AUSSTELLER 2018CHRISTOPH BACHER ARCHÄOLOGIE ANCIENT ART, WienBRENSKE GALLERY – DR. STEFAN BRENSKE, MünchenGALERIE FRANÇAISE – GÉRARD SCHNEIDER, MünchenANTIQUITÄTEN KUNSTHANDEL FRELLER, LinzKOLHAMMER & MAHRINGER FINE ARTS, WienLILLY’S CONTEMPORARY ART EXCLUSIVE ANTIQUES, WienPINTAR SCHMUCK UND SILBER DES 20. JAHRHUNDERTS, SalzburgRUNGE KUNSTHANDEL, EferdingSCHÜTZ KUNST & ANTIQUITÄTEN, Wien / SCHÜTZ KUNST & ANTIQUITÄTEN CHINESE DEPARTMENT, WienKUNSTHAUS WIESINGER, Wels
Wohltäterinnen und GottesmütterIn Salzburg mit seinen vielen Kirchen und dem prächtigen Dom, nur ein paar Schritte von der Residenz entfernt, macht sich christliche Kunst prächtig.
Zweimal hat die heilige Elisabeth ihren Auftritt bei Runge Kunsthandel. Die im 13. Jahrhundert in Ungarn geborene Königstochter gilt bis heute als Sinnbild tätiger Wohltäterschaft. Sie wird als Patronin etwa der Witwen und Waisen, der Bettler, der Kranken, der unschuldig Verfolgten und Notleidenden, der Bäcker, Sozialarbeiter und Spitzenklöpplerinnen verehrt. Als Statue, die der Meister des Schongauer Altärchens in Passau um 1490, 122 cm hoch, aus Lindenholz geschnitzt hat, und die in der originalen Fassung erhalten ist, reist sie aus Linz in die Festspielstadt. Ein zweites Mal wirkt sie mit einem ihrer Attribute, dem Löffel, neben ihren Kolleginnen Magdalena und Afra. Auf einer 39,5 x 62 cm großen Predella, einem Altar-Sockel aus Nadelholz, die ein Meister der Gotik um 1470 in Konstanz gemalt hat.
Wie die Orthodoxie ihre Heiligen verehrt, lässt sich ideal beim Spezialisten für Ikonen, Stefan Brenske, und in der Koje seiner Brenske Gallery studieren. Hier sieht man in diesem Sommer neben anderen die Gottesmutter flankiert von Johannes dem Täufer und der Hl. Katharina in einer veneto-kretischen Arbeit aus dem frühen 16. Jahrhundert (26 x 31 cm). Das seltene Thema der Vaterschaft greift dann eine Ikone aus Russland, aus dem 18. Jahrhundert auf. Sie zeigt Gott Vater und darunter klein seinen Sohn.
Kunst-Stoff Marmor, Bronze und AluminiumDie Antike heißt das spannende Reiseziel bei Christoph Bacher Archäologie Ancient Art. Sie ist einmal männlich und einmal martialisch. So blickt dem Interessierten von Heute ein stolzer Republikaner aus der Zeit um 50 vor Christus als monumentaler Kopf aus Marmor, 43 cm hoch, in die Augen. Sein Haar ist dicht und kurz, seine Augen schauen wach und entschlossen unter dicken Lidern hervor. Darunter erkannt man Augenringe, die genauso wie die Stirn und die seitlichen Augenfalten ein etwas fortgeschrittenes Alter des Noblen vermuten lassen. Der am Hals gebrochene Kopf war einst wohl Teil einer überlebensgroßen Marmorstatue eines prominenten Bürgers des spätrepublikanischen Roms. Früher, zwischen dem 6. und 5. Jahrhundert vor Christus, und in Griechenland, wurde ein Bronze-Helm geschmiedet. Er ist das Exempel eines frühen archaischen Helms des chalkidischen Typus, der in der gesamten griechischen Welt von etwa 500 v. Chr. bis in die Zeit Alexander des Großen in Verwendung war.
Solchem Kriegsgerät möchte man gerne mit in zartem Bleistiftstrich dargestellter Weiblichkeit antworten, so wie es das Kunsthaus Wiesinger mit einer „Stehenden Figur nach links sehend“,1900, von Gustav Klimt vorstellt. Bei der 45,2 x 35,2 cm großen Skizze handelt es sich vermutlich um eine Studie zum Bildnis von Rose Rosthorn-Friedmann. Dass Bronze nicht nur zum Waffenschmieden dient, beweist Robert Metzkes mit einer weiblichen Skulptur, die den Titel „Narde“ trägt. Der Meister für lebensgroße Plastiken aus Bronze und Terrakotta hat das Stück 1996 gegossen (I/VII). Schwerkraft und Anatomie überwindet dann gänzlich Dan Reisners männliche Figur „Uplifting“, 2017 aus Aluminium und Pigment geschaffen.
Kunst-Ausblicke in die WeltKlassische Moderne kommt bei einem internationalen Festspielpublikum, wie es der Sommer nach Salzburg lockt, jederzeit prächtig an. Karel Appel (1921-2006), Mitbegründer der Künstlergruppe CoBrA, dessen kunterbunte „Zauberflöten“-Bühnenbilder auch im Großen Festspielhaus einst entzückt haben, wird von Kolhammer & Mahringer Fine Arts gezeigt: „Petrified Fores“ heißt sein Gemälde von 1961, in Mischtechnik auf festem Papier, 90 x 120 cm, gemalt.
Auch Gérard Schneider aus München präsentiert sich mit seiner Galerie Française traditionell mit klangvollen Namen der internationalen Klassischen Moderne. Größen wie Serge Poliakoff, Gabriele Münter oder Pablo Picasso zählen zum Stammrepertoire. Aber auch Künstler wie Marino Marini, der vor allem als Bildhauer aber auch als feinsinniger Grafiker berühmt wurde. Mensch und Pferd waren ihm ein lebenslanges Thema. Das zeigt auch die Arbeit „Giocolieri e cavallo“, 1952, in Tempera und Gouache auf Papier und Leinwand, 62 x 42,6 cm groß.
Österreichische AnsichtssachenKlassisch modern und österreichisch startet man bei Kunsthandel Freller mit einem Künstler, der in Salzburg geboren wurde, den es aber bald nach Wien zog, wo er Mitglied des Hagenbundes und später der Secession war: Georg Jung (1899-1957) gilt als wichtiger Vertreter der Neuen Sachlichkeit und hat ganz dementsprechend einen „Gelehrten“ in Öl auf Leinwand porträtiert. Carl Moll hat dagegen mit den in der Erde wühlenden Wildschweinen „Im Lainzer Tiergarten“ stimmungsvoll ein bis heute gültiges Wiener Motiv im quadratischen Ölbild festgehalten. So wie der neben Toni Sailer wohl berühmteste Kitzbühler, Alfons Walde, unnachahmlich die Bergwelt seiner Heimat in „Dorfstraße in Kitzbühel“, in Öl auf Leinwand, 38,7 x 28,7 cm, bannte.
Die Tiroler Skimetropole ist dann malerisch und wohl auch augenzwinkernd und abstrakt übersetztes Motiv in einem Ölgemälde von 2017 von Li Hua (Chongqing 1980), „Kitzbühel 1“, Öl auf Leinwand, 70 x 109 cm, das es neben anderen rezenten Positionen aus China bei Schütz Chinese Department zu erleben gibt. Deutlicher in seinem Humor ist der wahrlich köstliche Blick von Werner Berg, den er auf die dralle Kärntner Bauernschaft in seinem Gemälde „Zwei Feiste“, 1952, Öl auf Leinwand, 63 x 89 cm, bei Schütz Fine Art wirft.
Segeln und FunkelnAus fernen Ländern brachte man immer schon die wertvollsten Edelsteine. Auch auf einem Schiff, wie es bei Lilly’s Contemporary Art Exclusive Antiques ankert. Es schwimmt mit der Zeit, nämlich als Skulpturenuhr „Fregatte”, und zeugt kunstvoll von der Uhrmacherkunst aus dem Wien im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts. Aus Pappelmaser furniert und politiert, schlägt im 60,5 cm hohen Schiffsmodell ein originales Wiener Werk mit 4/4-Schlag auf Glocken. Als zeitgenössischen Kontrapunkt hisst ihm gegenüber eine Arbeit von Markus Prachensky dynamisch farbstark seine informellen Malerei-Segel: „Korsika Bebop”, 2008, Acryl auf Leinwand, 190 x 140 cm. Die besagten Edelsteine funkeln in großer Zahl und schönem Glanz bei Pintar Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts – selbstverständlich außergewöhnlich gefasst! So wie die Saphire und Diamanten im Baguetteschliff, die in Mailand in den 1980er Jahren zum weißgoldenen Collier gefügt wurden. Designerin Angela Cummings hat dann für Tiffany in Honkong, ebenfalls in dieser Zeit, zwei hinreißende goldene Broschen in Form von Schildkröten, geziert mit Malachit, entworfen.
ART&ANTIQUE Residenzhof Salzburg11. bis 19. August 2018täglich 11 - 19 UhrDer Eintritt ist frei.
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