- Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 30.06.2011

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die anstehende Erneuerung der Reetdachdeckung an der Marienkapelle in Lindlar-Falkenhof im Oberbergischen Kreis mit 3.224 Euro. Den Fördervertrag überbringt Willi Scheyka vom Ortskuratorium Bonn der DSD am Donnerstag, den 30. Juni 2011 um 11.00 Uhr an Rüdiger Tölle vom Bürgerverein Falkenhof vor Ort. Anwesend bei der…
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die anstehende Erneuerung der Reetdachdeckung an der Marienkapelle in Lindlar-Falkenhof im Oberbergischen Kreis mit 3.224 Euro. Den Fördervertrag überbringt Willi Scheyka vom Ortskuratorium Bonn der DSD am Donnerstag, den 30. Juni 2011 um 11.00 Uhr an Rüdiger Tölle vom Bürgerverein Falkenhof vor Ort. Anwesend bei der Vertragsunterzeichnung ist auch Rudolf Preuß, dessen zweckgebundene Spende zusammen mit einer weiteren gezielten Unterstützung die Förderung erst ermöglicht hat.

Am westlichen Ortsrand von Lindlar in der Nähe der Hofschaft Falkenhof, die der angrenzenden Siedlung den Namen gegeben hat, erhebt sich die mit Kalk geschlämmte, kompakt wirkende Bruchsteinkapelle, die der Gottesmutter Maria geweiht ist. Das Gebäude steht auf einem quadratischen Grundriss von 3,5 mal 3,5 Metern. Das hohe Pyramidendach ist mit Reet gedeckt und wird von einem verschieferten Dachreiter mit kleiner Glocke und Kreuzabschluss bekrönt. Um 1490 taucht das Kapellchen in Kirchenrechnungen als "Hilgenhuyß zu frauwen wyden" - als das Heiligenhäuschen an der Frauen Weide auf, was der Volksmund rasch zum "Frauenhäuschen" wandelte.

Als Eingang dient ein zweiflügeliges Rundbogentor, das zwei vergitterte Hochrechteckfenster flankieren. Über dem Tor hat man das Waldenburgische Wappen mit der Jahreszahl 1703 in Stein gehauen. In diesem Jahr erwarb Carl Lothar von Waldenburg das Kapellengrundstück zusammen mit dem Gut Mittel-Heiligenhoven und ließ die Kapelle instandsetzen und vermutlich auch den neuen Altar aufstellen.

In die Zeit des neuen Eigentümers fällt der Beginn der Tradition, am zweiten Osterfeiertag zur Kapelle zu wallfahren, wo die Messe gelesen wurde. Diese Emmausprozession ist später der Prozession zum Fest der Mutterschaft Mariens im Oktober gewichen. Bereits zuvor, 1519, hatte ein Heinrich Schinckern von Waldenburg 100 Gulden Kapital für die Speisung der Armen auf der Lindlarer Kirmes bei "unser lieve frawen Heußgen" gestiftet, die erst in den 1920er Jahren der Inflation zum Opfer fiel.

Im Inneren der Kapelle steht ein Barockaltar aus dem 18. Jahrhundert, den zwei freistehende gedrehte korinthische Säulen mit Puttenkapitellen tragen. Ein Schweifgiebel mit Putto bekrönt den Altar. In der zentralen Muschelnische steht eine hölzerne Muttergottes mit dem Kind als Halbfigur.

Die Marienkapelle ist nunmehr eines von über 270 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Dazu gehören unter anderem Schloss Barntrup, die Windmühle in Ennigerloh und Hof Grube in Lüdinghausen.

Ein Bild siehe: http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Datei:Lindlar_falkenhof.jpg&f…. Bonn, den 27. Juni 2011/Schi

Tags: Barockaltar, denkmalschutz, Kapelle