Bonifatiuskirche in Großheide-Arle, Orgelempore * Foto: Christiane Rolffs Bonifatiuskirche in Großheide-Arle, Orgelempore * Foto: Christiane Rolffs - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 09.06.2024

Es sind siebeneinhalb Pfeifenreihen aus sehr früher Zeit erhalten

Die Restaurierung der Orgel in der Bonifatiuskirche in Großheide Arle unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 10.000 Euro. Möglich wurde die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Die Kirche gehört somit zu den über 520 Objekten, die die private…

Es sind siebeneinhalb Pfeifenreihen aus sehr früher Zeit erhalten

Die Restaurierung der Orgel in der Bonifatiuskirche in Großheide Arle unterstützt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit 10.000 Euro. Möglich wurde die Förderung dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale. Die Kirche gehört somit zu den über 520 Objekten, die die private DSD dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Niedersachsen fördern konnte.

Das kleine ostfriesische Dorf Arle gehört zur Gemeinde Großheide und befindet sich etwa auf halbem Weg zwischen Aurich und der knapp 10 Kilometer entfernten Nordseeküste. Die Kirche steht zentral auf einer hohen, gleichfalls unter Denkmalschutz stehenden Wurt inmitten der landwirtschaftlich geprägten Geestlandschaft. Die romanische Kirche wurde in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. 1799 entstand unter Verwendung des Pfeifenwerks einer Vorgängerorgel des 17. Jahrhunderts die Rokoko-Orgel. Die Orgel ist Bestandteil der internationalen ostfriesischen Orgellandschaft. Diese Orgellandschaft zeichnet sich durch eine Vielzahl von bedeutsamen historischen Orgeln aus verschiedenen Jahrhunderten aus. Damit ist Ostfriesland eine der reichsten Orgellandschaften der Welt. Orgelbau und Orgelmusik wurden von der UNESCO als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.

Zum ObjektDer schlichte, hohe Innenraum der Saalkirche ist flachgedeckt und von unregelmäßig gesetzten, meist kleinen Fenstern erhellt. Das Gestühl ist auf die seitliche Kanzel mit Schalldeckel ausgerichtet. Die Orgel auf der Ostempore weist einen symmetrischen Prospekt auf, der aufwendig geschnitzte Schleier- und Seitenbretter aufweist und von trompetenden Engeln bekrönt wird.

Der besonders hohe Denkmalwert der Orgel begründet sich darin, dass Hinrich Just Müller die meisten Register der Vorgänger-Orgel aus dem 17. Jahrhundert (um 1670) übernahm und um einige Töne ergänzte. Bis heute haben sich auf diese Weise siebeneinhalb Pfeifenreihen aus sehr früher Zeit erhalten. Ursprünglich war die Müller-Orgel im Osten der Kirche vor dem Chor aufgebaut worden und erst 1896 auf die heutige Empore im Westen der Kirche transloziert worden. Das prächtige Rokoko-Gehäuse bietet in der Front Platz für den Principal 8' und für ein Brustwerk, das konzeptionell vorgedacht war.

1917 mussten die originalen Prospektpfeifen abgegeben werden. 1951 wurde protokolliert, dass die originalen Zungenstimmen verloren waren und auch die höchsten Mixturpfeifen. 1952 wurde die Orgel unter Denkmalschutz gestellt.

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