Galleria Borghese
Piazzale Scipione Borghese, 5, Rom 00197, it
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Die Galleria Borghese in Rom: Ursprung, Geschichte, Künstler und Leitung

Die Galleria Borghese ist eines der bedeutendsten Museen der Welt und ein Juwel der Kunstgeschichte, das tief in der barocken Pracht Roms verwurzelt ist. Gegründet wurde sie im Jahr 1607 von Scipione Borghese, einem kunstsinnigen Kardinal und Neffen von Papst Paul V. Seine Leidenschaft für Kunst und seine einflussreiche Stellung in der Kirche ermöglichten es ihm, eine der kostbarsten Privatsammlungen Europas zusammenzustellen.

Die Geschichte der Galleria Borghese ist untrennbar mit der Familie Borghese verbunden. Ursprünglich als Landvilla konzipiert, wurde die sogenannte „Villa Borghese Pinciana“ von dem Architekten Flaminio Ponzio entworfen. Nach Ponzios Tod vollendete Giovanni Vasanzio das prachtvolle Gebäude. Bereits zu Lebzeiten des Kardinals war die Villa als Ausstellungsort konzipiert, der Kunstwerke nicht nur aufbewahren, sondern öffentlich präsentieren sollte – ein revolutionäres Konzept für das frühe 17. Jahrhundert.

Der Stil und die Epoche der Galleria Borghese spiegeln den Übergang von der Renaissance zum Barock wider. Der Bau selbst ist ein architektonisches Meisterwerk des frühen Barock, in dem antike Skulpturen, Gemälde und dekorative Elemente in einem harmonischen Gesamtkonzept miteinander verbunden werden. Besonders die barocke Prachtentfaltung und das Zusammenspiel von Architektur, Malerei und Skulptur machen die Galleria Borghese zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk.

Bedeutende Künstler, deren Werke in der Sammlung zu sehen sind, umfassen unter anderem Caravaggio, Gian Lorenzo Bernini, Raffael, Tizian, Peter Paul Rubens, Antonello da Messina und Canova. Besonders hervorzuheben sind Caravaggios Gemälde wie „Knabe mit Früchtekorb“ oder Berninis meisterhafte Skulpturen wie „Apollo und Daphne“ und „Die Entführung der Proserpina“, die das Genie des Barock in seiner emotionalen und körperlichen Ausdruckskraft zeigen.

Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Sammlung mehrfach den Besitzer innerhalb der Familie Borghese, bis sie schließlich im Jahr 1902 vom italienischen Staat erworben wurde. Die Galleria Borghese wurde somit zu einem öffentlichen Museum, das bis heute Besucher aus aller Welt anzieht.

Heute wird die Galleria Borghese von Anna Coliva geleitet, einer international anerkannten Kunsthistorikerin, die die Sammlung mit wissenschaftlicher Strenge und leidenschaftlicher Hingabe weiterentwickelt und pflegt. Unter ihrer Direktion wurde die Galerie umfassend restauriert und modernisiert, ohne dabei ihre historische Integrität zu verlieren.

Die Galleria Borghese ist ein lebendiger Ausdruck italienischer Kunst und Kultur, ein Ort, an dem der Geist der Renaissance und des Barock noch heute spürbar ist. Wer die Geschichte, die Künstler und die Atmosphäre dieses einzigartigen Museums begreift, versteht zugleich einen wesentlichen Teil der europäischen Kulturgeschichte.

 

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