Pasewalk Elendenhaus (c) Rossner Pasewalk Elendenhaus (c) Rossner - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 21.10.2019

Mit einem Hilferuf für das Elendenhaus in Pasewalk – als einem Denkmal in Not – wandte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor zwei Jahren in der Dezember-Ausgabe ihres Magazins Monumente an die Hilfsbereitschaft ihrer rund 200.000 Förderer bundesweit. Der Ruf wurde beantwortet. Am Montag, den 21. Oktober 2019 um 14.00 Uhr kann Guido Siebert, Projektreferent…
Mit einem Hilferuf für das Elendenhaus in Pasewalk – als einem Denkmal in Not – wandte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) vor zwei Jahren in der Dezember-Ausgabe ihres Magazins Monumente an die Hilfsbereitschaft ihrer rund 200.000 Förderer bundesweit. Der Ruf wurde beantwortet. Am Montag, den 21. Oktober 2019 um 14.00 Uhr kann Guido Siebert, Projektreferent Mecklenburg-Vorpommern der DSD, für die Gesamtinstandsetzung des wertvollen Denkmals einen symbolischen Fördervertrag über 100.000 Euro an Pastor Dr. Johannes Grashof überreichen.

Das sogenannte Elendenhaus in Pasewalk im Osten des Landkreises Vorpommern-Greifswald bildet gemeinsam mit der Marienkirche und dem Kirchhof ein Ensemble, das an die ehemalige mittelalterliche Bebauung des Ortes erinnert. Das Haus ist mit seinem Nebengebäude Teil der südlichen Umfriedung des Kirchhofs der Marienkirche. Die Fassaden des nicht unterkellerten massiven, zweigeschossigen Backsteingebäudes mit Satteldach und Holzbalkendecken sind teilweise mit reichen Blendnischen und -arkaden gegliedert. Die ursprüngliche Nutzung ist unbekannt, wahrscheinlich wurde das Gebäude zwischen 1350 und 1400 als Wohnhaus errichtet. Und zwar wohl von der an die Marienkirche angegliederten Pasewalker Elendenbruderschaft. Diese Bruderschaften errichteten Gebäude für die Armen- und Krankenpflege, von denen jedoch nur dieses Haus in Pasewalk erhalten ist.

Aufgrund der differenzierten ursprünglichen Architekturgliederung des Außenbaus gilt das Elendenhaus als eines der bemerkenswertesten Baudenkmäler im Bundesland. Es ist nicht zuletzt für die Architekturgeschichte der norddeutschen Backsteingotik von besonderem Interesse. Die bauhistorischen Untersuchungen an verschiedenen Stellen am Außenbau und den sichtbaren Fassungsresten im Gebäudeinneren stehen noch aus.

Obschon das Gebäude von der Kirchenverwaltung als Pfarr- und Organistenbüro genutzt wurde, sind jetzt Notsicherungsmaßnahmen unverzichtbar geworden. Derzeit sorgen im Inneren Gerüststützen für Sicherheit. Mauerwerk und Innenwände sind von Rissbildungen betroffen, es gibt keine Gründung. Die barocke Binnenstruktur ist noch erhalten.

Das Elendenhaus, eines der ganz wenigen Beispiele mittelalterlicher Profanbauwerke in Pasewalk, ist eines von über 530 Projekten, die die private DSD dank Spenden, den Erträgen ihrer Treuhandstiftungen und den Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

Tags: Baudenkmäler, denkmalschutz, Instandsetzung, Kirchen, Restaurierungen

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