et oiseaux dans la nuit aus dem Jahr 1967 (Lot 203, € 70/90.000).

Zusätzlich verstärkt wird die Offerte von der Sammlung Gemmer, der wohl größten Privatsammlung des deutschen Spätimpressionisten Paul Baum mit annähernd 100 Gemälden, Zeichnungen und Druckgraphiken (Taxen bis 65.000 Euro), die in einem aufwendig gestalteten Katalog präsentiert werden.

Das großformatige „Portrait de jeune fille, d'apres Cranach le Jeune. II“ ist der bedeutendste und gefragteste farbige Linolschnitt Pablo Picassos. Innerhalb seines graphischen Œuvres nehmen die Linolschnitte nur einen relativ kleinen Teil ein, doch die zwischen 1958 und 1963 entstehenden Arbeiten in dieser Technik zählen zu seinen hervorragendsten und technisch anspruchsvollsten graphischen Werken. In den 1950er Jahren lässt sich der Künstler vielfach von bedeutenden Werken alter Meister, wie Cranach, Velásquez und Delacroix inspirieren. Für das Motiv des vorliegenden Linolschnitts nimmt er Bezug auf ein Werk von Lucas Cranach d. J., das 1564 entstandene „Weibliche Bildnis“ (Kunsthistorischen Museum Wien). Picasso wird durch eine Fotopostkarte, die ihm sein Händler Daniel-Henry Kahnweiler zusendet, auf das Bildnis aufmerksam. Picasso setzt das Motiv sehr frei in einer kubistischen, stark rhythmisierten Bildauffassung um und schafft damit ein druckgraphisches Meisterwerk ( € 350/450.000).

Karl Schmidt-Rottluff ist mit zwei Bildern aus den Jahren 1909 und 1936 vertreten. Das in Aquarell über Kreide auf Karton ausgeführte frühere „Stickendes Mädchen“ ist mit € 250/350.000 bewertet (Lot 234). Der 25-jährige Schmidt-Rottluff schuf 1909 während eines mehrmonatigen Aufenthaltes in Dangast erstmalig eine Folge großformatiger Aquarelle, in denen er stilistische Tendenzen seiner bisherigen Malerei weiterentwickelte. Aus dieser Reihe von sehr wenigen heute überlieferten Blättern stammt auch „Stickendes Mädchen“. Es zählt zu den frühen expressionistischen Meisterwerken des Künstlers in diesem Medium und ist ein Zeugnis der Moderne und des gewaltigen künstlerischen Umbruchs in dieser Zeit. Schmidt- Rottluffs Leinwand „Farnkraut“ von 1936 ist mit einer Taxe von € 80/100.000 versehen (Lot 238).

Von Lovis Corinth werden zwei Arbeiten aus seiner interessantesten späten Schaffenszeit angeboten. Die beiden Aquaralle „Walchensee“ von 1924 und das drei Jahre früher entstandene „Urfeld am Walchensee“ führen in die bayerischen Voralpen und liegen bei € 200/250.000 und € 180/220.000 (Lots 220/221). Pierre-Auguste Renoir zeigt „Gabrielle, nu assis de profil”. Die um 1910 gearbeitete Kohlezeichnung ist mit einer Taxe von € 120/150.000 versehen (Lot 228).” 150/180.000 Euro lautet der Schätzpreis für Alexander Archipenkos bahnbrechend moderne Bronzeplastik „Green Concave (Woman combing her hair)“ aus dem Jahr 1913 liegt als Exemplar 2/6 vor (Lot 232).

Von Emil Nolde werden vier Aquarelle präsentiert. Die höchste Taxe trägt der um 1930 entstandene „Hof Seebüll“ (Lot 242, € 130/150.000), gefolgt von dem um 1930/1940 gemalten Tulpenblumenstrauß in einer Vase (Lot 251, € 100/120.000), dem nach 1950 entstandenen Aquarell „Weiße und rote Amaryllis“ (Lot 253, € 80/120.000) sowie den „Blauen Astern und Sonnenblume“ für 70/90.000 (Lot 252). Von Otto Mueller wird neben drei Lithographien der Jahre 1912–1921 das um 1925 geschaffene großformatige Aquarell „Zwei weibliche Akte in Landschaft“ offeriert (Lot 243, € 90/120.000). Max Liebermann ist u. a. mit seiner in Öl auf Karton gemalten Ölstudie "Rindermarkt in Leiden" von 1900 zu der größeren gleichnamigen Leinwand (Eberle 1901/26) vertreten; sie war ehemals im Besitz von Alfred Hagelstange (1874–1914), dem vormaligen Direktor des Wallraf-Richartz-Museums in Köln (Lot 218, € 80/120.000). Dieselbe Taxe trägt auch Oskar Schlemmers „Ornamentale Plastik“ aus dem Jahr 1919. Bei der 46 cm hohen Silberplastik handelt es sich um einen von wohl 10, ab 1965 ff. von Tut Schlemmer veranlassten Güssen (Lot 255).

Neben den bereits erwähnten allein fünf Arbeiten Willi Baumeisters aus dem Nachlass Grohmann/Glück werden noch zwei weitere Gemälde Baumeisters angeboten: „Safer“ aus dem Jahr 1954 (Lot 262, € 80/120.000) und „Eule II“ von 1951 aus der kleinen Werkgruppe der Eulen und Drachen (Lot 261, € 60/80.000). „Heiteres Blumenbild“, eine Leinwand aus dem Jahr 1949 von Gabriele Münter, ist auf € 120/150.000 taxiert (Lot 250). Von der Künstlerin stammt auch eine frühe kleine „Landschaftsstudie (Landschaft mit Spaziergänger)“ (Lot 248, 50/70.000). Bei € 80/100.000 liegt Georg Schrimpfs „Im Hof/Geschwister“ von 1923 (Lot 246). Mit derselben Bewertung ist auch Bernard Buffets „Marseille, Notre Dame“ von 1965 versehen (Lot 267).

Ein starkes Mittelfeld im fünfstelligen Bereich verleiht der bemerkenswerten Offerte zusätzlichen Schub. Dazu zählen u. a. Mela Muters Leinwand „Landschaft mit Kiefern“ von 1915 aus dem Nachlass der Künstlerin (Lot 231) und Kurt Schwitters‘ „To Dr. Bluth“, eine Merzzeichnung/Collage von 1947 (Lot 260) für jeweils € 60/80.000. Auf € 60/70.000 kommt „Bouquet de dahlias“ von Louis Valtat aus der Zeit um 1940 (Lot 229), dicht gefolgt von Lesser Urys Pastell „Herbstliche Straßenszene bei Regen, Berlin“, 1925–1930 (Lot 222, € 50/70.000) und von einer weiteren Berliner Straßenszene für 50/70.000 (Lot 223). Aus der wie gewohnt starken Offerte mit Blättern des Expressionismus ragt Erich Heckels bedeutender Farbholzschnitt „Männerbildnis“ aus dem Jahr 1919 heraus (Lot 237, € 40/60.000). Seine 27 Jahr später entstandene Tempera-„Zirkusszene“ liegt bei € 40/60.000 (Lot 239). 40/60.000 Euro lautet die Taxe für Amédée Ozenfants „Nature morte devant une fenêtre“ von 1922 (Lot 256). Von Lyonel Feininger werden insgesamt 13 Papierarbeiten aufgerufen (Lots 312 – 314 u. a., bis € 35.000).

Tags: Karl Schmidt-Rottluff, Malerei, Pablo Picasso

Auktion 1143. Moderne Kunst I. Evening Sale (Lots 200 – 269)Paul Baum / Sammlung GemmerAuktion 1143. Moderne Kunst II. Day Sale (Lots 270 – 509)VorbesichtigungKataloge online / Live-Auktion29. Nov. 2019, ab 18.00 Uhr, Lempertz30. Nov., ab 10.30 Uhr 30. Nov., ab 11.30 UhrKöln 23. – 28. Nov. www.lempertz.com/kataloge.html
 

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