Originale Produktionsstätte wird weiter genutzt40.000 Euro stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der GlücksSpirale sowie zahlreicher Spenden für die Instandsetzung der Außenhülle, von Wehr und Zulauf der ehemaligen Besteckfabrik Hesse in Schmallenberg zur Verfügung. Auf diese Weise leistet die DSD ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. Das technische Denkmal, das heute als Museum dient, gehört zu den über 470 Objekten, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.Die ehemalige Besteckfabrik Hesse liegt im Schmallenberger Ortsteil Fleckenberg. 1865 wurde das Hauptgebäude zunächst für die Wollspinnerei errichtet, bis die Textilproduktion in den 1920er Jahren eingestellt wurde. Von 1938 bis 1982 nutzte man die Anlage zur Herstellung von Essbesteck und Vorlegegarnituren. Danach blieb die Firma mit dem gesamten Inventar unberührt erhalten. In den 1990er Jahren pachtete der Heimatverein Schmallenberg-Fleckenberg das Ensemble und eröffnete dort 2000 ein technisches Museum mit ständiger Ausstellung. An den Maschinen wird vorführweise weiterhin Besteck hergestellt.
Die Anlage besteht aus mehreren Teilen. Zunächst dem dreigeschossigen Haupthaus, dessen Erdgeschoss und erstes Obergeschoss aus unverputztem Bruchstein besteht, während das zweite Obergeschoss in Fachwerk ausgeführt ist. Hochrechteckige, von Klinkersteinen eingefasste Stahl-Sprossenfenster gliedern symmetrisch die Fassaden. Ein weit vorkragendes, flaches, mit Bitumenbahnen gedecktes Satteldach deckt den Bau. An das Haupthaus schließt sich das etwas jüngere, zweigeschossige Hammerwerk an, in dem sich ursprünglich der mit Wasser angetriebene Schmiedehammer befand. Auch dessen Erdgeschoss hat man in Bruchsteinmauerwerk errichtet, darüber das Obergeschoss in Fachwerk aufgesetzt und das Gebäude mit einem flach geneigten, weit auskragenden und mit Bitumenbahnen gedeckten Satteldach abgeschlossen. Zuletzt wurde an den Giebel des Hammerwerkes das eingeschossige Turbinenhaus angebaut, das um 1960 als schlichter Zweckbau mit Schleppdach aus Welleternit errichtet wurde und die Schachtturbine beherbergt. Bemerkenswert ist, dass die historischen Friktionsspindel- und Exzenterpressen sowie die Schleif- und Polierplätze der Fertigung original erhalten sind. Ebenso die Schlosserei mit den Arbeitsplätzen der Schlosser, Graveure und Schnittmacher sowie die Packerei und das Lager.Erwähnenswert ist auch das Strom erzeugende Wasserkraftwerk, das das Museum versorgt und überschüssigen Strom ins Netz einspeist.