EDUARD VON GRÜTZNER (1846 Groß Carlowitz-1925 Mün-chen), Studierender Mönch, Öl auf Kupfer. 36 x 24cm, Europäi-sche Privatsammlung. Erlös 25.000,- € EDUARD VON GRÜTZNER (1846 Groß Carlowitz-1925 Mün-chen), Studierender Mönch, Öl auf Kupfer. 36 x 24cm, Europäi-sche Privatsammlung. Erlös 25.000,- € - Mit freundlicher Genehmigung von: Hargesheimer

Was: Presse

Wann: 26.09.2020

Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf konnte am vergangenen Wochenende einen erfolgreichen Start in die Herbstsaison verzeichnen. Erstmals seit dem Frühjahr wurde wieder eine begrenzte Anzahl an Plätzen für das Saalpublikum bereitgehalten, welche insbesondere zum Höhepunkt am Samstag gefüllt waren. Somit konnten die spannungsvollen Bietergefechte wieder hautnah erlebt…
Hargesheimer Kunstauktionen Düsseldorf konnte am vergangenen Wochenende einen erfolgreichen Start in die Herbstsaison verzeichnen. Erstmals seit dem Frühjahr wurde wieder eine begrenzte Anzahl an Plätzen für das Saalpublikum bereitgehalten, welche insbesondere zum Höhepunkt am Samstag gefüllt waren. Somit konnten die spannungsvollen Bietergefechte wieder hautnah erlebt werden.

An den ersten beiden Auktionstagen zeigte sich vor allem das Kunsthandwerk von seiner starken Seite. Besonders hervorzuheben ist dabei das bereits vorab angepriesene seltene frühe Teekännchen mit Landschaftmalerei, welches 1722 von Meissen gefertigt wurde und um 1725 wohl in der Werkstatt von Johann Gregorius Höroldt bemalt worden ist. Das Teekännchen gehört zweifelsohne zu den frühen und seltenen Erzeugnissen der Meissener Manufaktur. Der unterschiedliche Charakter der Malerei lässt vermuten, dass bei der Bemalung des Teekännchens zwei Maler tätig waren. Während die Landschaft mit üppiger Vegetation und die Gartenelemente eine flüchtige und skizzenhafte Darstellungsweise aufweisen, sind die Staffagefiguren, insbesondere die in Bewegung dargestellten Reiter, mit großer Sorgfalt und Genauigkeit ausgeführt. Anhand des guten Erhaltungszustandes und der einzigartigen Malerei zählt dieses Teekännchen zu einer wahrlichen Rarität, welche mit einem moderaten Limitpreis von 800,- € zahlreiche Bieter auf den Plan rief. Die rege nationale und internationale Beteiligung, sowohl per Telefon als auch per Internet, konnte den Erlös auf 20.000,- € steigern.

Unter den Gemälden des 19. Jahrhunderts wurde das kontemplative Motiv, welches auch den Katalogeinband ziert, zum Highlight. Das Gemälde eines studierenden Mönches von Eduard von Grützner (1846 Groß Carlowitz -1925 München) ist in dezent bräunlichen Nuancen gehalten. Von Grützner gilt neben Carl Spitzweg und Franz von Defregger als bedeutendster Münchner Genremaler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, welcher sich früh auf das klösterliche Leben spezialisierte. Sowohl Farbauftrag, als auch Licht- und Schattenführung in dem Bild heben die Stofflichkeit besonders hervor und lassen das Gemälde zu einer charakteristischen Arbeit des Malers werden, welche ein deutsches Sammlerherz höher schlagen ließ (Erlös 25.000,- €).

Die altmeisterlichen Gemälde hielten ein Angebot mit besonderen Spitzenwerken bereit.

Ein Gemälde aus einer rheinischen Privatsammlung zeigt die Madonna mit dem Christus- und Johannesknaben und wurde wohl von Pier Francesco Froshi (1502 Florenz-1567 Ebenda) gefertigt. Das Werk steht kompositorisch einem Bild Andrea del Sartos nahe, zeigt jedoch eine massive manieristische Überlängung der Madonnenfigur. Die weiche und zarte Behandlung des Inkarnats und die grazile Eleganz erinnern wiederum an Jacopo da Pontormos (Erlös 21.200,- €).

Besonderes Highlight war ein Portrait von Karl V., welches in der Werkstatt Tizians gefertigt wurde. Tizians erstes Ganzfigurenporträt Karls V. entstand sehr wahrscheinlich um 1530 in Bologna. Die angebotene, als Bruststück ausgeführte Arbeit, wird in der Witt Library in London als eine in Bologna ausgeführte frühe Variante aus den 1533er Jahren beschrieben. Das Werk, welches mit einer ausführlich zurückverfolgbaren Provenienz, bereits im Vorfeld der Auktion angepriesen wurde, rief eine rege internationale Beteiligung hervor. Schließlich konnte sich ein deutscher Sammler durchsetzen, welcher das Werk für 32.500,- € Erlös erstand.

 

 

 

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