Wie jede Messeausgabe bringt auch die 41. ART&ANTIQUE neue Aussteller in die Residenz. Einige davon sind schon bestens von der Wiener ART&ANTIQUE-Ausgabe in der Hofburg bekannt: Etwa Christoph Bacher – Archäologie Ancient Art aus Wien mit seiner herausragenden Auswahl antiker Schätze. Seit Jahren glänzt die Galerie Ernst Hilger mit bedeutenden Namen der zeitgenössischen Kunst in Wien – Wovon sich nun die Salzburger Messebesucher überzeugen können, genauso wie vom spannenden Angebot des oberösterreichischen Zeitgenossen-Kollegen, der Galerie Artemons/Artemons Contemporary. Schließlich hat der Salzburger Künstler Peter Kiefhaber dank Kunst-Service erstmals seinen großen Auftritt in der Residenz.
Als ART&ANTIQUE-Novize präsentiert sich Kunkel Fine Art, Münchner Spezialist für vornehmlich deutsche Zeichnungen, Gemälde und Skulpturen des mittleren 19. bis frühen 20. Jahrhunderts. Ihre ART&ANTIQUE Premiere feiern aber ebenso die Galerie Darya aus Karlsruhe mit Ethnografika, Antiquitäten, Schmuck und Gebrauchskunst aus Asien sowie die österreichischen Aussteller Antiquitäten Werner Zöchling und Kunsthandel Seitz aus Linz.
Große Namen: Schiele, Walde, BergKonstanten wie die Zeichnungen Egon Schieles sind jene langjährigen Austeller, die solche in Salzburg anbieten: „Stehende Frau – Beinstudie“, eine Bleistiftzeichnung auf Papier von 1913 präsentiert die Galerie bei der Albertina • Zetter. Antiquitäten Kunsthandel Freller glänzt mit einer Aktzeichnung aus dem Jahr 1912 in der Residenz.
Bei Freller darf dann die Kunst von Alfons Walde nicht fehlen. Diesmal, mit den im gleißenden Schnee ihren „Aufstieg“ (Öl auf Karton, signiert) wagenden Skifahrern, ein besonders begehrtes Motiv. Weicher, sanfter schimmert das Sonnenlicht in der herrlichen „Morgenstimmung am Wolfgangsee“ die Koloman Moser um 1916 einfing (Antiquitäten und Bildergalerie Figl). Entzückend rustikal ist man bei Kunsthandel Giese & Schweiger zu Gange, wenn „Der kleine Soldat“ auf dem Gemälde, das Franz von Defregger in den 1890er-Jahren gemalt hat, mit Holzschwert und Papiertschako ausstaffiert wird. Eine Szene die man sich gut und gerne auf jenem „Bauernhof in Tirol“ vorstellen könnte, den Josef Stoitzner in Öl auf Leinwand gemalt hat (Runge Kunsthandel). Die für solche Umgebung passenden „Bäuerinnen“ stammen diesmal aus Kärnten, wo sie Werner Berg 1968 in seiner markanten Art in Öl auf Leinwand, bei Kunsthandel Michael Kraut, verewigt hat. Die reiche Ernte bäuerlicher Bemühungen hat sich dann Gerhild Diesner für eines ihrer so farbstarken Stillleben, diesmal vor blauem Grund, wie es die Galerie Maier anbietet, arrangiert.
Zwischen Salzburg, Venedig und WienDass man sich bei Giese & Schweiger auf österreichische Klassiker des 20. Jahrhunderts versteht, demonstriert Wilhelm Thönys Temperarbeit „Dame und Gärtner“ von 1942. Weibliche Eleganz wirkt dann auch bei Schütz Fine Art mit dem „Bildnis einer jungen Dame“, 1914, dank Anton Faistauer diesmal sogar von einem Salzburger gemalt.Während Faistauer jedoch bald in Wien wirkte, schuf der gebürtige Wiener Theodor Josef Ethofer seine Porträts, Landschafts- und Genre-Szenen ab 1898 in Salzburg. Darunter „Die Milchverkäuferin vom Salzburger Grünmarkt“ mit der man bei Kolhammer & Mahringer die Vergangenheit stimmungsvoll beschwört. Zurück nach Wien geht es bei Kunsthandel Seitz, wenn Oskar Laske 1913 das Treiben auf dem Wiener Stubenring in Mischtechnik auf Papier festhält.
Von der Donau an den Canal Grande zog es Ludwig Passini (1832 Wien - 1903 Venedig), wo er in einer seiner ungemein stimmigen Szenen „Anna Passini auf dem Balkon des Palazzo Priuli“, um 1866, in Aquarell auf Papier auf Karton, verewigte. Kunkel Fine Art bestreitet damit neben anderem seine Salzburger Residenz-Premiere.
Kunstvolles vor und nach ChristusTief in die Vergangenheit taucht man bei Christoph Bacher – Archäologie Ancient Art ein. Konkret in das erste Jahrhundert vor Christi Geburt, wenn man in die stilisierten Züge eines sabäischen Männerkopfes aus Alabaster, mit großen Augen, in denen sich noch die Original- Stuckeinlagen befinden, blickt. Bei den Sabäern – wer kennt nicht die legendäre Königin von Saba? – handelt es sich um ein antikes semitisches Volk im Gebiet des heutigen Jemen, das für die Geschichte Südarabiens von 1.000 vor Christus bis ins 5. Jahrhundert nach Christus von Bedeutung war. Bei Schauer aus Krems geht die Reise ins provinzielle Rom. Dorthin lockt eine Lyraspielerin, die im 2. Jahrhundert nach Christus aus Sandstein gehauen wurde.Das Christentum hält dann an der Schwelle zur Neuzeit bei Walter Moskat mit einer „Geburt Christi“ Einzug. Das Relief wurde um 1480/1500 in Südtirol aus Lindenholz geschnitzt und ist größtenteils mit den Resten der ursprünglichen Fassung und Vergoldung erhalten. Weltlich und fürstlich geht es schließlich mit Christian Eduard Franke in die Renaissance, wo 1643 der fürstlich sächsische Hofmaler Christian Richter ein Kinderbildnis des fünfjährigen Bernhard von Sachsen (1638-1678) in prächtigem roten Anzug mit Goldborten und Spitzenbesatz angefertigt hat.
Asien in Salzburg zu GastDank der Aussteller Art Blue und der Galerie Darya kommen auch Freunde außereuropäischer Kunst in Salzburg auf ihre Kosten. Bei Darya gibt es etwa einen Buddha aus Burma (19. Jahrhundert) oder eine japanische Hofdame, die im 19. Jahrhundert aus Elfenbein geschnitzt wurde, zu entdecken.
Klassische Moderne und AktuellesWie die asiatische Kunst ihren Weg in die Gegenwart gefunden hat, lässt sich eindrücklich bei Schütz Fine Art – Chinese Department erleben. Unter anderem vor dem Ölbild „Offenes China“, das Wang Xiaosong 2012 gemalt hat.Klassisch modern auf höchstem Niveau zeigt sich traditionell der Stand von Gérard Schneider - Galerie Française mit Kompositionen in Öl auf Leinwand von Serge Poliakoff. Farbenstark und deutsch expressiv leuchtet ein „Frauenkopf“ von Emil Nolde bei Kovacek Spiegelgasse. Hier führt man die Kunst dann in die österreichische Moderne weiter, wenn man eine Arbeit von Markus Prachensky, „rot auf weiß - Solitude – II“, aus dem Jahr 1964 zeigt. Auf das bedeutende Schaffen von Prachenskys Kollegen und Künstlerfreund Josef Mikl verweist bespielhaft Lilly’s Contemporary Art Exclusive Antiques mit dem Großformat „Zwei Figuren“ von 2006. Größen der österreichischen Moderne findet man genauso bei der Galerie Artemons/Artemons Contemporary: etwa Jürgen Messensees „Chaleur 2“, 2015, und „Feuertanz“ von 1989, des erst im vergangenen Jahr verstorbenen Franz Grabmayr.So viel männlicher Kunstkraft stehen wichtige junge weibliche Positionen gegenüber: Bei der Galerie Walker die gebürtige Kärntnerin Gudrun Kampl mit ihren markanten roten Samtarbeiten, etwa „Zuviel Sehnsucht tut nicht gut“, 2010. Beim Kunsthaus Wiesinger setzt man auf Skulpturen der jungen Christine Pillhofer. Sie lässt eine „Ballerina“ aus Bronze variantenreich in allen möglichen Positionen tanzen. Männlich ist dann wieder der Blick auf das Weibliche, wenn man bei Wiesinger die Terrakotta-Skulptur „Im blauen Kleid“ (2009) des bedeutenden deutschen Bildhauers Robert Metzkes ausstellt.Das Wien Museum entdeckt gerade den Wiener Otto Rudolf Schatz als bisher zu wenig beachteten, aber bedeutenden und originellen Künstler der österreichischen Moderne. Antiquitäten Werner Zöchling argumentiert das schlüssig mit einem Ölgemälde von Schatz, eine imposante New York-Ansicht aus der Zeit von 1936/37. So wie Karl Korab traditionell bei Kunsthandel Erich Weninger dominiert, beherrscht eine Sonderposition auch den Stand von Kunst-Service mit einer Auswahl der Arbeiten des mittlerweile 75-jährigen, in Salzburg geborenen Christoph Kiefhaber. Sein künstlerisches Werk wird seit vielen Jahren auf internationalen Kunstmessen wie der Art Basel oder der TEFAF verkauft. Sein reiches Schaffen umfasst neben Gemälden, Druckgraphiken, Zeichnungen, Gouachen und Pastellen auch eine große Zahl an Keramiken und Bronzegüssen. Kiefhabers Interesse gilt dem Ursprung der Dinge, dem ewig Gültigen und der Vielfalt der Welt – Archäologie, Musik und die Begegnungen auf seinen zahlreichen Reisen sind stete Inspirationsquelle. Sein unstillbares Verlangen nach phantasievoller Veränderung unter gleichzeitiger bewusster Auslotung der künstlerischen und technischen Grenzen der Darstellung wird durch einen wichtigen Aspekt bereichert: Nie fehlt der Bezug zu Gegenwart und Alltag.
Die Alltagskultur ist dann ebenso zentrales Element der Pop Art, die im Programm von Gerald Hartinger Fine Arts Kernthema ist. Besonders prominent mit Andy Warhols Porträt des „Mick Jagger“ von 1975, ein Siebdruck auf Arches Aquarell Papier, der von Warhol und Jagger signiert ist. Mit Heiner Meyers Ölbild „Miss Good Night“ von 2012 auf dem Stand der Galerie 2C For Art ist auch ein Vertreter der deutschen Spielart der Pop Art auf der Messe zu finden. Zwischen Pop, Comic und Surrealismus oszillieren die Werke des Isländischen Künstlers Erró, mit dessen Großformat „Assassins Guild“ (2013) die Galerie Ernst Hilger in Salzburg kraftvoll aufzeigt. Mohrenkopf und Korallenblüte Der Schmuck zu den heurigen Osterfestspielen wartet bei Ulf Englich auf eine stolze Trägerin. Ein „Mohrenbrosche“-Anhänger zeigt den Titelhelden der Festspieloper 2016: Otello, Shakespeares eifersüchtigen Dogen, der in Verdis genialer Vertonung seine Desdemona zu Ostern 2016 auf der Großen Festspielhausbühne erwürgt. Otellos Kopf ist aus Achat gearbeitet und mit Smaragden, Diamanten und Amethysten in Weiß- und Gelbgold gefasst. Pintar Schmuck und Silber des 20. Jahrhunderts reicht eine wunderbare Blüte dazu. In Form einer goldenen Brosche, deren Blätter durch Koralle geformt werden und in deren Kelch Gold und Brillanten schimmern. Eine bezaubernde Arbeit, die aus dem Amerika der 1940er- Jahre stammt.
Wunderöle und andere KunststückeGanz golden lockt auf dem Stand der Galerie bei der Albertina • Zetter ein herrlich ausladender Rahmen aus Lindenholz, den Dagobert Peche 1922 entworfen und Max Welz für die Wiener Werkstätte ausgeführt hat. Ins Wien des blühenden Jugendstil führt ein Putto mit Tieren und Früchten, welcher sich der lebendigen Fantasie von Michael Powolny verdankt. Um 1910 wurde er gefertigt und wartet nun auf dem Stand von Kunst und Antiquitäten Ludwig E. Wimberger auf ein neues Zuhause. Frühlingsgefühle evoziert ebenso ein wunderbares New Yorker Beispiel der Kunstepoche: 1899 gelangte aus den Tiffany Studios jene zerbrechliche Vase aus Favrille Glas in den Handel, die eine weiße Blüte formt, die bei Kunsthandel Kolhammer einer Zwiebel entspringt. Weit hinein ins gläserne 20. Jahrhundert führt ein in Grün und Gelb leuchtendes Stück aus Murano. Um 1963 hat Flavio Poli die Vase „Sommerso“ für Seguso Vetri d’Arte in Murano entworfen (Kovacek Spiegelgasse Glas). Ein würdiger Träger des Glasobjekts wäre natürlich der herrlich distinguierte „Stumme Diener“, der in den 1970er Jahren von der Werkstätte Hagenauer in Dienst gestellt wurde (Kunsthandel Kohlhammer. Gläsern sind nicht zuletzt auch jene kleinen Fläschchen, die Walburgisöl aufbewahren. Sie stecken in einem „Walpurgiskästchen“, das Christian Eduard Franke aus Bamberg in die Residenz mitnimmt. Es handelt sich um ein truhenförmiges Kästchen aus Silber mit hochgewölbtem Deckel und seitlichen Tragegriffen. Außen auf dem Deckel findet sich eine Darstellung mit dem Grab der Walburga, auf der Innenseite eine auf Pergament gemalte Szene der Grablegung der Heiligen. Meister Johann Sebastian Weizmann hat das Stück um 1750 im bayerischen Eichstätt gefertigt. Dorthin wurden gegen Ende des 8. Jahrhunderts die Gebeine der Heiligen Walburga überführt und an der Stelle des heutigen Benediktinerinnenkloster St. Walburg beigesetzt. Seit dem 9. Jahrhundert bis heute ist ein wundersamer Ölfluss am Grab der Heiligen bezeugt. Zur Aufbewahrung der gesammelten Flüssigkeit, dem Walburgisöl, dienten die kleinen Glasfläschchen, für die dann als kostbares Behältnis solch wertvolle Kästchen angefertigt wurden
Leuchtende und furnierte MöbelschätzeBei so vielen Wunderdingen darf man wohl auf Erleuchtung hoffen. Die könnte aber genauso das Paar großer Empire Tafelaufsätze bei Kunsthandel Strassner Markus bringen, die in Paris Anfang des 19. Jahrhunderts aus vergoldeter Bronze gefertigt wurden. Natürlich auch der herrliche Luster, der bei Lilly’s Contemporary Art Exclusive Antiques hängt. Er wurde in Wien im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts aus Lindenholz geschnitzt, schwarz gefasst und vergoldet und hat die beachtliche Höhe von 104 Zentimetern.
Noch einmal nach Paris geht es mit prachtvollen Möbeln. Bei Christian Eduard Franke etwa mit einem höfischen Louis-XVI-Zylinderbureau, Paris, um 1775, das Godefroy Dester zugeschrieben (Erlangung der Meisterwürde am 27. Juli 1774) ist, oder einer vor 1750 gearbeiteten Höfischen Louis XV. Kommode von Pierre Garnier, in Amaranth, Rosenholz und rotem Satinè furniert. Als Spezialist bringt auch das Kunsthaus Wiesinger französische Möbelkunst in die Residenz: Unter anderem mit einer LXVI-Demi-Lune-Kommode aus Paris um 1780/90. Kunst und Antiquitäten Ludwig E. Wimberger kehrt mit einem Pinzgauer Kasten aus Zirbenholz, der sich im Originalzustand des 18. Jahrhunderts erhalten hat, schließlich wieder ins Salzburgische zurück.
täglich 10 – 18 Uhr
Eintrittspreise€ 13,- Tageskarte€ 10,- für Gruppen ab 10 Personen/pro Person Gratis Eintritt für SchülerInnen, StudentInnen (mit Ausweis bis 27 Jahre)
KinderführungSamstag, 26. März 2016, 15 UhrAnmeldung unter office@mac-hoffmann.comFreier Eintritt für Kinder + 1 Begleitperson.Jede weitere Begleitperson bezahlt einen ermäßigten Eintrittspreis (€ 10, statt € 13).
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