Östlich der Alzeyer Altstadt befindet sich die Villa Schillerplatz 2. 1895 errichtet, wurde die Villa um 1909 durch den Architekten Philipp Häfner umgebaut. Vor zwei Jahren mussten Erker, Giebel und Sockelmauerwerk restauriert werden. Dafür stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro zur Verfügung. Nun soll künftig eine Bronzeplakette mit dem Hinweis „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“ an dieses private Engagement erinnern und zugleich zu weiterer Unterstützung motivieren. Die Villa ist eines von über 230 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Rheinland-Pfalz fördern konnte.Die Villa zählt mit ihrer prägnanten Architekturgestaltung im Stil des Späthistorismus und ihrer qualitätvollen inneren Ausstattung zu den stattlichen gründerzeitlichen Villenbauten, die im ausgehenden 19. Jahrhundert bis hin zum ersten Weltkrieg in einem ersten Erweiterungsbereich außerhalb der Stadtmauer im Bereich um den Schillerplatz entstanden. Das Viertel hat seinen historischen Charakter bis heute bewahrt.
Zum Objekt:Bei der Villa handelt es sich um einen stattlichen, zweigeschossigen Bau aus gelbem Backstein unter einem traufständigen Satteldach, mit einem Fachwerkkniestock, einem Zwerchhaus mit verziertem Freigespärre, einem Erker und einem steilen Helm. Die Buntglasfenster weisen vegetabile Jugendstilformen auf. Das Obergeschoss zur Hofseite hin akzentuiert in nahezu der vollständigen Breite ein weit ausladender Fachwerkanbau. Die Gebäudekanten betont ein roter Backstein, die Fenstergewände sind in rotem Sandstein ausgeführt, der Sockel besteht aus unregelmäßigem Polygonmauerwerk. Das weitgehend bauzeitlich erhaltene Innere prägen ein großzügiges Treppenhaus, hölzerne Wandverkleidungen, Kassettentüren und Parkettböden.
Nachdem 2016 ein neuer Eigentümer das Gebäude übernommen hat, wurden zunächst das Dach und das Innere des Hauses instandgesetzt sowie die rückseitige Fassade saniert. Dem folgten die Fassaden. Der Erker war aufgrund von Feuchtigkeitsschäden zeitweise absturzgefährdet. Auch das Mauerwerk bauchte im Sockelbereich aus und wegen der aufsteigenden Feuchtigkeit platzte der Putz ab. Die Risse im Innern rührten von Setzungen im Mauerwerk.