Ludwig Wittgenstein, fotografiert von Moritz Nähr im Jahr 1930 – © Österreichische Nationalbibliothek Ludwig Wittgenstein, fotografiert von Moritz Nähr im Jahr 1930 – © Österreichische Nationalbibliothek - Mit freundlicher Genehmigung von: onbwien

Was: Presse

Wann: 15.01.2018

Der philosophische Nachlass Ludwig Wittgensteins ist in die Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbes aufgenommen worden. Im Rahmen eines Festaktes wurde heute die Urkunde an Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger überreicht. Der Wittgenstein-Nachlass ist bereits die achte erfolgreiche Nominierung der Österreichischen Nationalbibliothek für die "Memory of the World"-Liste der…
Der philosophische Nachlass Ludwig Wittgensteins ist in die Liste des UNESCO-Weltdokumentenerbes aufgenommen worden. Im Rahmen eines Festaktes wurde heute die Urkunde an Generaldirektorin Dr. Johanna Rachinger überreicht. Der Wittgenstein-Nachlass ist bereits die achte erfolgreiche Nominierung der Österreichischen Nationalbibliothek für die "Memory of the World"-Liste der UNESCO.

Nachlass Ludwig WittgensteinLudwig Wittgenstein (1889–1951) zählt heute zu den bedeutendsten und einflussreichsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Da er außer dem berühmten "Tractatus Logico-Philosophicus" zu Lebzeiten nichts publizierte, ist es sein rund 20.000 Seiten umfassender philosophischer Nachlass, der sein Gesamtwerk auf beeindruckende Weise dokumentiert.

Die Österreichische Nationalbibliothek besitzt einen wichtigen Teil dieses Nachlasses, darunter die Urfassung der "Philosophischen Untersuchungen" und zwei Originaltyposkripte des "Tractatus". Der größte Teil an Originalmanuskripten befindet sich heute im Trinity College (Cambridge), kleinere Teile auch in der Bodleian Library (Oxford), der McMaster University Library (Kanada) und dem Noord Hollands Archief (Niederlande). Alle genannten Institutionen haben den Nachlass gemeinsam für die Nominierung bei der UNESCO eingereicht.

Wertvolle Originale dieses Bestandes sind ab 22. März 2018 im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek zu sehen. Im Rahmen der neuen Sonderausstellung "Berg, Wittgenstein, Zuckerkandl: Zentralfiguren der Wiener Moderne" wird etwa das so genannte "Gmunden Typoskript" erstmal öffentlich ausgestellt, eines der Originaltyposkripte des später als "Tractatus Logico-Philosophicus" berühmt gewordenen Werks. Dieses Typoskript ist wie zahlreiche andere Werke aus dem Nachlass bereits digitalisiert und über den Onlinekatalog der Bibliothek abrufbar.

FestaktGemeinsam mit dem Nachlass Ludwig Wittgensteins wurde auch der Dokumentenbestand zum Bau der Semmeringbahn im Technischen Museum Wien ausgezeichnet. Im Rahmen eines Festaktes im dortigen Festsaal überreichte Mag. Gabriele Eschig, Generalsekretärin der Österreichischen UNESCO-Kommission, am 15. Jänner 2018 die Urkunden an Dr. Johanna Rachinger, Generaldirektorin der Österreichischen Nationalbibliothek, und Dr. Gabriele Zuna-Kratky, Generaldirektorin des Technischen Museums Wien.

UNESCO-WeltdokumentenerbeKulturgeschichtlich einzigartige Dokumente, die exemplarisch das kollektive Gedächtnis der Menschheit repräsentieren, werden seit 1992 von der UNESCO im "Memory of the World"-Programm mit dem Titel "Weltdokumentenerbe" ausgezeichnet. Unter den derzeit 427 Eintragungen im Weltregister finden sich 15 österreichische Nominierungen, acht davon stammen aus den Beständen der Österreichischen Nationalbibliothek. Sie verwahrt damit den größten Bestand an Welterbe-Dokumenten des Landes. Die vollständige Liste ist über die Website der Bibliothek abrufbar.

Tags: Historische Dokumente, Ludwig Wittgenstein, Philosophen, Schriften, UNESCO Welterbe

Mo-So: 09:00-21:00

Das könnte Sie auch interessieren.
Frühling in Wien-Döbling: Gartenlandschaft mit blühendem Bäumen, grüner Wiese, geschwungenem Weg und Villa im Hintergrund, von Carl Moll, ca. 1908, Öl auf Leinwand, 100 x 100 cm, Schätzwert € 100.000 – 180.000; Fotocredit DOROTHEUM
1047  Karl Kraus  Bücher und Hefte
VALIE EXPORT  Foto: Thomas Preiss für Belvedere/APA-Fotoservice, 2010
Wien, Auktion, 22.05.2025 - 23.05.2025
Hella und Pierre Brice, mit der Cartier Baignoire, Photocredit: privat
Screenshot "Affordable Art Fair" Video (c) affordableartfair.com
Eduard Angeli (hs art) Wien 1942
Egon Schiele, Weiblicher Akt, auf den Arm gestützt, 1912, Gouache, Aquarell und Bleistift auf Papier, 45 x 31,6 cm, Schätzwert € 400.000 – 600.000
MAXIMILIAN REINITZ ( Wien 1872 - 1935 Wien ) Zwei Frauen, 1927
Donna Huanca, POLYSTRENE FECUNDITY, 2019, Painting - Oil, sand on digital print on canvas, 275 x 180 cm (courtesy of the artist)
Wien, Ausstellung, 10.07.2025 - 10.08.2025
Jermaine Browne FemFunk © yakoone
Superflux, The Seas Are No Longer Dying, 2022  Produziert von Superflux in Abstimmung mit Safe Seaweed Coalition und in Zusammenarbeit mit Cream Projects und David Vélez   Filmstill   © Superflux
Wien, Messe, 10.09.2025 - 14.09.2025
OWA - Otto Wagner Areal, photo © Christian Fürthner
© Anna Stöcher
Arik Brauer, Öl auf Platte, 51,5 x 67,5 cm, Rufpreis € 55.000, Meistbot € 100.000
VIENNA DESIGN WEEK 2022 | Festivalzentrale | GEWÖLBE (Copyright (c) VIENNA DESIGN WEEK - Kramar - Kollektiv Fischka, Vienna Design Week)
Plakat zur Ausstellung "Frederick Kiesler. The Endless Search" nach einer Zeichnung von Friedrich Kiesler ca.1944/45
Wien, Ausstellung, 02.10.2025 - 18.01.2026
Marina Abramović  Freeing the Voice, 1975  Courtesy of the Marina Abramović Archives © Marina Abramović. Image courtesy of Marina Abramović Archives
Wien, Ausstellung, 20.09.2025 - 22.03.2026
Paul Klee, Die Geschwister, 1930 © Heidi Horten Collection
Hans Bellmer La Bouche, 1935  16 x 16 cm Silberbromidabzug, koloriert  mumok - Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, erworben 1978 © Bildrecht, Wien 2024