Gelatin oder Gelitin nennt sich das Wiener Kollektiv, das sich aus den Künstlern Ali Janka (*1970), Wolfgang Gantner (*1968), Tobias Urban (*1971) und Florian Reither (*1970) zusammensetzt. Eine Reihe aufsehenerregender Werke macht das Quartett zu einem der spektakulärsten Vertreter der internationalen Gegenwartskunst. Arbeiten wie das für die Expo 2000 in Hannover entstandene „Weltwunder“, der Balkon am World Trade Center in New York City 2001, „Die totale Osmose“ für den Österreichischen Pavillon in Venedig 2001 sowie die Skulptur „Hase“ 2005 im Piemont gelten bereits als legendär. Ein wesentliches Merkmal der künstlerischen Praxis von Gelatin bilden die Verschmelzung von Architektur und Skulptur sowie der Einfluss dadaistischer Elemente. Gefundene oder recycelte Stoffe dienen dabei häufig als Material. Charakteristisch für die Werke der Künstlergruppe ist schließlich auch die Einbindung der Betrachter*innen in die Inszenierung. Das Publikum wird spielerisch dazu animiert, an den Arbeiten teilzuhaben und so neue Kunsterfahrungen und -erkenntnisse zu sammeln. Nicht zuletzt zeugen die Werke von Gelitin aber von der ungebrochenen Begeisterung für das, wofür alle Künstler*innen stehen sollten: die Kunst selbst.