- Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 27.05.2011

Wertvolle Deckenmalerei gefunden

Ortskuratorin übergibt Fördervertrag für das Bassenheimer Palais in Schmitten

Für die Innenrestaurierung des Bassenheimer Palais in Schmitten-Oberreifenberg im Hochtaunuskreis überbringt Dr. Ursula Wachtel, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Bad Homburg, am Freitag, den 27. Mai 2011…

Wertvolle Deckenmalerei gefunden

Ortskuratorin übergibt Fördervertrag für das Bassenheimer Palais in Schmitten

Für die Innenrestaurierung des Bassenheimer Palais in Schmitten-Oberreifenberg im Hochtaunuskreis überbringt Dr. Ursula Wachtel, ehrenamtliche Mitarbeiterin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) in Bad Homburg, am Freitag, den 27. Mai 2011 um 10.00 Uhr im Beisein von Wolfgang Führich von Lotto Hessen einen Vertrag in Höhe von 15.000 Euro an den Eigentümer des barocken Wohnhauses Bernhard Eschweiler.

Graf Kasimir Ferdinand Adolf Waldbott von Bassenheim beauftragte wohl in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts den hauseigenen Hofbaumeister Benedikt Burtscher mit dem Bau des gräflichen Verwaltungssitzes. Die Hofanlage besteht aus einem zweigeschossigen verputzen Haupthaus und einem eingeschossigen, ebenfalls verputzen Nebengebäude. Der Eingang zu dem mit der Giebelseite quer zum Hang errichteten Hauptbau befindet sich auf der Hofseite. Eine zweiläufige Treppe führt in der Mitte der Traufseite zu einem zweiflügeligen Stichbogenportal mit Oberlicht. Hohe zweiflügelige Stichbogenfenster, gerahmt von Natursteingewänden, gliedern die Fassaden symmetrisch, teilweise sind sie mit Läden versehen. Ein umlaufendes Geschossgesims aus Naturstein gehört ebenfalls zu den Gliederungselementen. Ein hohes Mansarddach mit achsensymmetrischen Gauben schließt das Gebäude ab.

Kunsthistorisch besonders bedeutend ist die weitgehend original erhaltene bauzeitliche Ausstattung. So haben sich Türen, Vertäfelungen, Stuckarbeiten und Böden sowie eine Treppe mit Balustergeländer erhalten. Im Rahmen früherer Sanierungsversuche erhielten die Wände und Decken einen zementhaltigen Spritzputz. Dieser hielt die darunterliegenden Putzschichten zwar weitgehend zusammen, reagierte jedoch auf Grund seiner Härte nicht auf die Verformungen der Konstruktion, so dass er an manchen Stellen abriss. Nach der Abnahme des Spritzputzes fanden sich im Festsaal des Obergeschosses Wandmalereien, die man auf den Lehmunterputz aufgetragen hatte. Dargestellt waren Canalettos nachempfundene Prospektmotive Venedigs. Die Gesamtsanierung des Objekts wird überwiegend durch die Bauherren selbst getragen. Sie wollen künftig ein Nutzungskonzept entwickeln, das Wohnen und kulturelle Nutzung in Einklang bringt, wobei der Festsaal mit den für diese Region außergewöhnlichen Malereien ausschließlich öffentlich genutzt werden soll.

Das Bassenheimer Palais ist eines von über 100 Projekten, die die private Denkmalschutz-Stiftung in Bonn seit ihrer Gründung 1985 allein in Hessen dank privater Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte. Dazu gehören auch das Stellwerk in Reinheim, der Brunnentempel in Hofgeismar und Schloss Friedelhausen in Lollar.

Tags: Barock, Dankmal, Palais