Einmal jährlich klingelt die Auktionsglocke im Dorotheum für Kaiserhaus-Objekte. Am 18. Juni 2019 werden Stücke aus dem persönlichen Besitz von Napoleon I., Maximilian von Mexiko, Charlotte von Mexiko, Elisabeth von Österreich, und Franz Joseph I. von Österreich versteigert.Unglücklicher KaiserVoller Erwartungen waren Erzherzog Ferdinand Maximilian, jüngerer Bruder von Kaiser Franz Joseph I., und seine junge Frau, die belgische Prinzessin Charlotte, nach Mexiko aufgebrochen, doch die nur vier Jahre Maximilians als Kaiser von Mexiko verliefen fatal: Benito Juárez setzte sich im Machtkampf durch, Maximilian wurde standrechtlich erschossen, Charlotte verfiel dem Wahnsinn.Versteigert werden Maximilians mit Brillanten, Gold und Diamanten besetzter Orden vom Goldenen Vlies (€ 50.000 – 70.000) sowie Charlottes Hochadeliger Sternkreuzorden mit Brillanten (€ 60.000 – 90.000). Die außergewöhnlichen Dekorationen stammen aus dem Besitz von Kronprinz Rudolf. Ebenso in der Auktion: Ein Ring mit Maximilians kaiserlichem Monogramm (Schätzwert € 4.000 – 8.000) und sein persönlicher Zigarettenspitz (€ 2.000 – 4.000),
König nur zur GeburtEbenfalls zur Auktion gelangt eine kunstvolle Porzellan-Deckelschale, die zu einem Service gehörte, das Kaiser Napoleon I. bei der Manufaktur Sèvres in Auftrag gab. Anlass war die Geburt seines ersehnten Sohnes und Thronfolgers, den er am 20. März 1811 gleich zum König von Rom ernannte. Die kunstvollen Miniaturen der Schale zeigen die griechische Göttin Minerva, die dem römischen Flussgott Tiber und dem als Herkules porträtierten Kaiser Napoleon I. das Kind überreicht (Schätzwert € 40.000 – 60.000). „König von Rom“ blieb Napoleon II. nur bis zum Alter von vier Jahren, als sein Vater endgültig als Kaiser der Franzosen abdanken musste. Der Sohn von Napoleon I. und Marie Louise, der Tochter Kaiser Franz‘ I., starb bereits im Alter von 21 Jahren.
Begehrt und beliebt: Kaiserin SisiBei Kaiserhaus-Auktionen besonders begehrt sind Erinnerungsstücke aus dem Besitz der österreichischen Kaiserin Elisabeth: Darunter ist diesmal eine persönliche Teegarnitur der Kaiserin, gefertigt vom Wiener Hof- und Kammerlieferanten Mayerhofer und Klinkosch (Schätzwert € 10.000 – 20.000). Ebenfalls Kaiserin „Sisi“ gehörten eine Brosche mit Diamanten und Smaragden, die sie ihrer Enkelin Erzherzogin Elisabeth, weiterschenkte (€ 4.500 – 8.000), ein Paar rehlederne Handschuhe (€ 3.000 – 5.000) und ein Taschentuch (€ 400 – 600).
Schlafen wie ein KaiserVon „Sisis“ Gatten, Kaiser Franz Joseph I., gelangt ein Kopfpolsterbezug mit weiß gesticktem Allerhöchsten Namenszug „FJ“ mit Kaiserkrone und Jahreszahl 1896 zum Aufruf. Für geschätzte 400 bis 600 Euro kann man kaiserlich träumen. Außerdem wird ein Paar goldene Manschettenknöpfe, ebenfalls mit dem Allerhöchsten Namenszug „FJI“, versteigert (€ 3.000 – 4.000).