»Die Kunst gehört zum Menschen, um ihn voll zu machen, um ihm ein Gleichgewicht, die Harmonie zu geben, um dem verwirrenden Getriebe des Alltags begegnen zu können«, so wunderbar hatte Willi Baumeister sich 1952 in einer Umfrage des Süddeutschen Rundfunks geäußert. Ab 19. Oktober 2013 präsentieren wir die große Sonderausstellung »Willi Baummeister International«: Die Retrospektive widmet sich dem Stuttgarter Künstler, der zu den wichtigsten Vertretern der abstrakten Malerei gehört. Anhand von rund 200 Werken und zahlreichen Archivalien wird Baumeisters internationales Netzwerk zu Galeristen, Sammlern und Kunsthistorikern nachgezeichnet. Erstmals wird auch Baumeisters private Kunstsammlung mit Werken von Wassily Kandinsky, Hans Arp, Fernand Léger oder Kasimir Malewitsch in Teilen zu sehen sein. Ich würde mich freuen, Sie für die Ausstellung zu Willi Baumeister begeistern zu können.
Der Stuttgarter Künstler Willi Baumeister (1889 – 1955) gehört zu den wichtigsten deut- schen Künstlern der Nachkriegszeit und zu den bedeutendsten Vertretern der abstrakten Malerei. Baumeister lehrte als Professor an der Frankfurter Städelschule und ab 1946 an der Stuttgarter Kunstakademie. Bereits als junger Künstler pflegte Baumeister enge Kon- takte zu Kollegen im Ausland und stellte in den USA, Italien, Spanien, Frankreich und in der Schweiz aus.Auch nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Baumeister diese Verbindungen halten, weshalb sein bildnerisches und kunsttheoretisches Werk über die nationalen Gren- zen hinweg bekannt wurde. Die große Sonderausstellung »Willi Baumeister International« zeichnet erstmals Baumeisters internationale Beziehungen mit Galeristen, Sammlern und Kunsthistorikern nach.
Auch Baumeisters private Kunstsammlung, die unter anderem durch den wechselseitigen Tausch mit befreundeten Künstlern entstand, wird erstmals in Teilen ausgestellt. Sie um- fasst Werke von Josef Albers, Hans Arp, Julius Bissier, Georges Braque, Carlo Carrà, Marc Chagall, Albert Gleizes, Roberta Gonzales, Camille Graeser, Hans Hartung, Wassily Kandinsky, Paul Klee, Franz Krause, Le Corbusier, Fernand Léger, El Lissitzky, August Macke, Kasimir Malewitsch, Otto Meyer-Amden, Joan Miró, László Moholy-Nagy, Amédée Ozenfant, Pablo Picasso, Oscar Schlemmer, Kurt Schwitters, Michel Seuphor, Gino Severi- ni, Alexej von Jawlensky und Zao Wou-Ki. Die Exponate werden durch erstmals öffentlich präsentierte Archivalien aus dem Archiv Baumeister, das sich im Kunstmuseum Stuttgart befindet, ergänzt: Briefe, Zeitungsartikel und unpublizierte Fotografien verdeutlichen, wie stark Baumeister im In- und Ausland wahrgenommen wurde.