Copyright: 	Privatstiftung Künstler aus Gugging Autor: 	 Beschreibung: 	Die Künstler aus Gugging, Mitte der 90-er Jahre Copyright: Privatstiftung Künstler aus Gugging Autor: Beschreibung: Die Künstler aus Gugging, Mitte der 90-er Jahre - Mit freundlicher Genehmigung von: museumgugging

Was: Ausstellung

Wann: 20.03.2014 - 26.03.2017

Das museum gugging präsentiert ab Frühjahr 2014 für 3 Jahre die Hauptwerke der Künstler aus Gugging. Unter den 101 Meisterwerken, den „Mona Lisas“ aus Gugging, sind Johann Hausers berühmte drei Bildnisse von Frauen, die nach zwei Jahrzehnten in England nun endlich wieder in Österreich zu bewundern sind. Ebenso gezeigt werden Gemälde wie das Horacek – Bildnis, das zum Logo…
Das museum gugging präsentiert ab Frühjahr 2014 für 3 Jahre die Hauptwerke der Künstler aus Gugging. Unter den 101 Meisterwerken, den „Mona Lisas“ aus Gugging, sind Johann Hausers berühmte drei Bildnisse von Frauen, die nach zwei Jahrzehnten in England nun endlich wieder in Österreich zu bewundern sind. Ebenso gezeigt werden Gemälde wie das Horacek – Bildnis, das zum Logo des museum gugging wurde. Hauptwerke August Wallas, Philipp Schöpkes, Oswald Tschirtners und vieler anderer Künstler werden mit ihren Schöpfern erfahrbar gemacht. Die Ausstellung gugging meisterwerke.! ermöglicht eine Reise durch die Welt der Art Brut und markiert die vielseitige Stilistik und beeindruckende Formensprache der Künstler aus Gugging.

Da bei der Vermittlung von Art Brut ein sehr großes Nachholbedürfnis besteht, blieben die Ausstellungen im museum gugging bisher nicht permanent, sondern wichen immer wieder neuen Präsentationen, die weitere wichtige Aspekte oder Vertreter dieser Kunst in den Mittelpunkt stellten. Jetzt aber ist es an der Zeit, dem Besucher auch längerfristig mit einer (fast) permanenten Ausstellung die Möglichkeit zu bieten, ausgewählte Meisterwerke der Gugginger Künstler wiederholt zu betrachten. Selbstverständlich werden parallel dazu auch immer verschiedene Sonderausstellungen gezeigt.

gugging meisterwerke.! versucht, anhand von 101 Arbeiten der wichtigsten Gugginger Künstler etwas über die Umstände der Entstehung und die Geschichte von Einzelwerken oder von Werkblöcken zu vermitteln, um ein wenig in die faszinierende Welt der Art Brut, dieser von der “eigentlichen” Kunstwelt der westlichen Hemisphäre unbeeinflussten Kunst, eintauchen zu können.

Künstler, die sich vom Kunstgeschäft und den Eigenheiten und Gesetzmäßigkeiten des Kunstbetriebes nicht tangieren ließen, hatte es schon immer gegeben, allerdings war ihnen kaum oder nur am Rande Aufmerksamkeit geschenkt worden. Am Beginn des 20. Jahrhunderts änderte sich das. Es gab kleine Druckwerke, etwa von Marcel Reja und Walter Morgenthaler (Adolf Wölfli, ein Geisteskranker als Künstler, Bern 1921), sowie eine größere Publikation von Hans Prinzhorn (Die Bildnerei der Geisteskranken, Heidelberg 1922), in denen der künstlerisch Arbeitende, aber auch der Kunstrezipient erstmals von Menschen erfuhr, die, obwohl psychisch vom „Normalen“ abweichend, zu Künstlern geworden waren (wie etwa Adolf Wölfli). Im Grunde zeigte sich aber nur die Kunstwelt daran interessiert – zuerst die Surrealisten, mit denen zumindest in der Bildsprache eine gewisse Wesensverwandtschaft bestand.

Jean Dubuffet war einer der ersten Künstler, der das bereits angeschnittene Thema der unbeeinflussten Kunstproduktion aufgriff und mit der Bezeichnung „Art Brut“ auch begrifflich verankerte. Obwohl Art Brut keineswegs eine Kunst von psychisch Kranken ist, was Dubuffet besonders betonte (“ebenso wenig, wie eine Kunst der am Knie Erkrankten”), war es wieder eine “Heil- und Pflege-Anstalt”, und zwar jene in Gugging, in der künstlerisch außergewöhnlich talentierte Menschen entdeckt wurden. Der Psychiater Leo Navratil hatte Ende der Sechzigerjahre des 20. Jahrhunderts zur Diagnostik Zeichentests eingeführt. Dabei fand er gelegentlich besonders kreative Umsetzungen, die er Jean Dubuffet schickte. Im darauffolgenden Briefwechsel mit Bildzusendungen bestätigte der französische Künstler die hohe Qualität der erhaltenen Werke und nahm sie in seine “Collection de l´Art Brut” auf, die er später der Stadt Lausanne in der Schweiz schenkte.

Dank dieser Bestätigung förderte Navratil diese Talentierten, die bald zu Künstlern wurden. Eine erste Ausstellung fand bereits 1970 in der Wiener Galerie nächst St. Stephan statt. Einzelne jener Künstler von damals sind inzwischen weltberühmt. Navratil konnte nach weiteren elf Jahren das Zentrum für Kunst- und Psychotherapie eröffnen, in das er diese Kreativen einlud. Er sprach von “Künstler-Patienten”, da er, ganz im Gegensatz zu Dubuffet, noch der Meinung war, dass die Krankheit die Kunst ausmache.Nachdem Navratil 1986 in Pension gegangen war, folgte der Psychiater und bildende Künstler Johann Feilacher als neuer Leiter des Zentrums. Da die “Künstler-Patienten” für ihn einfach “Künstler” waren, wurde die Institution in “Haus der Künstler in Gugging” umbenannt und damit von der Psychiatrie abgespalten. Es war und ist bis heute eine Wohngemeinschaft von Zeichnern und Malern, deren Krankheit im Bereich des Privaten bleiben soll. In der Ausstellung gugging meisterwerke.! sind sie nun alle vereint: die alten und die neuen Meister-Maler, -Zeichner und -Gestalter aus Gugging. (Text angelehnt an den Katalogtext: Johann Feilacher, gugging meisterwerke.!, sh. unten)

Johann Feilacher, gugging meisterwerke.!. 101 Meisterwerke in einem Band.in Zusammenarbeit mit dem Residenz Verlagim Novomatic Forum Wien, Friedrichstraße 7, 1010 Wien Begleitprogramm: Lesung aus Werken Ernst Herbecks mit dem Schauspieler und Filmemacher KarlMarkovics, Uraufführung „Herbecks Versprechen“, Elektronische Klangperformance des KomponistenKarl-Heinz Essl.

(Anmeldung: Katrin Windl 0043/ (0)1 /585 20 21-211 oder per E-Mail unterk.windl@novomaticforum.com)

Angaben zum Buch:Johann Feilacher, gugging meisterwerke.!. 101 Meisterwerke in einem Band. Residenz Verlag, 2014. EUR

19,90.- Zudem wird es noch eine Liebhaberausgabe in bibliophiler Kleinst-Auflage mit Originalradierungen von sechs Gugginger Künstlern geben – wird zeitgleich präsentiert.

Copyright: 	Privatstiftung Künstler aus Gugging Autor: 	 Beschreibung: 	Oswald Tschirtner, Wasserleitung, 1971 Copyright: Privatstiftung Künstler aus Gugging Autor: Beschreibung: Oswald Tschirtner, Wasserleitung, 1971 - Mit freundlicher Genehmigung von: museumgugging / Museum Gugging
Tags: Gugging, Künstler, Meisterwerke, Menschen, Porträt

Öffnungszeiten museum gugging und shopWinterzeitDienstag – Sonntag 10:00 – 17:00 Uhr
SommerzeitDienstag – Sonntag 10:00 – 18:00 Uhr
Schließtage: 24. 12. - 26. 12. 2013, 31. 12. 2013, 1. 1. 2014
EintrittspreiseErwachsene € 7,00Senioren € 5,50
Studenten, Arbeitslose,Menschen mit Behinderungen, Zivil- und Präsenzdiener und Gruppenermäßigung ab 12 Personen € 5,00