Im Jahr 2014 wird im Deutschen Architekturmuseum ein Schatz gehoben: Die Tagebuchaufzeichnungen des DAM-Gründungsdirektors Heinrich Klotz. Er war weltweit vernetzt und kannte die wichtigsten Architekten der Gegenwart persönlich: Rem Koolhaas, Frank Gehry, Aldo Rossi, Hans Hollein, Richard Meier, Peter Cook, Tadao Ando und viele andere mehr.In einer „Wunderkammer“ werden zum 30-jährigen Jubiläum die wichtigsten Werke gezeigt, die Klotz von diesen Architekten erworben hat, aber auch ein Ölgemälde von Martin Kippenberger, eine Collage von Christo sowie wertvolle Zeichnungen, Modelle, Möbel, Originalbauteile und Fotos.
Das DAM wurde als erstes neues Museum am Frankfurter Museumsufer eingeweiht. Zugleich war das DAM das weltweit erste Architekturmuseum mit einer programmatisch-markanten Architektur und mit einer Sammlung, die die unmittelbare Gegenwart einer zunehmend globalisierten Architekturszene abbildete. Klotz sah seine Mission darin, sich in vielen engagierten Büchern, Artikeln, vor allem aber seinen legendären Architekturausstellungen an die Spitze einer internationalen Bewegung zu setzen, die als „Postmoderne“ in die Geschichte einging.
Die postmoderne Architektur hat Frankfurt geprägt: Schirn-Kunsthalle, Messeturm, das Museum für Moderne Kunst und andere prägende Bauten entstanden in dieser Zeit. Doch es gab auch Gegner. Aus der heutigen Perspektive hat sich der von Klotz geforderte Pluralismus durchgesetzt. Ironie, Pop-Motive und historische Zitate sind längst akzeptiert.
Ab 17. Oktober findet im Museum Angewandte Kunst die Ausstellung „1984 – Zeit zwischen den Zeiten“ statt, die das Jahr, in dem das DAM eröffnet wurde, als Epochenjahr für Mode, Musik und Popkultur feiert.