Gerhard Richter Grün-Blau-Rot. 1993 Öl auf Leinwand, 30 x 40 cm Eines von 115 nummerierten Unikaten Schätzpreis: € 200.000 – 250.000,- Ergebnis: € 422.000,- Gerhard Richter Grün-Blau-Rot. 1993 Öl auf Leinwand, 30 x 40 cm Eines von 115 nummerierten Unikaten Schätzpreis: € 200.000 – 250.000,- Ergebnis: € 422.000,- - Mit freundlicher Genehmigung von: lempertz

Was: Presse

Wann: 01.06.2015

Die sehr erfolgreiche Zeitgenossen-Offerte bei Lempertz erzielte ihr bisher zweitbestes Ergebnis. Das starke, wieder auf zwei Kataloge verteilte (bis 20.000 und über 20.000) Angebot wurde von Arbeiten Gerhard Richters (422.000), Karin Kneffels (Rekordpreis von 322.000), Nam June Paiks (380.000, noch unter Vorbehalt) und einer frühen Leinwand Heinz Macks (360.000 u.V.)…
Die sehr erfolgreiche Zeitgenossen-Offerte bei Lempertz erzielte ihr bisher zweitbestes Ergebnis. Das starke, wieder auf zwei Kataloge verteilte (bis 20.000 und über 20.000) Angebot wurde von Arbeiten Gerhard Richters (422.000), Karin Kneffels (Rekordpreis von 322.000), Nam June Paiks (380.000, noch unter Vorbehalt) und einer frühen Leinwand Heinz Macks (360.000 u.V.) angeführt. Es folgten Leinwände Zdeněk Sýkoras (142.600) und von Allen Jones (149.000). Eine ganz besondere Offerte war ein von Heinz Mack gestalteter Porsche 928 (54.600). Sehr erfolgreich waren Arbeiten von Isa Genzken, die weit über ihre Taxen stiegen und in der Spitze bis auf 114.000 kamen. Weitere Rekorde wurden für Raimund Girke und Paul Thek erzielt.

Zu einem der Toplose avancierte Grün-Blau-Rot von 1993, eine 30 x 40 cm messende Leinwand von Gerhard Richter aus einer nordrhein-westfälischen Privatsammlung. Das Gemälde ist eines von 115 nummerierten Unikaten. Sieben Telefone kämpften gegen den Saal. Nach einem hartnäckigen Bietgefecht sprang die Arbeit von geschätzten 200/250.000 bis auf 422.000 (Lot 553).

Zu den Spitzenlosen der Auktion gehörte Nam June Paiks Temple Guards aus dem Jahr 1993. Die Installation besteht aus zwei vergoldeten asiatischen Holzfiguren, zwei Monitoren, einer Kamera auf Stativ und einem DVD-Player mit Video-DVD. Die Arbeit wurde nun einem europäischen Sammler für 380.000 unter Vorbehalt zugeschlagen (Lot 530, 300/400.000). Ginsberg, einer Arbeit, bezeugt die Vielfalt von Nam June Paiks künstlerischem Ausdruck. Mittels unterschiedlicher Medien verbindet er die abstrahierte Darstellung eines Fernsehbildschirmes mit integrierten realen Fernsehmonitoren und einem stilisierten Porträt. Für 57.000 ging das Werk in eine norddeutsche Privatsammlung (Lot 531, 40/60.000). Beuys Vox von 1961 – 1988 wurde bei 54.600 von einem südkoreanischen Sammler übernommen (Lot 529, 40/50.000).

Zu den weiteren Highlights gehörte Heinz Macks unbetitelte Arbeit auf Holz aus dem Jahr 1958. Das Werk gehört zu den sogenannten „Dynamischen Strukturen“, die seit 1956 entstanden und Schlüsselwerke auf dem Weg zu den Lichtreliefs und -kuben aus Aluminium sind. Vertikale und horizontale Linien bilden eine plastisch ausgeprägte Strukturzone, die an die Stelle einer Bildkomposition tritt. In ihrer periodischen und zugleich graduell variierenden Abfolge erzeugt die Struktur eine optische Schwingung. Die Arbeit wurde einem deutschen Sammler für 360.000 unter Vorbehalt zugeschlagen (Lot 515, 350/400.000). Die von Mack 1984 für einen Freund konzipierte Künstlerlackierung des Porsches 928 betont die Dynamik und Eleganz des Wagens: Aufgeteilt in 23 Segmente reicht die Skala von hellem Weiß auf der Front bis hin zu tiefem Schwarz auf dem Heck; eine Linie regenbogenfarbiger Dreiecke zieht sich beidseitig an den Flanken entlang. Bei hoher Geschwindigkeit erscheint die Karosserie des Wagens einfarbig grau, durchzogen von der Spektralfarbenlinie, die sich als durchgezogene graue Linie abhebt. Der Wagen war zeitweilig im Porsche Museum ausgestellt. Für 54.600 ging der Kunst-Porsche in eine deutsche Sammlung (Lot 569, 40/45.000).

Nach dem von Lempertz im letzten November erzielten internationalen Rekordpreis (236.000 Euro) für Karin Kneffel wurde nun ein 2-teiliges Gemälde mit Trauben von 2002 offeriert. Die von Karin Kneffel geschaffenen Früchtestillleben wollen keinen Trompe-l'œil-Effekt erzielen oder etwas anderes als den visuellen Sinn des Betrachters ansprechen. Als kühle Sinnbilder repräsentieren sie ein unerreichbares und damit fast bedrohliches Ideal. Ganz auf ihren reinen Abbildcharakter verdichtet, konservieren sie innerhalb ihres Leinwandquadrats ihre gleichsam eingefrorene Perfektion. Ein deutscher Sammler konnte sich erst mit der Bewilligung des internationalen Rekordpreises von 322.000 gegen die hartnäckige Konkurrenz durchsetzen (Lot 562, 180/220.000

Zdeněk Sýkoras Leinwand Linie Nr. 28 gehörte zu den frühen Gemälden aus der Werkgruppe der Linienbilder. Allein sieben Telefone kämpften um den Zuschlag, den schließlich ein tschechischer Sammler bei 142.600 erhielt (Lot 525, 80/100.000). Die aus einer Londoner Privatsammlung eingelieferte Leinwand Bra-La-La von Allen Jones. Die 1974 entstandene Arbeit mit einer Taxe von 100.000 stieg bis auf 149.000, die New Yorker Handel einsetzen musste (Lot 542).

Außergewöhnlichen Erfolg erzielten die Arbeiten von Isa Genzken; sie alle waren erheblich umworben und ließen ihre Taxen weit hinter sich. Eine unbetitelte Leinwand (Basic Research) aus dem Jahr 1991 wurde allein von zehn Telefonen umworben, die das Werk von 30/40.000 bis auf 114.000 trieben (Lot 532, deutscher Handel). Um einen der Weltempfänger der Künstlerin von 1987 kämpften allein 15 Telefone. Das Hartnäckige Bietgefecht führte zu einem Anstieg von 20/25.000 bis auf 62.000 (Lot 533). Ein zweiter Weltempfänger aus semselben Jahr sprang auf 42.000 (Lot 534, 20/25.000). Stärker noch war der Sprung für einen kleinen Weltempfänger von 1991, der von 6/8.000 bis auf getrieben wurde (Lot 702) und eine weitere. Kleinere Leinwand Basic Research, die von derselben Taxe noch deutlich höher gesteigert wurde: Erst bei 65.700 konnte sich deutscher Handel den Zuschlag erkämpfen (Lot 703).

Auch der gesuchte Otto Piene war mit seinen fünf offerierten Arbeiten sehr erfolgreich. Eine unbetitelte Acrylarbeit mit Feuerspuren auf Karten kam auf 33.500 (Lot 513, 20.000). La Danse, in derselben Technik gearbeitet erzielte 28.500 (Lot 514, 20.000) und eine weitere, unbetitelte Arbeit erreichte 47.000 (Lot 516, 30/40.000). Insgesamt ist zu ZERO festzustellen, dass die Preissteigerungen nicht mehr so stürmisch sind, wie in den letzten Jahren. Wenngleich die Ergebnisse noch immer hoch sind, dürfte die Luft aber wohl etwas dünner werden.

Auf je 29.800 kamen eine Gouache und eine Arbeit in Öl und Feuerspuren (Lots 517/518). Die große Parade, ein flaches Holzrelief von Stephan Balkenhol wurde für 74.400 ersteigert (Lot 543, 65/85.000), die auch eine aus zwälf Figuren betsheende Installation Christian Boltanskis eine aus 12 Figuren bestehende Installation einspielte (Lot 528, 60.000). Imi Knoebels If I can dream in Acryl auf Aluminium und Holz ging für 54.600 in neue Hände (Lot 559, 40/50.000) und seine 4-teilige Arbeit Tag und Nacht III. C1 – C4 stieg von 20/30.000 bis auf 37.200 (Lot 559). Erfolg auch für drei Gouachen von Paul Thek, die mit dem Rekordpreis für eine Papierarbeit des Künstlers von 84.300 (538, 40/50.000), mit 62.000 (Lot 539, 40/50.000) und 44.600 (Lot 537, 30/40.000) ihre Taxen deutlich übertrafen. Große Steigerungen erreichten ebenfalls zwei Arbeiten von Raimund Girke: Weissfeld von 1961 kam auf den Rekordpreis von 119.000 (Lot 519, 40/45.000) und die vier Jahre später entstandene Leinwand Fluktuation erzielte 74.000 (Lot 520, 30.000). Auch Peter Brünings Küstenlandschaft, eine Leinwand aus dem Jahr 1966, übersprang mit 52.000 deutlich die Taxe von 25/35.000 (Lot 500). 57.000 lautete das Ergebnis für Raoul de Keysers Leinwand Twaalf von 1987 (Lot 523, 25/35.000). Andy Warhol schließlich kam mit Goethe, einer Farbserigraphie, auf 50.000 (Lot 541, 40/45.000) und mit dem Farboffsetdruck Liz auf 34.700 (Lot 540, 25/30.000). Armans Colère de violons ging mit 50.000 aus dem Rennen (Lot 505, 40/60.000) – wie auch Tom Wesselmanns Smoker Banner, einer Arbeit in Vinyl auf Kunststoff von 1971 (Lot 568A, 50/70.000). Anselm Reyles unbetitelte Leinwand von 2004 wurde bei 74.400 übernommen (Lots 564, 60.000).

PHOTOGRAPHIE IN DER AUKTION ZEITGENÖSSISCHE KUNSTThomas Struths großformatiges Bild der Hilo Street, Jiyu Gaoka, Tokyo von 2003 war mit 44.600 erfolgreich (Lot 561, 30/40.000), die noch von den 57.000 für Thomas Demands farblich ansprechendes, dabei verstörendes Bild Junior Suite, in dem der Künstler das Hotelzimmer der verstorbenen Whitney Houston nachinszeniert und damit die Indiskretion der heutigen Medienwelt reflektiert (Lot 560, 50/70.000). Bernd und Hilla Becher waren mit drei Arbeiten vertreten. Zwei Fachwerkwohnhäuser stiegen auf 11.200 und 9.900, während ein Getreidesilo in den USA auf 7.400 kam (Lots 613/614/615, je 5/6000).

Lot 515  Heinz Mack Ohne Titel 1958 360.000 unter Vorbehalt Lot 515 Heinz Mack Ohne Titel 1958 360.000 unter Vorbehalt - Mit freundlicher Genehmigung von: lempertz / Kunsthaus Lempertz
Tags: Gerhard Richter, Karin Kneffel, Moderne Kunst, Zeitgenössische Kunst

Lempertz Auktion 1051 29. Mai 2015 Lempertz, Köln Katalog online http://www.lempertz.com/kataloge.html