Mit einer sensationellen Verkaufsquote von 99 Prozent bilanzierte die WestLicht Auktion zum 100-Jahr-Jubiläum von Leica in Wetzlar. Viele der Käufer waren dafür in den soeben eröffneten Leitz-Park nach Wetzlar, wo der Ursprung von Leica liegt, gekommen und sorgten für spannende Bietergefechte im Saal. Zur Auktion gelangten seltene Schätze aus allen Epochen technischer Entwicklung des Hauses LEITZ und Fotografien berühmter Leica Fotografen.Das Spitzenlos unter den Kameras war mit einem Preis von 576.000 Euro eine Leica 250 GG mit Leica-Motor aus dem Jahr 1941, die mit 120.000 Euro ausgerufen wurde. Die Leica 250 wurde auch „Reporter“-Leica genannt und konnte bis zu 250 Aufnahmen ohne Filmwechsel machen. Sehr wenige Exemplare der zur Luftaufklärung in deutschen Kampfflugzeugen eingesetzten Kameras wurden mit Motorantrieb MOOEV ausgestattet. Die meisten der Motoren gingen verloren.
Mit 408.000 Euro erzielte eine Leica MP Schwarzlack von 1957 (Startpreis: 140.000 €) den zweithöchsten Preis der Auktion. Diese MP ist das einzige Serienmodell, das eine individuelle Nummerierung aufweist und von den sonst üblichen Fabrikationsnummern aller anderen Leica-Kameras völlig abweicht.Alle der insgesamt 100 Kameralose wurden verkauft, viele über ihrem Schätzpreis. Unter den weiteren Highlights der Auktion waren das E. Leitz New York Leica Gewehr RIFLE von 1937. Es wurde mit 120.000 Euro ausgerufen und kletterte auf einen Preis von 360.000 Euro. Zu einem spannenden Schlagabtausch kam es auch bei einer Leica M3 Prototyp aus der Zeit um 1953 (Ausrufpreis: 80.000 Euro). Die seltene Vorserienkamera sicherte sich ein Sammler um 288.000 Euro. Die mit 50.000 Euro gestartete Leica Illc Rundbildkamera E2 wurde um 240.000 Euro verkauft. Mit einem Preis von 84.000 Euro steigerte sich die Leica M3 Chrome von 1954, die mit 8.000 Euro ausgerufen wurde, gewaltig.
Hervorragend fiel das Ergebnis für die Fotografien aus. Besonders begehrt waren dabei mit einem Preis von 20.400 Euro die „Löwen, Frankfurt am Main“, 1932, von Wilhelm Schack (Ausrufpreis: 5.000 Euro). Sehr gefragt war auch der Vater der Leica, Oskar Barnack. Sein 1934 in Wetzlar von Julius Huisgen aufgenommenes Porträt erzielte 7.200 Euro (Ausrufpreis: 2.000 Euro). Unzählige durch ihren Sucher schauende Mitglieder des „Nikon Camera Club“ verewigte David Douglas Duncan mit seiner Leica 1980 in Tokyo (Ausrufpreis: 3.000 Euro). Mit 19.200 Euro war es die zweitteuerste Fotografie. Das Bild zeigt hunderte Nikons gegen eine Leica gerichtet – ein schöne Pointe der WestLicht Auktion zum Leica-Jubiläum!
Alle Preise sind Hammerpreise inklusive Premium.