Nach der Verlegung ihres Standortes in die Neißestadt Görlitz hat die EuropaChorAkademie ihren Sitz neben der Peterskirche am Gottfried-Kiesow-Platz 1 bezogen. Als Ausbildungsstätte nutzt sie das denkmalgeschützte Gebäude der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) im Karpfengrund 1, während die Verwaltung in der Alten Lateinschule am Gottfried-Kiesow-Platz untergebracht ist. Damit haben diese wertvollen Bauten eine denkmalverträgliche Neunutzung gefunden. Eine große Freude für die DSD, denn die Denkmalstadt an der Neiße gehört seit Jahrzehnten zu den Förderschwerpunkten der in Bonn ansässigen Denkmalschutzstiftung.Mit ihrem ersten Konzert in der Synagoge in Görlitz am Samstag, den 10. März 2018, um 19.30 Uhr kommt die künstlerische Einbürgerung der EuropaChorAkademie in ihrer neuen Heimatstadt einen weiteren großen Schritt voran. Der Chor präsentiert ein A-cappella-Programm, das interkonfessionell und völkerverständigend Werke eines russischen, eines Schweizer, eines österreichischen und zweier französischer Komponisten präsentiert, die unterschiedliche konfessionelle Bereiche berühren.
Die vokalen Kostbarkeiten sehen zunächst Auszüge aus Peter Tschaikows-kys russisch-orthodoxer „Liturgie des heiligen Johannes Chrysostomos“ vor. Mit der „Messe für zwei vierstimmige a-cappella-Chöre“ von Frank Martin erklingt die katholische Liturgie in der gläubigen Vertonung eines calvinistischen Pfarrerssohnes. 1944 bat Francis Poulenc den Paul Eluard um Verse zu einer kleinen Kammerkantate für Solostimmen oder Chor, der Dichter beschrieb vier intensive Bilder im Schnee. Schließlich erklingen Arnold Schönbergs „Friede auf Erden“ op.13, eine spätromantische Vertonung des Gedichts von Conrad Ferdinand Meyer, und Claude Debussys „Trois chansons“, Kompositionen auf Texte des Adligen Charles d‘Orleans.
Zum letzten Mal vor der umfangreichen Restaurierung stehen die 230 Plätze in der Synagoge für ein Konzert zur Verfügung. Der Chor unter Leitung von Professor Joshard Daus ist Teil eines agilen Musikprojekts mit Sängerinnen und Sängern zwischen 20 und 30 Jahren, die aus über 25 europäischen Ländern, mehrheitlich aus Deutschland, Polen und dem Baltikum stammen.