Auf dem Weg zum neuen DienstleistungszentrumAm Donnerstag, den 31. Januar 2019 um 10.30 Uhr feiert die Gemeinde Gomaringen das Richtfest beim Umbau der im Ortskern stehenden ehemaligen Kindlerschen Fabrik in das neue Dienstleistungszentrum der Stadt. Die seit 2003 leerstehende Anlage soll künftig als Rathaus, Bürgerbüro und Polizeistation dienen. Im Zusammenhang mit der Umnutzung sind unter anderem Feuchtigkeitsschäden in der Dach- und Deckenkonstruktion zu beheben. Des Weiteren sind Mauerwerks- und Fensterschäden zu reparieren.Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die durch ihren Ortskurator Neckar-Alb Christian Barth bei dem Festakt vertreten ist, beteiligt sich im Rahmen der Gesamtinstandsetzung an der Restaurierung der originalen Fenster mit 100.000 Euro. Möglich wurde die Förderung durch zweckgebundene Spenden sowie die Erträge der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist. Die ehemalige Kindlersche Fabrik gehört zu den über 310 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale allein in Baden-Württemberg fördern konnte.
Die ehemalige Kindlersche Fabrik steht inmitten von Gomaringen. Der stattliche, durch seine anspruchsvolle Fassadengliederung auffallende Bau ist ein anschauliches Beispiel für die Fabrikarchitektur der Jahre vor dem Ersten Weltkrieg.
Die ehemalige Korsettfabrik entstand in drei Bauphasen zwischen 1902 und 1914. Zunächst eingeschossig erbaut, fügte man um 1910 ein weiteres Geschoss hinzu und verlängerte den Bau nach Norden. 1914 erfolgte eine weitere Verlängerung nach Norden in denselben Architekturformen. Der langgestreckte Ziegelbau mit hellen ornamentierten Putzflächen unter den Fensterbrüstungen ist großzügig mit Sprossenfenstern ausgestattet. Die Produktionshallen sind dreischiffig angelegt mit einem an der Ostseite befindlichen hohen Schornstein.
Seit über 20 Jahren betreibt die Gemeinde Gomaringen die städtebauliche Aufwertung des Ortskerns. In diesem Zusammenhang wurden bereits viele historische Bauten saniert und teilweise einer neuen Nutzung zugeführt. Dies geschieht derzeit auch mit der ehemaligen Kindlerschen Fabrik.