Eine Ausstellung mit Werken von Olav Christopher Jenssen, Paul Klee, Jonathan Lasker, Brice Marden, Henri Michaux, Mark Tobey, Cy Twombly und Christopher Wool.Wie Paul Klee Punkte in Bewegung versetzte oder «Linien spazieren führte» und so ganz eigene Schriftzeichen und Symbolhaftes entwarf, ist Ausgangspunkt dieser Ausstellung. Mit Bildern namhafter Künstler, die den amerikanischen und europäischen Strömungen bzw. Ausläufern des abstrakten Expressionismus zuzurechnen sind, schlägt sie den Bogen von Klee bis zur Gegenwart. Unter den Exponaten befinden sich Schlüsselwerke etwa von Cy Twombly oder Brice Marden, aber auch selten Gezeigtes, wie beispielsweise die Zeichnungsserien aus dem Nachlass von Henri Michaux. Dabei geht es immer um Schrift im Bild und deren abstrakte Eigenschaften, und um den Prozess der Linienführung zwischen Kontrolle und Gestik.
Die Ausstellung setzt sich mit der Bedeutung der Handschrift, des Schreibens sowie schriftähnlichen Zeichen im künstlerischen Schaffen auseinander. Ausgehend von Paul Klees Interesse für Handschrift und Kalligrafie werden die Eigenschaften des Schreibens untersucht. Schreiben folgt bestimmten Regeln, damit die Schrift entschlüsselt werden kann, und ist gleichzeitig Ausdruck eines Individuums. Folglich vereint Handschrift ein gedankliches Konzept mit spontanem Gestus. Deshalb dient sie oft auch als Vorbild für den künstlerischen Prozess. Die für die Ausstellung ausgewählten Künstler bedienen sich nicht nur der Schrift als bildnerisches Element, sondern entwickeln ihr Schaffen zwischen den beiden Polen Konzept und Spontaneität. Sie betonen in ihren Aussagen über ihr Schaffen wiederholt die Wichtigkeit des Prozesses und der Bewegung. Das Spannungsfeld zwischen Gestus und Konzept reicht vom gestischen Gekritzel bei Henri Michaux, Mark Tobey und Cy Twombly über Paul Klee, Brice Marden und Olav Christopher Jenssen bis hin zur konzeptuellen Malerei von Jonathan Lasker oder zu den Word Paintings von Christopher Wool.