Eleganz, Geschichte und Rekorde: Lempertz begeistert mit Renaissance-Silber, Fayencen und Schmuck der ExtraklasseIn einem dramatischen Zusammenspiel von Geschichte, Ästhetik und internationaler Sammelleidenschaft erzielten die Auktionen 1264 und 1265 bei Lempertz in Köln ein sensationelles Ergebnis. Mit einem Gesamtumsatz von rund 11 Millionen Euro übertraf das renommierte Auktionshaus die Zahlen des Vorjahres und festigte einmal mehr seine führende Position auf dem europäischen Kunstmarkt.
Der uneingeschränkte Star dieser Versteigerung war zweifellos der Renaissance-Schiffspokal aus dem Regensburger Silberfund, gefertigt von Tobias Wolff. Das Werk, das über Jahrhunderte in einem Versteck dem Dreißigjährigen Krieg entging, wurde im 19. Jahrhundert erstmals durch J. M. Heberle (H. Lempertz) versteigert – und nun erneut durch dasselbe Haus. Statt der geschätzten 100.000 bis 120.000 Euro fiel der Hammer bei rund 330.000 Euro. Ein Betrag, der diesem Beispiel höchster Silberschmiedekunst gerecht wird. Vergleichbare Objekte befinden sich im Metropolitan Museum in New York und im Victoria and Albert Museum in London.
Auch andere Kunstkammerstücke sorgten für Aufsehen. Eine vergoldete, mit Edelsteinen besetzte Augsburger Schmuckkassette erzielte mehr als das Dreifache ihres Schätzwertes – nämlich über 93.000 Euro bei einer ursprünglichen Taxe von 24.000 bis 30.000 Euro. Die Bieter honorierten damit nicht nur die feine Gestaltung, sondern auch die außergewöhnliche Dekoration.
Im Bereich Modernes Silber war die Resonanz ebenso beeindruckend. Arbeiten der bedeutenden Gestalterin Emmy Roth, deren Stil eine faszinierende Verbindung von Jugendstil und Bauhaus darstellt, wurden allesamt weit über ihren Schätzpreisen verkauft. Besonders beachtet wurde eine um 1925 entstandene Fußschale, die für rund 29.000 Euro den Besitzer wechselte.
Auch bei den historischen Möbeln war der Markt lebhaft. Möbelstücke aus den 1760er-Jahren waren besonders gefragt. An der Spitze stand ein Mainzer Cantourgen, ein in der Fachliteratur dokumentiertes Meisterwerk der Kunsttischlerei. Dieses Stück wurde für 75.600 Euro versteigert. Ein elegantes Bureau plat, entstanden nach 1762 in Paris, stieg von einer Schätzung von 6.000 bis 8.000 Euro auf über 20.000 Euro.
Die Keramikabteilung glänzte mit bedeutender Provenienz. Ein seltenes Paar Orangendosen aus der Manufaktur von Paul Hannong, vermutlich für das Jagdservice des Kölner Kurfürsten Clemens August gefertigt, erzielte über 13.000 Euro – deutlich über der Schätzung von 6.000 bis 8.000 Euro.
Ein besonderes Kuriosum war ein Knochenschiff, gefertigt um 1800 von französischen Kriegsgefangenen in England. Das 82 Zentimeter lange Modell einer Fregatte, bestehend aus Küchenabfällen, wurde zu einem musealen Highlight. Es brachte 39.000 Euro und bewies erneut das große Interesse an kulturhistorischen Objekten.
Bereits am Vortag bewies die Auktion Schmuck und Uhren starke Zugkraft. Ein Armband mit klassizistischen Gemmen erreichte 10.000 Euro, während ein eleganter Ring der Belle Époque mit seltener Naturperle über 50.000 Euro erforderte. Im Bereich Art Déco sorgte ein Armband mit Onyx von Jean Després für Furore – der Zuschlag erfolgte bei 25.200 Euro, ein massiver Manschetten-Armreif desselben Künstlers erzielte 16.300 Euro. Ein Lapislazuli-Ring von Després, ursprünglich auf 4.000 Euro geschätzt, kletterte auf über 15.000 Euro.
Im Segment zeitgenössischer Schmuck ragten Arbeiten von Hemmerle heraus: Ein Collier erzielte 47.800 Euro, ein Paar Ohrclips 25.200 Euro. Für einen Cocktail-Ring mit einem natürlichen gelben Fancy Diamanten von 5,13 ct bewilligte ein Bieter über 30.000 Euro.
Mit starker internationaler Nachfrage und einem hochklassigen Angebot baut Lempertz seine Marktführerschaft in den Bereichen Alte Meister, Silber und historische Möbel weiter aus. Einmal mehr zeigt sich: In Köln wird Geschichte nicht nur verkauft – sie wird gefeiert.
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