Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz Heiligen-Geist-Hospital in Lübeck © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Bolz - Mit freundlicher Genehmigung von: denkmalschutz

Was: Presse

Wann: 09.10.2018

Raumwirkung steigert luftige DeckenkonstruktionEinen weiteren Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über exakt 30.122 Euro für die Renovierung des zweiten Drittels der Langen Halle, direkt an der Eingangshalle des Heiligen-Geist-Hospitals in Lübeck, überbringt Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der DSD, am Dienstag, den 9. Oktober 2018 um 11.30 Uhr…
Raumwirkung steigert luftige DeckenkonstruktionEinen weiteren Fördervertrag der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) über exakt 30.122 Euro für die Renovierung des zweiten Drittels der Langen Halle, direkt an der Eingangshalle des Heiligen-Geist-Hospitals in Lübeck, überbringt Johannes Schindler, Ortskurator Lübeck der DSD, am Dienstag, den 9. Oktober 2018 um 11.30 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort im Beisein von Florian Blömer von Nordwestlotto an Klaas-Peter Krabbenhöft von der Stiftung Heiligen-Geist-Hospital. Die DSD, die den Erhalt des Hospitals bereits in den Jahren 2014, 2015 und 2017 mit insgesamt 235.000 Euro unterstützt hat, möchte durch die Förderung einmal mehr auf die besondere Bedeutung der herausragenden Bauwerke der Weltkulturerbe-Hansestadt Lübeck hinweisen. Ermöglicht haben die diesjährige Förderung zweckgebundene Spenden und die Lotterie GlücksSpirale.

Das Heiligen-Geist-Hospital am Koberg in Lübeck ist eines der bedeutendsten Bauwerke der Stadt und eine der ältesten Sozialeinrichtungen der Welt in der Tradition der Heilig-Geist-Spitäler Santo Spirito in Sassia in Rom oder des Hospitals Biloke in Gent. In Lübeck gründete der Rat der Stadt das Krankenhaus als bürgerliche Einrichtung. Durch die repräsentative Lage und die ungewöhnliche Gestalt des Bauwerks sollte das Selbstbewusstsein der wohlhabenden Bürger gegenüber dem kirchlichen Machtanspruch eindrucksvoll dokumentiert werden. Für den Bau am Koberg nutzte man – wie bei den zeitgleich errichteten Kirchen der Stadt – als Baumaterial den Backstein. Vermutlich haben die Arbeiten am Gebäude bereits in den 1260er Jahren begonnen. Darauf verweisen die Formensprache, die Verwendung des frühgotischen Viertelstabs, die Kämpferornamentik der drei Hauptportale und die Gewändebildung des Mittelportals. Der Dachstuhl wird auf 1284/1285 datiert.

Der umfangreiche Gebäudekomplex besteht aus der auffallend großen dreischiffigen Hospitalkirche und dem 88 Meter langgestreckten einschiffigen Saal der Hospitaliten, dem sogenannten Langen Haus. Beide bilden eine T-förmige Anlage, die Nebengebäude um einen Binnenhof im nördlichen Winkel zwischen Kirchen- und Saaltrakt komplementieren. Die eindrucksvolle Raumwirkung des Langen Hauses steigert die luftige Deckenkonstruktion, von der wesentliche Teile hochmittelalterlich sind. Auch haben sich mittelalterliche Wandmalereien erhalten.

Die kunsthistorisch wertvolle Anlage haben verschiedene Veranstaltungen im bürgerlichen Bewusstsein fest verankert. Sie gehört zu den über 190 Objekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

Tags: Baudenkmäler, denkmalschutz, Kirchen, Renovierung

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