Das Deutsche Zeitungsmuseum zu Gast in der Schlosskirche...Begleitend zur Präsentation des Saarlandmuseums widmet sich auch das Deutsche Zeitungsmuseum anlässlich des 100. Jahrestages des Kriegsausbruchs in einer Sonderausstellung in der Schlosskirche in Saarbrücken dem Ersten Weltkrieg.Anhand zahlreicher Originalzeugnisse – Zeitungen, Extrablätter etc. – werden vor allem die letzten Friedens- und die ersten Kriegstage im Sommer 1914 präzise dokumentiert. Wie hat die Presse über den Kriegsbeginn berichtet? Welche Schlagzeilen verwendeten die Zeitungen? Zeugt die Berichterstattung von Kriegsbegeisterung oder eher von fatalistischer Resignation?
Die Ausstellung thematisiert ebenfalls den für den Ersten Weltkrieg so charakteristischen Stellungskrieg und das Leben der Soldaten in den Gräben. Schützengraben-Zeitungen geben einen Einblick in den Frontalltag und originale Ausrüstungsgegenstände veranschaulichen den „Kriegsalltag“ an der Front.
Die Präsentation beschäftigt sich auch mit der Reaktion des deutschen Bildungsbürgertums auf den Krieg. Kriegskritische und kriegsbegeisterte Stimmen werden einander gegenübergestellt und die Verarbeitung des Krieges in der Literatur vermittelt. Ein kritisches Augenmerk wird auf die Rolle derjenigen Intellektuellen gelegt, die durch ihre kriegsaffirmative Haltung zur Herausbildung des Mythos um den „Geist von 1914“ beigetragen haben, demzufolge das deutsche Volk geschlossen und freudig in den Krieg gezogen sei.
Ergänzt wird die Ausstellung durch zeitgenössische Karikaturen, sowohl aus Deutschland als auch aus anderen europäischen Ländern, die von den kursierenden stereotypen Feindbildern zeugen. Nicht zuletzt thematisiert die Ausstellung das Schicksal eines einfachen Frontsoldaten exemplarisch anhand des Lebens eines saarländischen Bergmannes.
Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen mit Beiträgen von Tina Altmayer, Christian Göbel, Roger Münch und Bernd Philippi zum Preis von 26,90 €.