Die höchsten Zuschläge der Auktion Alte Kunst und Gemälde des 19. Jahrhunderts erzielen Niederländer. In der Malerei des 19. Jahrhunderts fanden Werke aus Düsseldorf und München von Carl Spitzweg, Alfred von Wierusz-Kowalski sowie Oswald und Andreas Achenbach großes Interesse. Der Zweite Teil der Auktion in Köln hielt Überraschungen bereit.Zwei herausragende Marinemalereien konnten Ihr Favoritenrolle im Katalog der Alten Kunst und des 19. Jahrhunderts bestätigen. Salomon van Ruysdaels Gemälde einer Landschaft mit Binnengewässer und Fährkaag ging mit der Erwartung von 450.000 Euro in die Auktion. Mit dem Brutto-Ergebnis von 504.000 Euro (alle Ergebnisse inkl. Augfgeld) ging es an einen europäischen Telefonbieter. Auch die holländische Bezan-Yacht bei frischer Brise und weiteren Schiffen des niederländischen Marine-Spezialisten Willem van de Velde macht sich auf die Reise zu ihrem neuen Besitzer. Für
In den protestantischen Niederlanden malte Pieter Fransz. de Grebber „Mariä Verkündigung“. Dieses besondere Gemälde befand sich zuletzt seit fast 50 Jahren als Leihgabe im Niedersächsischen Landesmuseum Hannover. Nach der Auktion in Köln geht es nun für 277.000 Euro an den neune Besitzer.
Unter der Malerei Flanderns traf besonders das Stillleben mit Früchten, Silberteller und einem Glaspokal von Georgius de Coninck trifft den Geschmack unserer Zeit. Die Taxe lag bei verlockenden 20.000 Euro. Um sich dieses Werk zu sichern, wurde am Ende mit brutto 100.000 Euro allerdings ein sechststelliger Betrag erforderlich.
Aus dem begehrten Angebot von Skulpturen der Alten Kunst ragte eine Büste von „Christus als Gärtner“ heraus. Die süddeutsche Arbeit des 18. Jahrhunderts ging mit dem Schätzwert von 3000 Euro in die Auktion. Verkauft wurde sie für das Ergebnis von 18.900 Euro.
Mit insgesamt sechs Werken waren die Brüder Oswald und Andreas Achenbach in der Auktion vertreten ‒alle wurden verkauft. Die Motive fanden die Düsseldorfer Maler dabei vorwiegend in Italien, aber auch in Scheveningen in den Niederlanden. Die Malerei der Münchner Schule repräsentierten in der Auktion unter anderen Carl Spitzweg und Alfred von Wierusz-Kowalski. Spitzwegs Isarlandschaft hat deutliche Anklänge an die Schule von Barbizon war daher 1996 Teil der großen Ausstellung „Münchner Maler des 19. Jahrhunderts und die Schule von Barbizon“. Mehrere Telefonbieter rangen um dieses kleine, aber sehr besondere Gemälde. Der erfolgreiche Bieter bewilligte inkl. Gebühren schließlich 16.000 Euro für die auf 6000 Euro taxierte Tafel. An die Erfolge, die Gemälde polnischer Maler der Münchner Schule bei Lempertz immer wieder gezeigt haben, konnte auch die „Abendliche Schlittenfahrt mit Hunden“ von Alfred von Wierusz-Kowalski anknüpfen. Statt der 15.000 Euro Schätzpreis musste der erfolgreiche Bieter schließlich Ergebnis von brutto 60.000 Euro bewilligen.
Auch der zweite Teil der Auktion am Nachmittag hielt überraschende Ergebnisse beriet: Von Albert Joseph Franke kam die nur 25 x 30 cm große Tafel „Orientalen beim Schachspiel“ zur Versteigerung. Auch dieses Beispiel der Münchner Schule begeisterte die Bieter. Von 3000 Euro Schätzwert wurde es auf das Ergebnis von über 26.000 Euro inkl. Gebühren gehoben. Hoch gesteigert wurde auch das Titelbild des Kataloges am Nachmittag, in dem die „Zwei südliche Landschaften mit Brücken und Staffage“ als Arbeit eines Französischen Meisters des 18. Jahrhunderts angesprochen waren. Mehrere Bieter an den Telefonen sorgten dafür, dass die auf 3000 Euro geschätzten Bilder ein Ergebnis von 26.000 Euro erzielten.