Winterfreuden: Erlesene Kunstwerke im Kinsky Kunst aller Zeiten gibt sich im November alljährlich ein Stelldichein im Auktionshaus im Kinsky. Sechs Sparten präsentieren die Auktionstage der „Erlesenen Kunstwerke“ mit Highlights der Malerei und der Möbelkunst aus dem Barock, mit Neuentdeckungen von Alfons Walde und Rudolf Wacker, von der Wiener Werkstätte um Josef Hoffmann und Dagobert Peche sowie mit einer seltenen Kollektion hochwertiger Schmuckstücke und Pretiosen.Alte MeisterStillleben gehören – wie die letzten Rekordpreise für die Blumenbouquets der Familie Brueghel im Kinsky demonstrierten – nach wie vor zu den heiß begehrten Motiven am Altmeister Markt. Dieses Mal präsentieren wir ein Fest der Früchte des niederländischen Malers Jacob van Walscapelle. Im weiteren punktet die Sparte mit einem Monumentalwerk von Angelika Kauffmann, Odysseus auf der Insel Kirke, zuletzt ein Highlight in der Kauffmann-Retrospektive im Vorarlberger Landesmuseum 2006 (SP 250.000 – 500.000).
Bilder des 19. Jahrhundertsführt wie immer einen reichen Schatz von Landschaften und Stillleben an, u.a. eine wunderbares Stimmungsbild einer Kirchenruine von Halberstadt des Berliner Malers Carl Georg Adolf Hasenpflug. Noch ganz im Geist der Romantik gehalten, wird der Blick in das Innere der Ruine im Winter vom subtilen Spiel des kühlen Lichtes gefesselt. Das Bild kommt aus einer großen Wiener Sammlung, der Schätzpreis liegt bei moderaten € 20.000.
AntiquitätenHier besticht das Angebot wie immer durch seine Vielfalt und spannt den Bogen von einem ägyptischen Mumienporträt (SP 80.000 – 120.000) bis hin zur grazilen Bronzeskultpur der Kaiserin Sissy auf dem Pferd des französischen Meisters Isidore Jules Bonheur (SP 50.000 – 100.000). Einen Schwerpunkt der Auktion bildet der Nachlass des Hosenfabrikanten Fritz Hiltl aus der Oberpfalz, ein leidenschaftlicher Sammler des Barock mit seltenen Möbelstücken und kostbarem zumeist Meissener Porzellan. Darüberhinaus kommt eine große Kollektion von Schmuckstücken mit wertvollen Steinen aus der Sammlung zum Anbot, das sich durch besonders günstige Startpreise auszeichnet!
Klassische Modernekann eine Reihe von neuen Entdeckungen aus alten Sammlungen ins erwartete Bieterrennen führen. Alfons Waldes Einsamer Berghof (SP 180.000 – 360.000) kommt aus einer amerikanischen Privatsammlung, in der es seit dem Erwerb beim Künstler geblieben war. Es ist eine Version von Waldes begehrtestem Motiv, das er in den 1930er Jahren in seiner unübertrefflichen Wiedergabe von leuchtendem blauen Himmel und blendendem Weiß vollendete. Ebenso „Marktfrisch“ sind ein Stillleben von Anton Faistauer sowie zwei von Rudolf Wacker, berührend in ihrer Magie der Stille, ihrer malerischen Feinheit genauso wie provozierend mit ihrer subtilen Balance zwischen Gegenstand und Abstraktion (€ 50.000 – 10.000; € 35.000 – 70.000).
Jugendstil & DesignDie Sparte wiederum lockt mit einer Rauchkassette von Josef Hoffmann (SP 70.000 – 140.000), einem Deckenluster und einem Spiegel von Dagobert Peche (€ 50.000 – 100.000) sowie mit weiteren Besonderheiten aus der Hochzeit der Wiener Werkstätte. Georges Minne ist mit einer Bronzefigur „L’enfant prodigue“ vertreten (€ 35.000 – 70.000).
Zeitgenössische KunstDie Glasköpfe aus der Werkstatt Berengo, Venedig von Kiki Kogelnik zählen nach wie vor zu begehrten Sammlerstücken, die dementsprechend selten am Markt zu finden sind. Zwei Glasköpfe – „Ocean“ und „Night“ in geringer Auflage werden dieses Mal zum Startpreis von € 25.000 angeboten. Voll revolutionärer Kraft ist Markus Prachenskys „Rouges differents“ aus 1957, durchaus als ein Auftakt für seine künstlerische Karriere zu sehen (€ 35.000 – 70.000). Aus dem Nachlass einer Wiener Galerie kommt im weiteren ein reiches Angebot an Werken der österreichischen Avantgarde, von Hans Staudacher über Martha Jungwirth und Arnulf Rainer zum Ausruf.