Für die über 600jährige Geschichte des Judentums im Ort von großer BedeutungFür die restauratorische Stabilisierung bauzeitlicher Putze im ehemaligen Betsaal der alten Synagoge in Heppenheim stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 5.000 Euro zur Verfügung. Das Kulturdenkmal ist für die über 600jährige Geschichte des Judentums in Heppenheim von großer Bedeutung. Die Synagoge gehört zu den über 250 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte.Gebaut wurde die Alte Synagoge von der jüdischen Gemeinde Heppenheim als Synagoge und Schulgebäude. Als solches wurde es über einhundert Jahre lang bis 1900 genutzt. 1901 kaufte Emanuel Meyerhof das Gebäude und baute es aufwändig zu einer "Putz Manufaktur für Kurz- und Weißwaren" um. Weiterverkauft wurde das Haus in den 1930er Jahren an die Sparkasse Heppenheim, die es 1936 an Leopold Sturm weiterverkaufte, der es als Friseurgeschäft nutzte. Bis etwa 1938 saß in den Rundfenstern je ein Davidstern mit farbigem Glas. Auf Veranlassung der Nationalsozialisten wurden dann die Davidsterne durch Fensterkreuze mit Normalglas ersetzt. Sturms Sohn führte den Friseursalon bis Anfang der 1990 Jahre fort. Nach dessen Schließung wurde das Erdgeschoss als Malschule genutzt, während Alfred Sturm jr. weiterhin bis 2016 das Obergeschoss bewohnte. Der Initiativkreis „Kulturdenkmal Alte Synagoge Heppenheim" veranlasste die Stadt 2017 zum Kauf des Gebäudes aufgrund seiner historischen Bedeutung. Aus dem Initiativkreis entstand Anfang 2019 der „Förderverein Kulturdenkmal Alte Synagoge Heppenheim e.V.".
Zum ObjektDas Wohn- und Geschäftshaus, das um 1791 als Synagoge, Schule und Lehrerwohnung von der jüdischen Gemeinde erbaut wurde, ist zweigeschossig und hat ein Satteldach. Das Erdgeschoss und die Längswände wurden massiv errichtet, die Fassade und die Rückwand hingegen in Fachwerk. Die beiden Rundfenster im Giebel zeigten ursprünglich einen Davidstern in farbigem Glas. Im Obergeschoss befand sich ursprünglich der Gottesdienstraum mit blau gestrichenem Tonnengewölbe. Im Erdgeschoss waren Schulraum und Lehrerwohnung untergebracht.
Nach dem Bau der neuen Synagoge am Starkenburgweg in den Jahren 1900/1901 wurde die alte Synagoge verkauft und zu Wohnzwecken umgebaut. Da die neue Synagoge im Jahre 1938 zerstört wurde, ist das Gebäude für die Geschichte der Heppenheimer Juden von besonderem Zeugniswert.