Lempertz eröffnet traditionell die Herbstsaison in Köln mit der Versteigerung von Gemälden des 15. – 19. Jahrhunderts zu attraktiven Schätzpreisen bis circa 15/20.000 Euro. Diesmal werden am 20. September knapp 200 Werke offeriert – etwa jeweils zur Hälfte Werke Alter Meister und des 19. Jahrhunderts. Reizvolle Arbeiten kann man wie stets unter den Bildern niederländischer, flämischer und italienischer sowie deutscher, französischer, spanischer und englischer Meister entdecken. Thematisch erstreckt sich die Offerte von Stillleben, Landschaften und mythologischen Szenen über religiöse Sujets bis hin zu Portraits und Genrebildern.Der vollständige Katalog mit allen Angaben, Texten und Abbildungen ist im Internet unter www.lempertz.com/kataloge zu finden. Eine Auswahl der Werke wird darüber hinaus in einer kleinen Broschüre präsentiert.
Alte MeisterAn der Spitze steht eines der ältesten Gemälde der Offerte. Die Madonna mit Kind eines Niederrheinisch-Kölnischen Meisters vom Ende des 15. Jahrhunderts ist in Öl und Tempera auf Holz ausgeführt und mit 15.000 – 17.000 bewertet (Lot 80). Fröhlich wird es bei dem flämischen Barockmaler Jan Carel Vierpeyl mit der Darstellung einer feiernden und musizierenden Gesellschaft (Lot 117, € 10.000 – 12.000). Ein aus dem 17. Jahrhundert stammender Italienischer Meister ist mit einem 110 x 140 cm messenden Sillleben mit Blumen und Früchten für € 8.000 – 10.000 vertreten (Lot 55). Kulinarisch wird es mit einem Paar Kücheninterieurs eines Holländischen Meisters der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts (Lot 54). Den Gaumenfreuden widmet sich mit einem Jagdstilleben mit erlegten Vögeln ein weiterer Maler des 17. Jahrhunderts aus der Nachfolge von Jan Weenix (Lot 119, € 8.000 – 10.000), während sich ein aus demselben Jahrhundert kommender Französischer Meister mit einem Früchtestillleben leichteren Genüssen zuwendet (Lot 41, € 10.000 – 15.000). Bei € 12.000 – 14.000 Euro liegen Schiffe auf bewegter See von Jan Claesz Rietschoof (Lot 88).
19. JahrhundertDer vorwiegend für seine norddeutschen Motive bekannte Paul Müller-Kaempff führt den Betrachter mit seiner großformatigen Ansicht von Teneriffa in südliche Gefilde. Das Gemälde entstand auf einer Reise, die den Maler im Auftrag der Oldenburgisch-Portugiesischen Reederei im Jahr 1913 auf die Kanarischen Inseln führte. Insgesamt entstanden dort nach Aussage des Künstlers 24 Werke, von denen einige in den Salons der Schiffe der Reederei aufgehängt gewesen sein sollen. Da der Verbleib der meisten Gemälde aus dieser Serie heute nicht bekannt ist, stellt das vorliegende Werk eine außergewöhnliche Bereicherung für das Œuvre des norddeutschen Malers und ein seltenes Beispiel für seine kanarische Bildserie dar. Das Gemälde wird in den in Vorbereitung befindlichen dritten Band des Werkverzeichnisses der Arbeiten des Künstlers aufgenommen (Lot 169, € 10.000 – 12.000). Orientalisch wird es bei Carl Wuttkes Blick vom Ölberg auf den Tempelberg in Jerusalem (Lot 192, € 6.000 – 8.000).
Wie immer werden auch einige Gemälde von Max Clarenbach offeriert, darunter eine seiner charakteristischen Winterlandschaften an der Erft (Lot 137, € 7.000 – 9.000). Auch Carl Jutz d. Ä. fehlt nicht: Seine Enten an einem Teich sind mit € 8.000 – 9.000 bewertet (Lot 156). Henri Fantin-Latour ist mit der Darstellung einer Nymphe im Wald präsent (Lot 148, € 5.000 – 6.000).