Im Zuge der anstehenden Restaurierung des Fachwerkhauses in der Mauerstraße in Lünen sollen die vorhandenen Fenster des 18. und 19. Jahrhunderts mit Futter und Bekleidung sowie die auf der Außenfront hängenden Klappläden aufgearbeitet und die Fenster auf der Innenseite nachgerüstet werden. Darüber hinaus sind Fachwerkinstandsetzungsarbeiten, einschließlich der Ausfachungen und Putz, erforderlich. Dafür stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 20.000 Euro bereit. Das Fachwerkhaus gehört zu den über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.Das zweigeschossige, schmale Fachwerk-Traufenhaus in der Mauerstraße in Lünen ist das meistfotografierte Gebäude der Stadt. Das langgestreckte freistehende Gebäude kragt auf zweifach geschwungenen Knaggen mit Taustab vor. Eine Inschrift auf profiliertem Balken datiert das Haus auf 1651. Am rechten Giebel befindet sich ein Fachwerk-Anbau mit einem Pultdach. Das Gebäude, ein Beispiel der Fachwerkbauweise des 17. Jahrhunderts, markiert als einziges noch stehengebliebenes Haus die frühere südliche Straßenwand im südöstlichen Bereich der Mauerstraße. Mit seiner rückwärtigen Fassade stand es direkt an der Stadtmauer. Hier bildet es den Auftakt zur historischen Altstadt.
Der Bau ist geschossweise abgezimmert. Die sechs linken Gebinde stammen aus der Erbauungszeit. Knaggen tragen hier die weit auskragenden Dachbalken. Im späteren 17. Jahrhundert wurde das Haus vermutlich rechts um zwei Gebinde, ohne Knaggen, erweitert. Zwischen die über die Geschosse laufenden Ständer mit Verblattungen sind liegende Gefache gespannt. Fast über zwei Geschosse reichende Kopfbänder gliedern die Fassaden. Quadratische und Hochrechteckfenster unterschiedlichen Formates belichten die Räume. Neben der heutigen waagerecht geteilten "Klöntür" befindet sich die nun vermauerte originale Türöffnung mit dem Inschriften-Sturz. Ein hohes Sparrensatteldach mit Aufschieblingen und einem verbretterten Giebeldreick bekrönt den Bau.
Bedeutend sind vier erhaltene Fenster aus dem 18. Jahrhundert. Die hintere Traufwand bestand wohl ursprünglich zum Teil aus der Stadtmauer, wurde jedoch bei deren Abbruch in der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert durch eine Fachwerkwand ersetzt. Später baute man westlich den eingeschossigen Fachwerkstall mit Pultdach an. Im Inneren besitzt das Gebäude im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss je drei haustiefe Räume. Die Eingangs- und die Innentüren stammen aus der Zeit um 1800.