St. Anna-Orden - Ordenskreuz 2. Klasse mit Krone. Zuschlag: 63.000 Euro St. Anna-Orden - Ordenskreuz 2. Klasse mit Krone. Zuschlag: 63.000 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: HermannHistorica

Was: Presse

Wann: 07.11.2012

Rekordzuschläge für Orden und Memorabilien des Zarenreichs in der Herbstauktion der Hermann Historica oHG, München

Blankwaffen von der Antike bis zum 19. Jahrhundert, erlesene Kunstkammerobjekte, Memorabilien berühmter Persönlichkeiten sowie Belege russischer Historie dominierten die 65. Auktion des Spezial-Auktionshauses.

München, November 2012 – Exzellente…

Rekordzuschläge für Orden und Memorabilien des Zarenreichs in der Herbstauktion der Hermann Historica oHG, München

Blankwaffen von der Antike bis zum 19. Jahrhundert, erlesene Kunstkammerobjekte, Memorabilien berühmter Persönlichkeiten sowie Belege russischer Historie dominierten die 65. Auktion des Spezial-Auktionshauses.

München, November 2012 – Exzellente Ergebnisse, teils mit einer Vervielfachung der Taxe, konnten für Lose in allen Themengebieten der Hermann Historica – Antiken, Alte Waffen, Kunsthandwerk, Jagdliches, Orden und Militaria erzielt werden. Insgesamt kamen rund 5.370 Sammlungsstücke in der Herbstauktion 2012 zum Aufruf.

Historische und militärgeschichtliche ObjekteHochwertige Belegstücke der zaristischen Zeit ließen auch in der Herbstauktion die Stimmung im Auktionssaal flirren. Kaum aufgerufen, entbrannte um eines der Topstücke dieses Kapitels vor Ort, an den Telefonen und im Web ein minutenlanger Schlagabtausch der Gebote. Bereits vor der Versteigerung war die Steinschlossflinte aus Tula, datiert auf 1741 aus dem persönlichen Besitz der Zarin Elisabeth Petrovna (1709 – 1762), in Fachkreisen ausgiebig diskutiert worden. Aufgerufen mit 60.000 Euro, fanden die Seltenheit, die belegbare Provenienz sowie die museale Bedeutung der mit Eisenschnitt versehenen, aufwändig gravierten und vergoldeten Waffe ihren Niederschlag in einem sensationellen Ergebnis von 145.000 Euro.

Ganz im Zeichen des russischen Doppeladlers stand auch der weitere Verlauf des ersten Tages der Militaria-Versteigerung. Allein acht der zehn höchsten Zuschläge fielen auf Lose aus dem zaristischen Russland. Um beachtliche 50.000 Euro wurde ein bedeutender Prunksäbel aus einer Lieferung an den Herrscherhof, Zlatoust um 1816/1820, hochgesteigert. Die ausnehmend schöne Blankwaffe von allerhöchster Qualität – ein Vergleichsstück ist für die Staatliche Eremitage in St. Petersburg dokumentiert – fand erst bei 65.000 Euro einen neuen Besitzer. Nicht minder groß war das Interesse an Erinnerungsstücken aus dem persönlichen Besitz des Zaren Nikolaus II. (1868 - 1918). Bei einem Startpreis von 2.000 Euro musste die stattliche Summe von 33.000 Euro für ein Porträtfoto des Romanow, mit eigenhändiger Unterschrift, datiert "Swinemünde 1907", aufgebracht werden. Aus Respekt vor seinem Vater hatte der letzte Zar stets einen niederen Dienstgrad in der Öffentlichkeit beibehalten und sich dementsprechend für dieses außergewöhnliche fotografische Zeitdokument in einer geliehenen Uniform gezeigt. Für sein persönliches Lapislazuli-Petschaft mit Doppeladler auf St. Andreas-Kreuz und Monogramm auf dem Brustschild fiel dagegen der Zuschlag bei 32.000 Euro (Start 5.000 Euro).

“Seit Jahren sind die Preise für hochqualitative ausgewählte Stücke aus Russland, besonders wenn sie aus alten Sammlungen neu auf den Markt gelangen, auf erfreulich hohem Niveau stabil“, resümiert Thomas Rief, Geschäftsführer und Miteigentümer der Hermann Historica den erfolgreichen Verlauf der Militaria-Auktion. So wundert auch nicht, dass ebenfalls für die seltenen russischen Orden Rekordpreise erzielt wurden. 63.000 Euro, bei einer Taxe von 7.000 Euro, war einem Bieter das Ordenskreuz 2. Klasse mit Krone des St. Anna-Ordens wert. Die bestechende Petersburger Arbeit mit feinster Emaillemalerei stammt aus dem Jahr 1856. Mit Losnummer 3054 kam ein Bruststern des Alexander Newski Ordens, dem zweithöchsten russischen Verdienstorden, bei 8.000 Euro zum Aufruf. Noch im originalen Etui, ging auch dieses Stück für 36.000 Euro an einen Käufer aus dem Land seiner Entstehung.

Doch nicht nur auf Memorabilien berühmter Persönlichkeiten und Belegstücke militärischer Karrieren russischer Herkunft konzentrierte sich das Interesse der Bieter. Sehr gefragt waren auch wieder Erinnerungen aus dem persönlichen Besitz der bayerischen und österreichischen Herrscherhäuser, wie eine vollständig ausgestattete Garderobenschachtel der Kaiserin Elisabeth von Österreich (1837 - 1898) aus Schloss Seisenegg. Für 32.000 Euro wurden die Kleidungsstücke und Korrespondenzen, unter anderem mit Kostüm, Schirm, edelster Wäsche, Handschuhen, Taschentüchern und einer Vielzahl von Briefen versteigert. Der Startpreis war auf 7.500 Euro angesetzt.

Unter den militärischen Blankwaffen überzeugte eine eindrucksvolle Ehrenwaffe aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert, somit der Endphase der Französischen Revolution oder den frühen Jahren Napoleon Bonapartes als Erster Konsul von Frankreich, das Fachpublikum. Der in typischer Manier gearbeitete Ehrensäbel aus Klingenthal erzielte 41.000 Euro bei einer Taxe von 12.000 Euro. Aus dem Besitz des legendären Fliegers des Ersten Weltkrieges, Manfred Freiherr von Richthofen (1892 - 1918), kam dessen Feldmütze aus dem Ersten Weltkrieg zur Versteigerung. Von 5.000 auf 20.000 Euro wurde dieses bedeutende Objekt deutscher Luftwaffengeschichte, dessen Weg lückenlos dokumentiert ist, gesteigert.

AntikenIm Antiken Katalog überzeugte auch in der jetzigen Auktion das reiche und vielfältige Angebot an Objekten aus allen Zeiten und Regionen des Altertums. Frühe Helme in gutem Erhaltungszustand hatten schon im Vorfeld großes Interesse auf sich gezogen, darunter ein so eindrucksvolles Stück wie ein illyrischer Helm aus dem sechsten Jahrhundert vor Christus. Aus Bronze gefertigt und mit einer Borte aus linsenförmigen Ziernieten, war er ab 8.000 Euro zu ersteigern, wurde jedoch erst bei beachtlichen 19.000 Euro zugeschlagen. Das annähernd Sechsfache ihrer Taxe wurde mit 11.500 Euro für eine seltene Klinge eines römischen Gladius Pompeianus aus dem dritten Jahrhundert nach Christus erzielt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammte der schwere römische Goldring eines Offiziers der Legio XI, der für 10.000 Euro aufgerufen wurde. Auf der Oberseite mit einer Kamee aus blauem Lagenachat mit der Inschrift "LEG XI CLAU" zwischen zwei Sternen dekoriert, erhielt der neue Besitzer den Zuschlag für das wertvolle Schmuckstück dann bei 12.500 Euro. Sehr schön hier auch eine qualitätsvolle, bauchige Kanne mit plastisch gearbeiteten Henkeln und feinster Edelpatina, die zu ihrem Startpreis von 10.000 Euro verkauft wurde.

Alte Waffen und KunsthandwerkIm Bereich des Jagdlichen und des Kunsthandwerks wurden erneut sehr erfreuliche Ergebnisse erreicht. Wie in den vergangenen Jahren war die Nachfrage des internationalen Publikums besonders nach Kunstkammerobjekten und historischen Jagdtrophäen ungebrochen. Mit einer goldenen Miniaturkassette aus dem 20. Jahrhundert kam ein Beispiel hervorragender Juwelierskunst zur Auktion. Die exakte Kopie eines Eisenkästchens aus dem 17. Jahrhundert, realisiert mit 18 Karat Gelb- und Weißgold sowie 14 Brillanten, war einem Liebhaber 15.600 Euro wert. Sehr viel früher, weniger kostbar gearbeitet aber von musealer Bedeutung, zeigte sich ein romanischer dreifüßiger Dornleuchter aus dem elften/zwölften Jahrhundert. Aus reliefiertem Zinn in zwei Etagen gebaut und durch eine Tropfschale bekrönt, konnte der figürliche Leuchter für 12.000 Euro versteigert werden. Ein besonders dekoratives Objekt fand sich mit dem silbermontierten Nashornbecher aus Deutschland, 1900–1930. Das honigfarbene, leicht transparente Horn ist als Hochrelief umlaufend mit badenden Mädchen feinst beschnitzt und ziert nun für 18.000 Euro die Sammlung seines neuen Besitzers. Auch naturbelassenes Horn konnte wieder zu hohen fünfstelligen Summen zugeschlagen werden, so erzielte eine kapitale historische Rhinozerostrophäe 82.000 Euro (Start 35.000).

Herausragende Sammlungsstücke mit beachtlichen Provenienzen fanden sich auch wieder unter den Alten Waffen und Rüstungen. Ein ebenso seltenes wie perfekt gearbeitetes Kleinod plattnerischer Kunstfertigkeit kam mit einem bedeutenden Miniaturharnisch aus der Werkstatt des in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Paris tätigen E. Granger zur Auktion. Ritter und Ross sind in bedingungsloser Detailtreue im Stil um 1530/40 ausgestaltet - alle Harnischteile in feinster Qualität nach den Vorlagen der Originale gearbeitet und bis hin zu den Geschüben ebenso voll beweglich wie funktionsfähig. Ein solches Rarissimum findet seine Anerkennung im Preis und so belief sich für dieses einmalige Stück bei einer Taxe von 8.000 Euro das letzte Gebot auf 25.000 Euro.

Durchgängig groß und gültig für alle Kapitel war auch wieder die Nachfrage nach zeittypischen und qualitätsvollen Blankwaffen. Eminent hier ein ritterliches deutsches Schwert aus dem elften Jahrhundert, dessen zweischneidige Klinge im oberen Drittel beidseitig mit Goldeinlagen dekoriert ist. Das Schwert mit dem prägnanten halbrunden, sich konisch verjüngenden Knauf bereicherte lange eine alte Münchener Sammlung und wurde nun von 4.500 auf 12.500 Euro hochgeboten. Sehr schön auch die Ergebnisse für einen österreichischen und einen deutschen Bidenhänder, die beide bei je 10.500 Euro zugeschlagen wurden. Während das um 1580 geschmiedete österreichische Schwert für 6.000 Euro zum Aufruf kam, war das unwesentlich jüngere geflammte Zweihandschwert aus Süddeutschland auf 6.500 Euro taxiert worden.

Orient und AsienStetig wachsend zeigt sich weiterhin der Markt für außergewöhnliche und hochqualitative Objekte aus China, dem osmanischen Reich, Indien und Japan. So stieß auch in diesem Herbst das vielfältige und überzeugende Angebot auf weltweite Wahrnehmung und damit blieb die große Zahl der kostbar gestalteten Waffen und die sensationellen Rossstirne in der Auktion den internationalen Orient-Sammlern nicht verborgen. Die schmiedeeisernen Chamfrons stammten aus der ostanatolischen oder westiranischen Region und können dem frühen 17. Jahrhundert zugeschrieben werden. Mit Kartuschen dekoriert und dem Signet des St. Irenen-Arsenals in Konstantinopel gekennzeichnet, waren sie moderat mit 12.000 und 9.000 Euro angesetzt und wurden nun für beachtliche 35.000 respektive 25.000 Euro versteigert.

Aus dem Reich der Mitte stach besonders ein auffallend schöner, mit reicher Symbolik versehener Rhinozeroshornbecher aus dem 18. Jahrhundert ins Auge. Das sehr ansprechende Beispiel eines Lotusbouquet-Bechers ist vollständig in Form eines Gebindes aus Lotusblüten und -blättern sowie Hirse und Pfeilkraut beschnitzt. Reinheit, Großzügigkeit und Überfluss in Zeiten der Not sind die in der Schnitzerei symbolisierten Werte. Die einmalige, karamell- bis bernsteinfarbene Arbeit wurde für 24.000 Euro verkauft. Selten, sehr alt und lange in einer privaten Sammlung, konnte ein weiteres Los aus China eine spektakuläre Vervielfachung der Taxe erzielen. Elf Teile des sogenannten Messergeldes aus dem sechsten bis vierten Jahrhundert vor Christus wurden in kürzester Zeit von 300 Euro auf 10.000 Euro hochgesteigert.

Schusswaffen aus fünf JahrhundertenSammlerstücke, wie sie nur selten am Markt angeboten werden, fanden sich auch wieder unter den Losen der hochwertigen, antiken Schusswaffen. Besonders gefragt waren in der jetzigen Herbstauktion aufwändigst gearbeitete Pistolen-Paare. So ein Paar doppelläufige Hahnpistolen aus der Werkstatt des Büchsenmachers Ferdinand Reuss in Mehlis um 1880/90 im dazugehörigen Kasten. Mit goldeingelegter Signatur, schön gemaserten Wurzelholzschäften und feinster Rankengravur auf der Garnitur überzeugten sie die Sammlerschaft und wurden von 7.500 Euro auf 23.000 Euro hochgesteigert. Schön auch ein Paar Steinschlosspistolen, Prochaska, Chrudim/Böhmen, datiert auf 1824 mit komplettem, reichhaltigem Zubehör und ebenfalls im Kasten. Hier fiel der Zuschlag bei 15.000 Euro, nachdem die Pistolen mit 9.800 Euro aufgerufen worden waren. Eine von Gabriel Dorn in Nürnberg gefertigte und signierte Radschlossbüchse aus dem Jahr 1663 hingegen erzielte bei einem Startpreis von 8.000 Euro einen Preis von 13.000 Euro.

Alle genannten Preise sind Nettopreise und verstehen sich zuzüglich 23 Prozent Aufgeld. Der Erwerb nicht versteigerter Objekte ist im Nachverkauf

Illyrischer Helm, 6. Jahrhundert vor Christus. Zuschlag: 19.000 Euro Illyrischer Helm, 6. Jahrhundert vor Christus. Zuschlag: 19.000 Euro - Mit freundlicher Genehmigung von: HermannHistorica
Tags: Harnische, Helme, Rossstirne, Steinschlossflinte, Waffen