Für die Restaurierung der bauzeitlichen Fenster von Haus Stapel in Havixbeck stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erneut 75.000 Euro zur Verfügung. „Dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale“ wird die Förderung ermöglicht. Der symbolische Fördervertrag wird am Mittwoch, den 26. März 2025 um 11.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort von Sigrid Karliczek, Ortskuratorin Münster der DSD, an Mechthild Raitz von Frentz übergeben. Mit dabei ist auch Michael Schulze-Erdel von WestLotto.Haus Stapel gehört seit 2011 zu den über 880 Denkmalen, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz allein in Nordrhein-Westfalen dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale fördern konnte.
Die Geschichte von Haus Stapel reicht bis ins Jahr 1211 zurück, als die Herren von Kerkerinck auf einer Insel in Havixbeck eine Wasserburg errichteten. Heute steht an diesem Ort das beeindruckende Herrenhaus mit seiner älteren Vorburg. Der repräsentative Bau aus gelben Baumberger Sandsteinquadern mit 55 Zimmern wurde zwischen 1819 und 1827 von dem Münsteraner Architekten August Reinking im Auftrag von Ernst Konstantin von Droste-Hülshoff, dem Onkel der berühmten Dichterin, errichtet. Für seine 22 Kinder ließ er die größte klassizistische Schlossanlage im Münsterland erbauen.
Bereits der Weg zum Herrenhaus vermittelt einen imposanten Eindruck. Über eine Brücke mit zwei trophäengeschmückten Pfeilern erreicht der Besucher das barocke Torhaus der hufeisenförmigen Vorburg aus dem Jahr 1719. Diese zeigt einen reizvollen Kontrast zu den klaren Formen des Hauptgebäudes. Drei gestaffelte Türme mit Schweifdächern und einer bekrönenden Laterne prägen das Torhaus. Zu beiden Seiten schließen sich eingeschossige Vorburgflügel mit abgewalmten Dächern und Ecktürmen an. Hochrechteckfenster mit Verdachungen, Lisenen und Rustikaquaderung im Durchfahrtsbereich strukturieren das Bauwerk zusätzlich.
Haus Stapel ist auch aufgrund seines kunsthistorisch bedeutenden Bestands an Bildtapeten des frühen 19. Jahrhunderts von besonderem Interesse. Dieser ist der umfangreichste in ganz Westfalen. Handgemalte Landschaftstapeten und Supraporten zeigen unter anderem bekannte Rheinansichten. Im sogenannten Tigerzimmer finden sich auf einer 1815 in Paris gefertigten Handdrucktapete Szenen der sogenannten Indienfolge mit Darstellungen von Tempeltanz sowie Tiger- und Leopardenjagd. In der Bibliothek beeindruckt eine seidene, grün-weiß längsgestreifte Draperietapete der elsässischen Manufaktur Jean Zuber & Cie. aus Rixheim. Auch die Kapelle beherbergt wertvolle Tapeten dieses künstlerischen Schatzes.
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