Für die Wiederherstellung des Wappensteins am Eingangsportal des Herrenhauses in Gnemern stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale vor zwei Jahren 20.000 Euro zur Verfügung. Nun soll eine Bronzetafel mit der Aufschrift „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der GlücksSpirale sichtbar halten und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Tafel überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Freitag, den 22. März 2024 um 9.30 Uhr Ralf Schinke, Ortskurator Rostock der DSD, an Helmuth Freiherr von Maltzahn. Das Herrenhaus gehört zu den über 610 Denkmalen, die die DSD dank privater Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.Der Ort Gnemern wird erstmalig 1223 als slawische Siedlung erwähnt. Als Namensgeber des Ortes gilt Lehnsherr Heinrich von Gnemare. Bewohnt haben die dortige Wasserburg verschiedene Adelsgeschlechter, bevor das Gut 1661 an den Obristen Hans Wilhelm von Meerheimb aus Halle an der Saale gelangte, der den Ort zum Stammsitz der Familie von Meerheimb machte. Das Herrenhaus wurde zwischen 1682 und 1685 auf den Resten einer aus dem 14. Jahrhundert stammenden Burganlage mit Wehrgraben errichtet. 1888 erfolgten Umbauten im Stil des Historismus. Weitere nutzungsbedingte Einbauten erfolgten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Gebäude als Gemeindebüro und Gaststätte genutzt wurde.
Zum Objekt:Das Herrenhaus steht auf einer Insel und ist eine der wenigen noch erhaltenen Wasserschlossanlagen in Mecklenburg. Die gesamte Anlage bildet den Ortsmittelpunkt. Zwei Brücken erlauben die Zufahrt zum Schloss. Der zweigeschossige Bau mit einem massiven Erdgeschoss ist im Obergeschoss aus Fachwerk errichtet worden und wird von einem Walmdach gedeckt. Den Bau prägt die Formensprache des Frühbarock. Darauf verweisen Eckquaderungen, Profilgesimse und in Resten erkennbare Fenstereinfassungen. Das Eingangsportal trägt einen Schmuckgiebel mit Wappenstein von 1681 sowie das Wappen der Erbauer von Meerheimb/von Oertzen.
Das Entree hat einen zweiläufigen Treppenaufgang. Über diesen gelangt man in die Bel Etage in einen zentralen Saal. Der Raum ist durch eine Enfilade mit den beiden angrenzenden Zimmern verbunden. Es gibt bauzeitliche Decken mit Malereien und eine reiche Ausstattung mit Wandpaneelen, Alkoven, bemalten Fensternischen, Wandnischen, Lambris usw., vornehmlich aus der Zeit des Historismus.