Der US-amerikanische Maler, Grafiker und Bildhauer Eric Fischl (* 1948 in New York) zählt zu den wichtigsten Vertretern der zeitgenössischen Figuration. Sein Werk ist durch einen an den amerikanischen Realismus anknüpfenden Stil gekennzeichnet. Die Kompositionen, die Szenen schnappschussartig einfangen, lassen den Eindruck eines Filmausschnitts entstehen. Die soeben erfolgte oder unmittelbar bevorstehende Handlung wird somit oftmals nur angedeutet.Eric Fischls Motive sind häufig dem familiären Kontext entnommen. Sie beschreiben das Alltägliche und Gewöhnliche, zeigen Personen in Paarkonstellationen oder in Interaktion, meist spärlich bekleidet bis nackt in sexuell dominierter Atmosphäre. Der Betrachter wird in der Rolle des Voyeurs in diese von Fischl kreierte Bilderwelt eingebunden.
Die Ausstellung in der Albertina konzentriert sich auf Eric Fischls grafische Arbeiten und umfasst einen Querschnitt seines Schaffens. Neben Druckgrafiken, Arbeiten auf Glassine und Chromecoat - darunter Eric Fischls bekannte Bade- und Strandszenen -, sind in Ergänzung zu den posierenden Figuren der Aquarelle auch einige Bronzeskulpturen des Künstlers zu sehen.
Geboren wurde Eric Fischl 1948 in New York und wuchs in Long Island auf. Seine künstlerische Ausbildung begann er zunächst am Junior College in Phoenix, Arizona, wohin er 1967 mit seiner Familie gezogen war. Er führte sein Studium an der Arizona State University fort und wechselte schließlich an das California Institute of the Arts (CalArts), wo er im Jahr 1972 den Abschluss machte. Danach zog Fischl nach Chicago, wo er als Aufseher im Museum of Contemporary Art arbeitete und mit den künstlerischen Avantgarden in Berührung kam. 1974 nahm Eric Fischl eine Stelle als Kunstdozent am Nova Scotia College of Art and Design in Halifax an. 1978 erfolgte der Umzug nach New York, wo er, neben seinem Wohnsitz in Sag Harbor, bis heute lebt und arbeitet.