WIEN. Das Sigmund Freud Museum in der Wiener Berggasse 19 zählte 2023 insgesamt 135.106 Besucher:innen. Damit konnte ein neuer Rekord verzeichnet werden. Erstmals nach der 2020 abgeschlossenen Renovierung und Erweiterung stieg die Zahl über das Vor-Pandemieniveau. Der bisherige Rekord aus 2018 von 109.773 konnte um 23 % übertroffen werden. Insgesamt wurden Besucher:innen aus 138 Ländern verzeichnet: Stärkster Herkunftsmarkt war Deutschland mit ca. 15% der Gäste, gefolgt von Italien (12%), den USA und Österreich mit jeweils rund 9% Anteil.„Das starke Gästeaufkommen und vor allem der hohe Anteil an jungen Besucher:innen bestätigt uns die ungebrochene Aktualität des kulturellen Erbes Sigmund Freuds. Gerade im Hinblick auf die derzeit doch beunruhigende Weltenlage und die tägliche Konfrontation mit aktuellen Problem- und Fragestellungen, bietet die Psychoanalyse offensichtlich interessante Perspektiven und auch Lösungsansätze. Es freut mich natürlich, dass unser Angebot mit seinen themenzentrierten Sonderausstellungen und vielfältigen Veranstaltungen dazu beiträgt und eine so hohe Wertschätzung genießt.“, betont Direktorin Monika Pessler.
2023 wurden mit „Surreal! Vorstellung neuer Wirklichkeiten“ (Sammlung Klewan) und „Gewalt erzählen. Eine Comic-Ausstellung" zwei Sonderausstellungen im Sigmund Freud Museum gezeigt, das für seine umfassenden Aktivitäten 2023 den Österreichischen Museumspreis des Bundes (BMKÖS) erhielt.
2024: Themenjahr „Abwesenheit“ mit Kunstausstellung „un:heimlich“, Interventionen von Studierenden und Homi K. Bhabha
Das Sigmund Freud Museum widmet dem Jahresthema „Abwesenheit“ 2024 mehrere Aktivitäten, darunter zwei Sonderausstellungen und eine internationale Konferenz:
Mit der Ausstellung "un:heimlich" in Kooperation mit der Kunsthalle Tübingen werden ab April 2024 ausgesuchte Werke zeitgenössischer Kunst u. a. von Louise Bourgeois, Gregory Crewdson, Markus Schinwald, Esther Shalev-Gerz, Cindy Sherman und Jeff Wall das Gefühl des Unheimlichen repräsentieren, zu dem Freud 1919 einen eigenen Text verfasste.
Unter dem Titel „Fort-Da“ und in Kooperation mit der Universität für Angewandte Kunst (Klasse Prof. Judith Eisler, Malerei & Animationsfilm) werden Studierende ab April mit künstlerischen Arbeiten (Skulpturen, Malereien, Installationen) am Ursprungsort der Psychoanalyse intervenieren.
Die Sigmund Freud Vorlesung 2024 wird von Homi K. Bhabha gehalten, einem der bedeutendsten Vertreter der postkolonialistischen Theorie. Er wird seinen Festvortrag zu Ehren Sigmund Freuds an dessen Geburtstag, dem 6. Mai halten.