Preis für KunstkritikDer in Berlin lebende Kritiker Martin Conrads erhält den Preis für…
Preis für KunstkritikDer in Berlin lebende Kritiker Martin Conrads erhält den Preis für…
Preis für KunstkritikDer in Berlin lebende Kritiker Martin Conrads erhält den Preis für Kunstkritik 2024.
In einer Zeit, in der Kunstkritik immer mehr auf Schlagworte, Themen der aktuellen Debattenkultur, kommerzielle Affirmationen oder Serviceleistungen reduziert wird, verfolgt Martin Conrads eine breit gefächerte, fast mäandernde Praxis. Er entwickelt eine literarische, sehr präzise, bildhafte Sprache, um komplexe Zusammenhänge in der aktuellen Kunst zu veranschaulichen. Seine Themen findet er an der Peripherie des Kunstbetriebs, wie in einem Text über Kupferstiche von Ufos und seltsamen Himmelserscheinungen aus dem 17. Jahrhundert ebenso wie in Ausstellungen zum spekulativen Denken, zur Shoa und Erinnerungskultur.
Die Texte von Martin Conrads sind nie deskriptiv oder anekdotisch. Sie nehmen nie den schnellsten Weg, sondern führen oft ins Dickicht, auf ebenso erhellende wie unterhaltsame Abwege, ohne dabei unnötig abzuschweifen. Ihm gelingen dringliche, kritische Exkurse, die nicht nur Werke, kuratorische Ansätze, politische oder popkulturelle Kontexte reflektieren, sondern auch die Sprache, in der Kunst vermittelt und verhandelt wird - auch die eigene Sprache des Kritikers.
Dass seine Texte auch in kurzen Formaten eine ungewöhnliche Tiefe erreichen und dabei lesbar, nahbar und unprätentiös sind, hat die Jury besonders überzeugt. Diese bestand 2024 aus: Carina Bukuts (Kuratorin Portikus Frankfurt a.M.), Maria Linares (Vorstandssprecherin Deutscher Künstlerbund e.V.), Oliver Koerner von Gustorf (Kunstkritiker und Autor, Preisträger 2023), Moritz Scheper (Direktor Neuer Essener Kunstverein) und Dr. Christoph Schneider (Herausgeber artline Kunstmagazin).
Seit 1999 wird der Preis durch die ADKV ausgelobt und seit 2006 in Kooperation mit der ART COLOGNE vergeben. Die mit 5.000 € dotierte Auszeichnung würdigt das Engagement frei arbeitender Kunstkritikerinnen und Kunstkritiker, die sich in der Fach- und Tagespresse oder in anderen Medien mit zeitgenössischer Kunst und ihrem sozialen Kontext auseinandersetzen.
Preis für KunstvereineEine unabhängige Jury wählte den Kunstverein Global Forest, St. Georgen im Schwarzwald, zum diesjährigen Gewinner des mit 8.000 Euro dotierten Preises für Kunstvereine, der ebenfalls seit 2006 von der ADKV in Kooperation mit der ART COLOGNE verliehen wird. Die Ausstellungs- und Vermittlungspraxis des Kunstvereins Global Forest erscheint der Jury preiswürdig aufgrund ihrer Verbindung von experimentellen Formaten, Ausstellungspraxis und der Aktivierung des regionalen kulturellen Raumes, auch über Ländergrenzen hinweg. Ein herausragendes Merkmal des Kunstvereins ist die intensive Arbeit im Bereich der Klangkunst, die eine zentrale Rolle in den Programmen des Vereins spielt. Klanginstallationen und -performances bieten dem Publikum zugleich niedrigschwellige und ästhetisch qualitativ hochwertige Erfahrungen in unterschiedlichen Medien, die darauf zielen, die Natur auf besondere Weise wahrnehmbar zu machen. Dabei arbeitet der Kunstverein Global Forest auch mit Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zusammen und reichert die ästhetische Praxis durch andere Wissensformen an.
Mit einem starken Fokus auf Bildungsangebote und partizipative Formate gelingt es dem Kunstverein, unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen und einzubeziehen. Workshops, geführte Ausstellungsbesuche und pädagogische Programme vermitteln ökologische Themen und Fragestellungen mit künstlerischen Herangehensweisen und fördern ganzheitliches Denken und Handeln. Global Forest setzt dabei auf eine enge Zusammenarbeit mit Schulen, Universitäten und lokalen Gemeinschaften, um Kunst für alle zugänglich zu machen sowie die nächste Generation von Künstlerinnen und Künstlern zu inspirieren.
Der Kunstverein Global Forest schafft in einem historischen Gebäude mit dem ehemaligen Atelier des Künstlers Martin Kippenberger einen lebendigen Begegnungsort zwischen internationalen Kunstschaffenden und lokalen Bürgerinnen und Bürgern unterschiedlichen Alters, um Nachhaltigkeit, Respekt und Gemeinschaftlichkeit in den Mittelpunkt zu stellen. Die Jury möchte diese Arbeit als Vision für eine zeitgemäße und zukunftsorientierte Kunstvereinspraxis hervorheben.
Mitglieder der Jury 2024 waren: Kathrin Meyer (Direktorin Museum Sinclair-Haus Bad Homburg, Stiftung Kunst und Natur), Nadja Quante (Künstlerische Leiterin Künstler*innenhaus Bremen), Nico Anklam (Direktor der Museen der Stadt Recklinghausen, Leiter der Kunsthalle Recklinghausen), Kai Uwe Schierz (Direktor Kunstmuseum Erfurt) und Erik Stephan (Direktor Städtische Museen Jena).
Beide Preise werden am Samstag, den 9. November 2024 um 15 Uhr in Halle 11.1 in der TALKS LOUNGE der ART COLOGNE verliehen.
Über die ART COLOGNE 2024Die 57. Ausgabe der ART COLOGNE findet zwischen dem 7. und 10. November 2024 statt und stellt ein hochkarätiges und sorgfältig kuratiertes Programm vor. An vier Tagen präsentieren rund 170 Galerien und Händler aus 24 Ländern ein breites internationales Angebot an Kunstwerken.
16. November 2023: 08:00-21:00 Uhr17.-18. November 2023: 09:00-20:00 Uhr19. November 2023: 09:00-24:00 Uhr
Für geladene Gäste zur Preview:16. November 2023: 12:00-16:00 UhrFür Besucher zur Vernissage:16. November 2023: 16:00-20:00 UhrFür Besucher:
17.-18. November 2023: 11:00-19:00 Uhr19. November 2023: 11:00-18:00 Uhr
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