Rund zwanzig Auktionsrekorde wurden in der Versteigerung der SØR Rusche Collection aufgestellt, bei der alle Werke verkauft wurden – ein sogenannter White Glove Sale. Mehr als 2,5 Mio. Euro wurden dabei erzielt: mehr als doppelt so viel wie erwartet. Das Interesse war bereits im Vorfeld durch die mediale Aufmerksamkeit enorm. Dies führte zu einem vollen Auktionssaal und durchgehen mehr als zwanzig Telefonisten, die rund um die Welt telefonierten. Die höchsten Zuschläge der Sammlung erzielten Werke von Norbert Bisky, George Condo, Martin Eder, Leiko Ikemura, Neo Rauch, Daniel Richter und David Schnell.„Aus unserer Sicht war es die perfekte Auktion – von der Aufmerksamkeit im Vorfeld, die sich nicht überbieten lässt, bis hin zu so vielen Auktionsrekorden, wie es bei uns im Haus noch nicht vorgekommen ist und auch in Deutschland eine absolute Seltenheit sein dürfte. Somit sind die Erwartungen des Einlieferers und des Auktionshauses in jeder Hinsicht übertroffen worden,“ beschreibt Markus Eisenbeis diese unvergessliche Auktion.
Ironisch, provokant und witzig – diese Worte beschreiben die Porträts von George Condo nur allzu treffend. Die unverwechselbare Arbeit „Blue Rodrigo“ war eines der Leitmotive der SØR Rusche Collection. So kamen in der Auktion, neben den zahlreichen Saalbietern, über zwanzig Telefonbieter für diese Arbeit zusammen, um das Werk im Kabinettformat von geschätzten 20.000 Euro auf 135.450 Euro zu heben.
Starkes Interesse weckten die Gemälde des Leipziger Künstlers Norbert Bisky. So stiegen die Preise aller fünf angebotenen Arbeiten schnell die Höhe. Sein „Painting“ von 2008 sicherte sich ein sächsischer Sammler für stolze 70.950 Euro.
Für Neo Rauchs „Nachhut“ wurde ein neuer internationaler Auktionsrekord für eine Bronze des Leipziger Künstlers aufgestellt. Sie wurde von einem sächsischen Sammler für stolze 161.250 Euro erworben. Auch für seine Gemälde überschlugen sich die Gebote – insbesondere für die Arbeit „Pendel“ von 2009, die ein Ergebnis von 96.000 Euro einspielte.
Daniel Richter gehört ebenfalls zu den gefragtesten Positionen der Sammlung: seine unbetitelte Arbeit von 2007, in der Totenköpfe hinter einer Mauer auftauchen, stieg von 7.000 Euro auf ein Ergebnis in Höhe von 42.570 Euro, die ein nordrhein-westfälischer Bieter bereit war zu zahlen. Auch die anderen Werke Richters überstiegen die Taxen bei Weitem.
Die zwei farbintensiven Arbeiten „Markt“ und „Waldsiedlung“ von David Schnell zogen viele Blicke und große Aufmerksamkeit auf sich. Ein norddeutscher Sammler konnte sich beide Male gegen seine Mitbieter durchsetzen und die Werke für 100.620 Euro bzw. 68.370 Euro erwerben.
Martin Eder ist bekannt für seine gegenständlichen Idyllen, deren Irritation im Detail liegen bekannt Für sein Gemälde „Schutz/Protection“ bewilligte ein nordrhein-westfälischer Sammler 42.570 Euro und auch die weiteren Arbeiten gingen in private Sammlungen in ganz Deutschland und in der Schweiz.
In den zarten Gemälden Leiko Ikemuras finden die Betrachter meist mehr, als auf den ersten Blick erkennbar ist. So faszinierte und überzeugte auch ihre Arbeit „Lake Scape“ einen norddeutschen Bieter, in dessen Sammlung das Gemälde nun für 28.380 Euro wechselt. Es ist nicht nur ein herausragendes Ergebnis, sondern auch der internationale Auktionsrekord für ein Gemälde der Künstlerin.
Mit den zahlreichen internationalen Auktionsrekorden setzte diese außergewöhnliche Auktion der SØR Rusche Collection auch neue Kennzahlen für Künstler wie Sven Kroner, Michael Triegel, Cornelia Schleime, Uwe Henneken, Stella Hamberg oder Zofia Kulik.