Max Beckmann (1884–1950) Das Nizza in Frankfurt am Main, 1921 Öl auf Leinwand 100.5 x 65 cm Göpel 210 Kunstmuseum Basel, mit einem Sonderkredit der Basler Regierung erworben, 1939 Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler © ProLitteris, Zürich Max Beckmann (1884–1950) Das Nizza in Frankfurt am Main, 1921 Öl auf Leinwand 100.5 x 65 cm Göpel 210 Kunstmuseum Basel, mit einem Sonderkredit der Basler Regierung erworben, 1939 Foto: Kunstmuseum Basel, Martin P. Bühler © ProLitteris, Zürich - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstmuseumbasel

Was: Ausstellung

Wann: 04.09.2011 - 22.01.2012

Max Beckmann (Leipzig 1884 – 1950 New York) ist einer der Titanen der Moderne, dabei verstand er sich selbst als der letzte Alte Meister. Er schloss sich keiner der avantgardistischen Strömungen des 20. Jahrhunderts an, und doch haben die Erfah- rungen des Impressionismus, des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit und der abstrakten Kunst in seinem Werk Spuren…
Max Beckmann (Leipzig 1884 – 1950 New York) ist einer der Titanen der Moderne, dabei verstand er sich selbst als der letzte Alte Meister. Er schloss sich keiner der avantgardistischen Strömungen des 20. Jahrhunderts an, und doch haben die Erfah- rungen des Impressionismus, des Expressionismus, der Neuen Sachlichkeit und der abstrakten Kunst in seinem Werk Spuren hinterlassen. Lange Zeit wurde Beckmann als typisch deutscher Künstler wahrgenommen, erst in den letzten Jahren ist seine Bedeutung durch Retrospektiven in Paris, London und New York international ange- messen gewürdigt worden. Entgegen der Tendenz der Moderne zur Auflösung der traditionellen Gattungen hielt Beckmann ein Leben lang fest an den klassischen Gen- res des Figurenbildes, dies in Form von Portraits, mythologischen Tableaus und Ak- ten, des Stilllebens und der Landschaft. Berühmt als Maler der „condition humaine“, hat er zugleich wie kaum ein anderer Künstler des 20. Jahrhunderts das Landschafts- bild auf herausragende und eindringliche Weise erneuert.

Die grosse Sonderausstellung im Kunstmuseum Basel richtet nun den Blick auf das Landschaftswerk des Künstlers. Zu sehen sind 70 Gemälde, Meisterwerke wie Der Hafen in Genua aus dem St. Louis Art Museum oder Meeresstrand aus dem Museum Ludwig, Köln, aber auch grandiose Werke aus zahlreichen Privatsammlungen, die teilweise kaum je ausgestellt waren. In seinen Landschaftsbildern zeigt sich Beck- manns künstlerische Entwicklung in Reinform. Weniger geprägt von allegorischen Sinnschichten, werden hier die grossartigen malerischen Qualitäten Beckmanns auf unmittelbare Weise sichtbar. Auffällig bleibt Beckmanns distanzierte Sichtweise auf die Landschaft: Fensterausblicke, Vorhänge, Brüstungen, Säulen und erhöhte Blick- perspektiven vermitteln öfters zwischen bewohnter Welt und der Unbegrenztheit der Natur. Persönliche Gegenstände, die als Stilllebenrest im Vordergrund dieser Land- schaften häufig auftauchen, lassen die Anwesenheit des Künstlers spürbar werden. Die Ausblicksdramaturgie macht deutlich, dass Beckmann ein abstrakt konzipiertes Bild von Landschaft mit dem erinnerten Landschaftseindruck vereint, der die Grund- lage eines jeden Bildes ist. Der Blick, den er auf die Natur richtet, klärt seinen Stand- punkt und setzt ihn in ein Verhältnis zur Welt. Wie sich dieses Verhältnis verändert, zeigen die Landschaftsbilder aus den verschiedenen Lebensphasen, so der Neuan- fang in Frankfurt nach dem 1. Weltkrieg oder die Jahre des Exils in Amsterdam.

Kuratoren: Bernhard Mendes Bürgi und Nina Peter

Zur Ausstellung erscheint im Hatje Cantz Verlag der reich illustrierte Katalog Max Beckmann – Die Landschaften mit Beiträgen von Hans Belting, Eva Demski, Nina Peter und Beatrice von Bormann.

Die Ausstellung wird unterstützt durch: Dr. Christoph M und Sibylla M. Müller-Sonnenthal Novartis International AG Stiftung für das Kunstmuseum Basel

Tags: Basel, Landschaftsmalerei, Max Beckmann, Sonderausstellung