Die Restaurierung der Villa Novalis in Hirschberg macht weiter Fortschritte, und erneut kann die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Lotterie GlücksSpirale für die Freilegung und Restaurierung zweier Holzpaneele und vier Türen des ehemaligen Wohnzimmers und des ehemaligen Billiardzimmers 4.000 Euro zur Verfügung stellen. Die Villa Novalis, vormals Villa Knoch, gehört zu den über 500 Objekten, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Thüringen fördern konnte.Hirschberg liegt etwas nördlich der Stadt Hof, unmittelbar an der thüringischen Grenze zu Bayern. Die denkmalgeschützte Fabrikantenvilla ist ein dreigeschossiger, spätklassizistischer Bau, dessen gestaffelten und doch kompakten Baukörper ein flaches Dach im Stil römischer Landvillen abschließt. Eine Parkanlage umgibt die Villa großzügig.
Hatte die Hirschberger Lederfabrik von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts Sohlenleder hergestellt, baute Heinrich Maximilian Knoch die am Saaleufer gelegene Gerberei seines Vaters, die er 1864 übernommen hatte, in wenigen Jahrzehnten zu einem der größten Unternehmen der Branche aus. Die Fabrik bediente zunächst den anfallenden Bedarf in Deutschland, später in Europa, so dass die Lederfabrik in den 1930er Jahren 1.500 Arbeiter und Angestellte beschäftigen konnte. Die Marke "HK" genoss Weltruf, bis deren Ära 1946 mit der entschädigungslosen Enteignung und Verstaatlichung der Familie Knoch endete. Die bis 1992 fortgeführte Produktion konnte nicht an die Vergangenheit anknüpfen. 1996 wurde die Fabrik abgerissen, die einstige Direktoren-Villa erlitt durch jahrelangen Leerstand umfangreiche Schäden.