Bibliothek, Büros und VeranstaltungsortAm Donnerstag, den 22. Mai 2025 wird um 19.00 Uhr das Fritz Bauer Forum in Bochum mit einer ersten Leseveranstaltung eröffnet. Grußworte sprechen die Präsidentin des Oberlandesgerichts Hamm, Gudrun Schäpers, Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Franz-Josef Lersch-Mense von der NRW-Stiftung sowie der Förderer Jens Mittelsten Scheid. Der NRW-EU-Jugendbotschafter Milad Tabesch von der Initiative Ruhrpott für Europa und die Gründerin des Fritz Bauer Forums, Dr. Irmtrud Wojak kommen bei der Eröffnung zu Wort. Bei der ersten Leseveranstaltung tragen Karin Moog vom Schauspielhaus Bochum und Münchens Altoberbürgermeister Christian Ude lesen aus den Schriften Fritz Bauers vor. Der Jurist Fritz Bauer (1903-1968) wirkte als hessischer Generalstaatsanwalt von 1956 bis 1968 für die konsequente strafrechtliche Verfolgung der NS-Verbrechen sowie für den Aufbau einer demokratischen Justiz im Nachkriegsdeutschland. Die Moderation übernimmt die Vizepräsidentin des Landgerichts Bochum, Christiane Kroll. Für die musikalische Umrahmung sorgt Grupo Manzanar.Das Fritz Bauer Forum ist beheimatet in der im Baustil des sogenannten Brutalismus 1973/1974 errichteten ehemaligen Trauerhalle, die bei der Erweiterung des von 1935 bis 1939 östlich der Immanuel-Kant-Straße in Bochum angelegten Zentralfriedhofs entstand. Die veränderte Begräbniskultur führte dazu, dass der östliche Teil des Friedhofes kaum noch belegt und die Trauerhalle nicht mehr genutzt wird. Das stillgelegte Gebäude erwarb die Buxus-Stiftung für Menschenrechte, Demokratie und soziale Gerechtigkeit, die es als Bibliothek, Stiftungs-Büros und Veranstaltungsort nutzen wird. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die in diesem Jahr ihr 40-jähriges Jubiläum feiert und beim Festakt durch ihre Abteilungsleiterin Denkmalförderung Annette Liebeskind vertreten ist, unterstützte die Restaurierung der Bleiverglasung und die Sanierung der Betonfassaden der Halle vor drei Jahren mit 80.000 Euro. Das Gebäude ist eines von über 880 Projekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.
Zum Objekt:Die Trauerhalle wurde als skulptural gestalteter Bau in schalungsrauem Sichtbeton über einem quadratischen, gläsernen Sockelgeschoss errichtet. Der Einraum gliedert sich in drei übereinander angeordnete Zonen, die im Erdgeschoss auf je drei Stahlbetonstützen ruhen. Zwischen die Stützen ist eine farbige Bleiverglasung in abstrakten Formen gespannt. Über dem Erdgeschoss erhebt sich ein auf Stützen weit hervorragendes horizontales, walmdachartig ansteigendes Sichtbetonelement. Dem folgt eine vertikale, mehrfach eckig vor- und zurückspringende, gestaffelte, hohe Sichtbetonzone. Den in Sichtbeton gestalteten Innenraum prägen die Buntglasfenster und der Fußboden aus roten Klinkerplatten. Eine Abtrennung zum tieferliegenden Harmonium ist als abstraktes Sichtbetonrelief gestaltet.