PHOTOGRAPHIE inklusive Sammlung Elke und Werner Zimmer mit Reportage-Photographien 1945 – 1990Höhepunkt der Auktion wurde das berühmte, 1929 aufgenommene Bäumchen von Albert Renger-Patzsch. Die Aufnahme fällt in Renger-Patzschs schöpferischste und aus photohisto-rischer Sicht wichtigste Schaffensphase. Die berühmte Aufnahme des jungen Kirschbaums im hellen Licht des Vorfrühlings war eines der erklärten Lieblingsmotive des Photographen, von dem er sorgfältige Handabzüge auf Kodak-Royal-Papier anfertigte, um sie an gute Freunde und Auftraggeber zu verschenken. Um einen solch seltenen großformatigen Vintage-Abzug, von Renger-Patzsch selbst unter Originalpassepartout montiert und dort signiert, handelte es sich bei der hier vorliegenden Photographie. Um diese Rarität entbrannte ein heftiges und langanhaltendes Bietgefecht, das deutscher Handel erst mit dem Einsatz von 136.400 für sich entscheiden konnte – das ist mit deutlichem Abstand internationaler Rekordpreis (Lot 33, 20/30.000).
Edward Weston erzielte mit einem späteren Gelatinesilberabzug von Nude (Charis in doorway, Santa Monica) aus dem Jahr 1936 9.300 (Lot 76, 6/8.000). Unter den Photographien von August Sander ragten mit 5.200 Coellen aus Rand und Band em Jahr 1929, eine Collage aus Aufnahmen u.a. der „Kölner Progressiven“ heraus (Lot 41). 5.000 lautete das Resultat für Man Rays Aufnahme eines Apfels aus dem Jahr 1931 (Lot 61, 3.5/4.500). Chargesheimer kam mit zwei Vintages aus den 1950er Jahren auf 6.200 und 4.500 (Lots 91/92, bis 2.500).
Sammlung Elke und Werner Zimmer mit Reportage-Photographien 1945 – 1990
Neben seinem regulären Photokatalog hat Lempertz zwischen 1945 und 1990 entstandene Reportage-Photographien aus der Sammlung des Düsseldorfer Galeristenpaars Elke und Werner Zimmer offeriert. Zu den hier vertretenen Photographen gehörten Yevgeni Chaldej, Arno Fischer, Rolf Gillhausen, Peter Leibing, Will McBride, Robert Lebeck, Stefan Moses und Barbara Klemm. Neben Portraits berühmter Persönlichkeiten fanden sich unter den 47 Losen zahlreiche Bilder, die unsere Wahrnehmung der wichtigen historischen Ereignisse wie auch der Lebenssituation in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in beiden Teilen Deutschlands maßgeblich geprägt haben und heute fest im kollektiven Bild-Gedächtnis verankert sind. Das Ergebnis übertraf nach Wert deutlich die Gesamtschätzung (Lots 203 – 249).
PHOTOGRAPHIE IN DER AUKTION ZEITGENÖSSISCHE KUNSTDie Offerte zeitgenössischer Photographien und Photoarbeiten in der Auktion "Zeitgenössische Kunst". Andreas Gurskys Schwimmbad/Teneriffa, eine seiner frühen Arbeiten, wurde von 16/18.000 bis auf 39.700 emporgesteigert (Lot 663, 16/18.000). Hart umkämpft war Ulrike Rosenbachs Art is a criminal action, die ein rheinischer Sammler erst bei 32.200 sein eigen nennen konnte (Lot 889, 15.000). Auch eine 2-teilige unbetitelte Photoarbeit, bestehend aus großformatigen Polaroids aus der Serie „Das Gold des Künstlers“ von Marina Abramovic / Ulay aus dem Jahr 1981, sprang mit 22.300 deutlich nach oben (Lot 894, 10/15.000). Elger Essers nahezu abstrakte Arbeit Saint-Denis, Frankreich kam auf 12.400 (Lot 981, 9/12.000). Gerhard Richters leicht unscharfes photographisches Selbstporträt aus den Jahren 1965 – 1971 wurde bei 20.000 übernommen (Lot 648, 20.000).