Ein hochkarätiges Geschenk machte Erzherzogin Marie Valerie, Tochter von Kaiserin Elisabeth von Österreich und Kaiser Franz Joseph, ihrer Tochter Hedwig anlässlich ihrer Vermählung am 24. April 1918. Der k. u. K. Hof- und Kammerjuwelier A. E. Köchert in Wien fertigte ein Diadem mit ca. 40 ct. Diamanten, das in insgesamt sieben Broschen geteilt werden kann. Mit einem Schätzwert von 60.000 bis 120.000 Euro gelangt dieses kaiserliche Hochzeitsdiadem am 24. Oktober 2018 im Dorotheum Wien zur Auktion.Marie Valerie war die jüngste Tochter von Kaiserin Elisabeth und Kaiser Franz Joseph. Als ihre Tochter Erzherzogin Hedwig (Marie Valerie nannte sie später in ihrem Tagebuch diejenige, die den gewissen Funken des herzoglich bayrischen Blutes in sich habe) am 24. April 1918 Bernhard Graf zu Stolberg-Stolberg heiratete, beauftragte sie das Haus Köchert für die Anfertigung dieses Diadems. Aus der Werkstatt von Köchert stammte übrigens noch ein kaiserliches Schmuckstück, das sehr erfolgreich bei einer Dorotheum-Auktion versteigert wurde: 202.800 Euro war einem Bieter jene Brosche wert, die Kaiser Franz Joseph seiner Freundin Katharina Schratt einst zum Geschenk machte.
Auf ihrer Visitkarte und ebenfalls beiliegenden Zettelchen bestätigte die nunmehrige Hedwig Gräfin zu Stolberg-Stolberg (Bad Ischl 1896–1970 Hall in Tirol) die Herkunftsgeschichte zu diesem Diadem. Ein Eintrag und die Abbildung der Entwurfszeichnung in dem 1990 erschienenen Verzeichnis von Irmgard Hauser-Köchert „Imperial Jewellers in Vienna, Jewellery designs 1810 – 1940“ verweisen ebenfalls auf den Auftrag von Erzherzogin Marie Valerie (Seite 182).
Dorotheum-Expertin Astrid Fialka-Herics ist von der Multifunktionalität und vom Originalzustand dieses kaiserlichen Diadems beeindruckt: „Nur ganz selten gelangen derartige Kronjuwelen, die davor noch nie am Markt präsentiert wurden, zum Verkauf“. „Die Form wirkt“, so die Expertin, „den historischen Ereignissen der vorangegangenen Jahre angepasst, fast bescheiden, es stellt die Trägerin in den Vordergrund. Ein absolutes Spitzenstück vom führenden Juwelier des österreichischen Kaiserhauses.“