Michael Pilz, Beppo Mauhart, Rudolf Rollwagen vor dem Künstlerhaus Michael Pilz, Beppo Mauhart, Rudolf Rollwagen vor dem Künstlerhaus - Mit freundlicher Genehmigung von: kuenstlerhaus

Was: Presse

Wann: 04.03.2015

Beppo Mauhart stellt zu Beginn die im Auftrag von WINK in Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus und in Abklärung mit dem Kulturstadtrat erstellte Machbarkeitsstudie vor. Sie beschreibt und beziffert Renovierungsstrategien für das Künstlerhaus. Diese sollte aber unbedingt integriert in ein Gesamtkonzept für den Karlsplatz evaluiert werden. Eine langfristig gedachte Lösung muss…
Beppo Mauhart stellt zu Beginn die im Auftrag von WINK in Zusammenarbeit mit dem Künstlerhaus und in Abklärung mit dem Kulturstadtrat erstellte Machbarkeitsstudie vor. Sie beschreibt und beziffert Renovierungsstrategien für das Künstlerhaus. Diese sollte aber unbedingt integriert in ein Gesamtkonzept für den Karlsplatz evaluiert werden. Eine langfristig gedachte Lösung muss Vorrang haben.

In jüngster Zeit wurden positive Entscheidungen für die Zukunft des Kunstplatz Karlsplatz getroffen, etwa die Standortentscheidung über den Verbleib des Wien Museums sowie die Berufung des neuen Direktors Matti Bunzl. Dieser sprach in einem ersten Interview von der Eröffnung eines „neuen Museums, großartige Neuinterpretation der Geschichte, spannende Entwürfe für die Zukunft“ und dass „Wien eine Stadt (ist), die in der Lage ist, globale Modelle zu entwickeln für eine spannende Urbanität im 21. Jahrhundert“. Aber die Erfahrungen, die bei WINK und im Künstlerhaus mit Bemühungen, Initiativen, Engagement für die Erhaltung oder gar Verbesserung der kulturellen, urbanen, vielschichtig hochwertigen Ereignisse am Karlsplatz gemacht wurden, hat nachhaltig skeptisch gemacht. So gibt es auch jetzt genug Indizien, dass die Politik trotz richtiger Standort- und attraktiver Personalentscheidung nach wie vor nicht wirklich an Lösungen der umfassenderen Art interessiert ist, die Ansätze nur das Wien Museum betreffend zu eng gefasst werden und der Kunstplatz Karlsplatz dabei keine Beachtung findet. Sollte das tatsächlich so bleiben, wäre kein Platz für „eine spannende Urbanität im 21. Jahrhundert“, dann wäre kein Platz für „spannende Entwürfe für die Zukunft“.

Der 150. Geburtstag der Ringstraße stellt die Beschäftigung mit dem Karlsplatz in eine historische Perspektive. Und zwar den gesamten Platz. Damals war die Zeit der Verteidigungswälle vorbei. Heute neigt sich die Zeit der Stadtautobahnen dem Ende entgegen. Die Zerteilung des Karlsplatzes zu überwinden ist jetzt die letzte Chance, sie nicht zu nutzen eine unverantwortliche stadtgestalterische Sünde am Zentrum der Stadt. Heute schneiden die beiden jeweils 3-spurigen Autofahrbahnen den Karlplatz der Länge nach von West nach Ost in eine Grünzone vor dem Museum und der Kirche sowie dem Alten Gebäude der TU Wien - und einen Straßenrand mit historisch bedeutsamen Gebäuden. Mit der Überwindung der Teilung sollte der Platz für Ideen und Neuarrangements frei werden. Frei für die kulturpolitische, architektonisch attraktive Vollendung der „Landschaft Karlsplatz“ zum Kunstplatz und zentralen Kulturraum Karlsplatz.Die Sanierung des Wien Museums, aber auch des Künstlerhauses, können durchaus als korrespondierende Perspektiven gedacht werden. Man muss sich also jetzt erlauben, über die eigenen vier Wände, in welchem Haus auch immer – sei es im Wien Museum, im Künstlerhaus, im Rathaus oder im Kulturministerium – hinauszudenken. Es bietet sich jetzt und wahrscheinlich zum letzten Mal die Chance, den Karlsplatz zu dem zu machen, was er in Wahrheit bereits 150 Jahre hindurch anstrebt, nämlich zum „Kunstplatz Karlsplatz“ zu werden.Das Jahr 2015 könnte trotz der vielen Jubiläen auch ein Jahr des Aufbruchs werden. Das Herz der Stadt darf bei den Plänen der Stadtentwicklung nicht vernachlässigt werden. In den nächsten Tagen startet der Architekturwettbewerb für die Neugestaltung des Wien Museums. Hier ist von allen Seiten Mut gefragt, diese Chance zu nutzen und eine langfristige Perspektive, ein Gesamtkonzept mit kulturellem Vorausblick zu schaffen. Alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt sind gefordert, darauf zu drängen, dass endlich einmal der Karlsplatz in seiner Gesamtheit gedacht wird, als Kunstplatz Karlsplatz.

WINK tritt als Verantwortlicher für die Finanzierung des Erhalts und der Renovierung des Künstlerhauses massiv für eine weitsichtige Sanierung und den Ausbau des Wien Museums ein. Denn das Wien Museum ist ein Teil des ‚Kunstplatz Karlsplatz‘, zu dem auch das Künstlerhaus gehört. Aber vor allem, weil der Karlsplatz in Wien eine singuläre Bedeutung hat: Schnittpunkt der Ost-West- Achse mit der Nord-Süd-Achse durch die Stadt; Knotenpunkt von drei der längsten U-Bahn-Linien durch Wien; das – durch den nur zwei U-Bahnstationen entfernten Hauptbahnhof - künftige Tor zur Stadt Wien; ein riesiges Areal, das wie ein Ring aus wichtigen Bauten der Ringstraßenarchitektur und der vorletzten Jahrhundertwende - Musikverein, Künstlerhaus, (auch das Haus der Vienna Business School HAK I in Neu-Renaissance-Stil?), das traditionsreiche Cafe Museum, der Blick zur ehemaligen Akademie der Bildenden Künste, nun: Kunstuniversität, die Secession, der Eintritt zur Touristenattraktion Naschmarkt , das ehemalige Verkehrsbüro, die beiden Otto-Wagner-Jugendstil- Stadtbahnstationsgebäude, die Evangelische Schule und das historische Hauptgebäude der Technischen Universität - schließlich wie einen kostbaren Stein die barocke Karlskirche einfasst. Ein städtebauliches Kleinod, dessen Abrundung zum urbanen Gesamtkunstwerk aber noch eines großen, vielleicht genialen stadtgestalterischen Wurfs bedarf.Alle Institutionen, die hier rund um den Karlsplatz versammelt sind und ihn sozusagen erst generieren, können nur von einer ganzheitlichen Sicht und Planung profitieren. Gefragt ist eine Lösung, bei der alle Barrieren, die den Karlsplatz nicht zum Platz werden lassen und schon gar nicht zum Kunst- und Kulturplatz, geschleift werden und dem Wien Museum Raum geschaffen wird, um ein Museum der Stadt Wien im Sinne der künftigen Direktion zu ermöglichen: „Wir eröffnen ein neues Museum, großartige Neuinterpretation der Geschichte, spannende Entwürfe für die Zukunft“. Entwürfe, die auch den anderen Kulturinstitutionen – wie dem Künstlerhaus - einen Weg in die Zukunft eröffnen. Und zwar auf dem gesamten Karlsplatz, auf dem „Kunstplatz Karlsplatz“. Architekt Rudolf Rollwagen gab einen Überblick über die architektonische Entwicklung des Karlsplatzes in den letzten Jahrhunderten vom Grüngebiet und Flussufer zur Stadtautobahn und dem nicht gelösten Gesamtkonzept. Eine Vielzahl an Projekten und Plänen wurde nie zur Gänze umgesetzt, weshalb der Platz in seiner derzeitig „zerrissenen“ Form dasteht. Der Karlsplatz wurde nie fertig. Es ist also jetzt an der Zeit, diese historische Chance zu nutzen, um den Platz endlich fertig zu machen. Die Vision ist, den derzeit von Verkehrsflächen beherrschten Karlsplatz als Bindeglied zur Ringstraße und der ehemaligen Vorstadt zu machen.

Auch der Präsident des Künstlerhauses Michael Pilz hebt hervor, dass die Veränderung eines Teiles des Karlsplatzes Auswirkungen auf alle anderen Teile hat, dass die anderen Teile auf die Veränderung reagieren. Der visionslos gestaltete Karlsplatz gleicht derzeit eher einem „Fleckerlwerk“. Der Architekturwettbewerb muss sich deshalb jenseits der Gegebenheiten Gedanken über den Karlsplatz machen.Abschließend ergeht der Aufruf zur Mobilisierung, damit die einmalige Chance genutzt wird, in Zusammenhang mit dem Architekturwettbewerb den Karlsplatz als Kunstplatz fertig zu stellen und eine Gesamtlösung anzustreben. Machbarkeitsstudie Künstlerhaus: Die Studie wurde im Auftrag von WINK als Entscheidungsgrundlage für die Zukunft des Künstlerhauses erstellt. Sie zeigt unterschiedliche Möglichkeiten einer Sanierung des Künstlerhauses am Kunstplatz Karlsplatz auf und konkretisiert Anforderungen an Raumqualitäten und -quantitäten für zukünftige Nutzungen. Um die Sanierungskosten des Innenausbaus besser abschätzen zu können, wurde eine eigene Berechnungsmatrix entwickelt. Damit liegt erstmals eine rechnerische Grundlage vor, mit deren Hilfe die Kosten unterschiedlicher Renovierungs- und Ausstattungsszenarien für das Künstlerhauses errechnet werden konnten.Die „Wirtschaftsinitiative Neues Künstlerhaus“ (WINK) Zur Unterstützung der Bemühungen des Künstlerhauses bei der Sanierung des Gebäudes wurde ein Verein gegründet, dessen Ziel es ist, aus dem Bereich der Privatwirtschaft und Industrie das Künstlerhaus bei der Aufbringung zusätzlicher Finanzierungsmittel für die Renovierung des Hauses zu unterstützen. Unter der Führung von Beppo Mauhart wurde WINK (WirtschaftsInitiative Neues Künstlerhaus) im Einvernehmen mit der Gesellschaft bildender Künstlerinnen und Künstler Österreichs ins Leben gerufen.WINK unternimmt alle Anstrengungen, Investoren und Sponsoren aus der Wirtschaft für ein Engagement bei der Sanierung des Hauses zu gewinnen.

Tags: Architektur, Karlsplatz, Wien

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