Die Potsdamer Friedenskirche braucht dringend Hilfe. Kaputte Dächer über den Seitenschiffen, Feuchtigkeitsschäden, teilweise brüchige Marmorfußböden, eine Taufkapelle, die seit langem der Restaurierung bedarf, Schäden am Glockenturm. Auch das wertvolle Apsismosaik aus dem frühen 13. Jahrhundert, dessen Tragekonstruktion der Rost zerfressen hat, wird unwiderruflich Schaden nehmen, wenn nicht rasch Hilfe naht. Insgesamt werden für die Instandsetzung der Potsdamer Friedenskirche über sechs Millionen Euro veranschlagt.Für die Rettung des Bauwerks machen sich zahlreiche prominente Botschafter des öffentlichen Lebens gemeinsam mit dem Bauverein Friedenskirche Potsdam e.V., der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) stark. Am Dienstag, den 10. Februar 2015 um 11.00 Uhr laden der Bauverein Friedenskirche e.V., die SPSG und die DSD die Presse zum offiziellen Auftakt einer bundesweiten Spendenkampagne für das historische Gebäude in die Friedenskirche ein, um sich vor Ort ein Bild vom Zustand des Bauwerks in Brandenburgs Landeshauptstadt zu machen.
Nach der Begrüßung durch Professor Dr. Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der SPSG, erläutert Dr. Wolfgang Illert, Vorstand der DSD, den Anlass der Spendenkampagne und die Rolle der in Bonn ansässigen bundesweit wirkenden privaten Denkmalschutzstiftung.
Im Anschluss schildern drei Botschafter der Kampagne die persönlichen Beweggründe für ihr Engagement. Sie wollen damit vor allem weitere Förderer zum Mitmachen ermuntern. Mit Georg Friedrich Ferdinand Prinz von Preußen, Chef des Hauses Hohenzollern, Klara Geywitz, Landtagsabgeordnete in Potsdam, und Ursula Weyrauch, Gemeindemitglied der Friedenskirche, stehen ganz unterschiedliche Persönlichkeiten und Charaktere für das Projekt.
Schließlich erläutern Mitglieder des Bauvereins Friedenskirche e.V., der Direktor der Abteilung Baudenkmalpflege der SPSG, Dr. Alfons Schmidt, und die Leiterin der Außenstelle Potsdam der DSD, Heidi Gerber, den aktuellen Instandsetzungsbedarf und den Ablauf der Kampagne.
Die evangelische Friedenskirche liegt im Marly-Garten im Park Sanssouci gleich am Grünen Gitter. Sie gehört zu dem von der SPSG betreuten UNESCO-Welterbe. Auf Wunsch und unter Beteiligung des künstlerisch begabten Preußenkönigs Friedrich Wilhelm IV. wurde die Kirche nach Plänen des Hofarchitekten Ludwig Persius gebaut. Nach dessen Tod 1845 beauftragte der König den Architekten Friedrich August Stüler mit der Weiterführung. Der Komplex der Friedenskirche und ihrer Nebenbauten ist oberitalienischen Klosterbauten nachempfunden. Als Vorlage für die Kirche diente ein idealisierter Kupferstich von San Clemente in Rom. Die Grundsteinlegung erfolgte am 14. April 1845, die Weihe fand am 24. September 1848 statt. An den Nebenanlagen wurde noch bis 1854 gebaut. Die Kirche ist eine dreischiffige Säulenbasilika ohne Querhaus mit einem 42 Meter hohen Campanile. Das 13,5 Meter hohe Hauptschiff überragt die halb so breiten Seitenschiffe. Rundbogenarkaden zeigen den Übergang an.
Seit 1985 hat die in Bonn ansässige Deutsche Stiftung Denkmalschutz aus Spenden und Mitteln der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, in ganz Deutschland über eine halbe Milliarde Euro für über 4.700 bedrohte Baudenkmale zur Verfügung stellen können. In Potsdam förderte die Stiftung bereits über 50 Objekte, zuletzt auch die Wiederherstellung der Kolonnaden der Glienicker-Brücke mit einer eigenen Spendenkampagne. Die Arbeit in Potsdam unterstützt ein ehrenamtliches Ortskuratorium unter der Leitung von Barbara Funk-Ott.
Spendenkonto für die Friedenskirche:305 555 506 bei der Commerzbank Bonn (BLZ 380 400 07)Kennziffer: 1009998XFriedenskircheIBAN: DE71 500 400 500 400 500 400 * BIC: COBADEFFXXX Bonn, den 6. Februar 2015/tkm