Es sind klingende Namen wie Oskar Kokoschka, Egon Schiele, Werner Berg, Herbert Boeckl, die das Auktionshaus im Kinsky vom 5. – 6. Dezember 2017 zum Abschluss eines sehr erfolgreichen Jahres anbieten kann. Einen eigenen Schwerpunkt legt die Sparte JUGENDSTIL & DESIGN dieses Mal auf das Glas des böhmischen Unternehmens Johann Lötz Witwe im ehemaligen böhmischen Klostermühle, das u. a auch für die Weltausstellung von 1900 in Paris spezielle Exemplare geliefert hat. Zeitgleich zur Auktion wird eine neue Publikation über diese Weltausstellungs-Objekte vom im Kinsky-Experten und Geschäftsführer Ernst Ploil präsentiert. Eine Freude für Liebhaber des Wiener Jugendstils stellt das Angebot an gleich fünf großen makellosen Keramikskulpturen von Michael Powolny aus einer deutschen Privatsammlung dar. Neben vier Varianten seiner beliebten Jahreszeitenputti bietet der große „Afrikaner“ eine weitere seltene Attraktion. Skulpturen von Demeter Chiparus und Bruno Zach präsentieren die Kunst des internationalen Art Déco.Klassische ModerneDie Highlights der Auktion KLASSISCHE MODERNE führt das Aquarell eines träumenden Mädchens von Oskar Kokoschka aus dem Jahr 1907 an – also dem Jahr in dem seine „Träumenden Knaben“ erschienen -, das sich über Jahrzehnte in Privatbesitz befand. In der gleichen Technik aber auf Japanpapier malte Emil Nolde in den 1930er Jahren sein Motiv „Mohn und Sonnenhut“, ein exemplarisches Beispiel für Noldes meisterhafte und neuartige Handhabung dieses Malens mit Wasser und Farbe. Gleich vier Zeichnungen von Gustav Klimt, ein frühes Ölbild von Egon Schiele, der kostbare Blick in ein Interieur von Carl Moll um 1905, sowie das elegante Porträt eines Windhundes als ein neu entdecktes Hauptwerk von Josef Engelhart, dem Mitbegründer der Secession, setzen die Liste fort. Für das anhaltende Interesse an Werken von Alfons Walde bieten wir im November eine feine Version des Auracher Kirchleins in weißer Winterpracht. Großes Interesse verdient auch die „Winternacht“ von Werner Berg mit seiner unglaublich suggestiven Bildkraft oder die mit viel Vehemenz und Leidenschaft gemalte Ansicht aus dem „Steinbruch bei Töschling“ von Herbert Boeckl. Farbkräftige Stillleben von Gerhild Diesner rezipieren die französische Malerei der Moderne und leiten wie die grandiose „Karyatide“ in Bronze von Fritz Wotruba in die Kunst der Avantgarde nach 1945 über.
Zeitgenössische KunstZEITGENÖSSISCHE KUNST bietet wie immer ein breites Spektrum. Besondere Erwähnung verdient eine Sammlung von „Bild-Dichtungen“ von Günter Brus, darunter der 10er Zyklus „Nabelstromdelta“ von 1997. Der anhaltenden Nachfrage für Werke der international gefragten österreichischen Malerin Maria Lassnig kommt das Angebot eines Doppelbildnisses der „Messnerleute“ aus dem Jahr 1999, sowie das ungewöhnliche Porträt einer guten Freundin der Malerin vor der Skyline von New York entgegen! Mit der für die Malerin so typischen überaus prägnanten, abgehakten und vielfarbigen Strichführung erfährt die Darstellung des jungen Paares, wie die im Dirndl gekleidete mondäne Dame, eine feinfühlige wie dynamische Charakterisierung. Die Bildhauerei wird dieses Mal von einer besonderen Figur des spanischen Bildhauers Baltasar Lobo angeführt, der in Paris ab 1940 mit Picasso, Brancusi und Jean Arp befreundet war. Unter deren Einfluss perfektionierte Lobo die Kunst der reduzierten, aber perfekt modellierten Form, wie es die Figur eines sitzenden Mädchens in weißem Marmor im Auktionsangebot exemplarisch vorführt. Fremd wie auf ganz eigene Art vertraut erscheinen die Bildfindungen des Kärntner Ausnahmekünstlers Bruno Gironcoli. Wie eine „fliegende Untertasse“ erscheint einer seiner letzten Skulpturen in Aluminiumguss, bei der naturähnliche, bewegte Formen in einen irritierenden Kontrast zur technoiden Ausführung, die jegliche Dynamik einfriert, gesetzt werden.