Spätgotische Scheibe mit Hl. Elisabeth Lot 900  Schätzpreis: €3.000 - €4.000 Ergebnis: €81.840 Spätgotische Scheibe mit Hl. Elisabeth Lot 900 Schätzpreis: €3.000 - €4.000 Ergebnis: €81.840 - Mit freundlicher Genehmigung von: lempertz

Was: Presse

Wann: 22.11.2016

Die Auktion Kunstgewerbe sah große Erfolge bei Schmuck, der weitgehend abgesetzt wurde. Weitere Höhepunkte waren mit 82.000 eine erheblich gesteigerte spätgotische Glasscheibe, ein Nürnberger Renaissance-Silberbecher (40.000), eine bedeutende Commode époque Louis XIV (82.000) und ein Régulateur aus dem 18. Jahrhundert mit 64.500.

Großer Überraschungserfolg für eine…

Die Auktion Kunstgewerbe sah große Erfolge bei Schmuck, der weitgehend abgesetzt wurde. Weitere Höhepunkte waren mit 82.000 eine erheblich gesteigerte spätgotische Glasscheibe, ein Nürnberger Renaissance-Silberbecher (40.000), eine bedeutende Commode époque Louis XIV (82.000) und ein Régulateur aus dem 18. Jahrhundert mit 64.500.

Großer Überraschungserfolg für eine vermutlich im Rheinland im 13./14. Jh. geschaffene spät-gotische Glasscheibe mit Hl. Elisabeth. Um die 59,5 x 32,5 cm messende Scheibe entbrannte ein heftiges Bietgefecht, das sie von 3/4.000 bis auf 82.000 katapultierte (Lot 900, deutsche Sammlung). Ein weiteres Highlight der Auktion war eine außergewöhnlich gut erhaltene Commode époque Louis XIV, mit einer Boulle-Marqueterie in leuchtend roter première partie. Sie entsprach einem Möbeltypus, den auch Nicolas Sageot produziert hat. Französischer Handel konnte sich ebenfalls erst bei 82.000 durchsetzen (Lot 949, 60/80.000).

Ein bedeutender Régulateur und baromètre époque Régence, signiert Samuel Gautier à Paris, aus dem zweiten Viertel des 18. Jh. war in Maranth- und Rosenholzfurnier auf Eiche sowie in Bronze und Messing ausgeführt. Er ging für 64.500 an einen deutschen Sammler (Lot 957, 40/60.000). Für 39.700 ging eine um 1520 – 1530 in Siena oder Urbino gearbeitete weiß glasierte, polychrom bemalte, bedeutende Majolika-Renaissance-Platte in Londoner Handel (Lot 915, 30/50.000). Eine in Berlin um 1800 – 1810 von Werner & Mieth gearbeitete prachtvolle klassizistische Prismenkrone wurde von deutschem Handel auf 31.000 emporgesteigert (Lot 977, 12/18.000). Auf 20.000 stieg ein ostpreußisches/russisches (?) Kabinett auf Kommode aus der ersten Hälfte des 19. Jh. (Lot 750, 8/12.000). Eine im letzten Viertel des 19. Jh. entstandene Büste der Hl. Ursula aus Elfenbein, Gold, Smaragden und Granaten ging für 23.600 an einen italienischen Sammler (Lot 984, 20.000). Bei den Porzellanen ragte mit 22.300 eine seltene Meißener Fußschale mit dem Allianzwappen Sulkowski und Stain zu Jettingen aus den Jahren 1735–38 heraus (Lot 954, 18/20.000).

SILBEREine Abendmahlskanne für die Barone von der Pahlen, von Peter Polack im Jahr 1678 in Reval gearbeitet, ging für 22.300 an einen Schweizer Sammler (Lot 934, 20/24.000). Aus Amsterdam kam ein vom Meister Gerrit Valck 1629 gearbeiteter Scherzpokal, auf dessen Boden eine kleine vergoldete Schnecke sitzt. Scherzgefäße wie dieses erfreuten sich an den Tafeln des 16. und 17. Jh. außerordentlicher Beliebtheit. Dem Trinkenden wurde beispielsweise durch versteckte Tücken im Aufbau eines Pokals das Leeren des Gefäßes erschwert – oder er wurde, wie hier, durch eine verborgene 'Überraschung' am Grund eines Bechers erschreckt. Der Pokal gefiel und wechselte bei 15.000 den Besitzer (Lot 926, 12/15.000). Ein von François Daniel Imlin um 1790 in der gleichnamigen Stadt gearbeitetes Straßburger Reiseservice stieg auf 23.600 (Lot 975, 8/10.000). Auf 23.600 sprang auch eine polnische Tora-Krone aus dem 19. Jh., die nun nach New York gehen wird (Lot 943, 8/10.000). Ein Paar vergoldeter Ulmer Silberreliefs des Meisters Hans Georg Bauhoff aus dem dritten Viertel des 17. Jh. mit Darstel-lungen aus dem Leben König Davids nach Gemäldevorlagen von Rubens, kam auf 16.000 (Lot 923, 13/16.000).

SCHMUCKSpitzenlos wurde ein dicht mit Diamanten in historischen Schliffarten besetztes herzogliches Armband. Das heftige Bietgefecht konnte ein Schweizer Bieter erst bei 51.000 gewinnen (Lot 59, 10/15.000).

Den historischen Schmuck dominierten Arbeiten des 19. Jh., darunter Steinschnittarbeiten, etwa eine Goldemailbrosche mit einer fein geschnittenen Achatkamee von der italienischen Glyptikerfamilie Amastini, die bis auf 8.200 gehoben wurde (Lot 35, 2.200/2.500). Bei den Mikromosaiken stach ein Etui mit einer klassizistischen Mikromosaik-Parure, die Putti als Allegorien der vier Jahreszeiten zeigte, mit 13.000 hervor (Lot 19, 10/15.000).

Sehr erfolgreich wurde auch Künstlerschmuck und hier speziell Objekte der Kölner Werk-schulen abgesetzt. Auch Arbeiten Schweizer Goldschmiede waren sehr gesucht. Darunter zahlreiche Stücke z.B. von Rolf Goldschmitt, Albert Gilbert und als Höhepunkt Arbeiten der Goldschmiede Paul Binder und Henri Weber mit außergewöhnlichen Opalen, die bis auf 17.400 stiegen (Lots 261/262, 6/8.000 + 8/12.000).

Der englische Miniaturist John Smart war mit einem sehr schönen Damenbildnis vertreten, das er 1787 während seines Aufenthalts in Indien gemalt hatte. Ein amerikanischer Sammler trieb die Miniatur bis auf 15.000 (Lot 121, 6/8.000).

Tags: Juwelen, Kunstgewerbe, Schmuck, Silber

Nachbericht: Lempertz Auktionen 1075  17. Nov.: SCHMUCK18. Nov.: KUNSTGEWERBE