Adolf Hirémy-Hirschl (1860 Tamesvár, Rumänien – 1933 Rom), Die Seelen am Acheron, 1898, Öl/Leinwand, 215 x 340 cm, Belvedere, Wien, Inv. Nr. 942 Adolf Hirémy-Hirschl (1860 Tamesvár, Rumänien – 1933 Rom), Die Seelen am Acheron, 1898, Öl/Leinwand, 215 x 340 cm, Belvedere, Wien, Inv. Nr. 942 - Mit freundlicher Genehmigung von: residenzgalerie

Was: Ausstellung

Wann: 21.07.2012 - 04.11.2012

Die Unterwelt als Reich der Toten beflügelte schon immer die Vorstellung der Lebenden. Von der Antike bis zur Gegenwart, die Menschen schufen zumeist ein hierarchisches Abbild ihres weltlichen Daseins. Bevölkert von den Dahingeschiedenen und dämonischen Mächten des Jenseits.

Frevler werden von den Gerechten geschieden. Jene Unglücklichen erwartet ein freudloses, von…

Die Unterwelt als Reich der Toten beflügelte schon immer die Vorstellung der Lebenden. Von der Antike bis zur Gegenwart, die Menschen schufen zumeist ein hierarchisches Abbild ihres weltlichen Daseins. Bevölkert von den Dahingeschiedenen und dämonischen Mächten des Jenseits.

Frevler werden von den Gerechten geschieden. Jene Unglücklichen erwartet ein freudloses, von Strafen geprägtes Dasein. Die Statthaften hingegen, gelangen auf die Insel der Glückseligen.

Die Unterwelt erreicht man durch einen oder mehrere streng bewachte Zugänge, die den Verstorben einen Übergang gewähren. Unbehelligte sollen eingelassen, die Rückkehr jedoch auf ewig verweigert werden.

Dennoch war die Unterwelt wie beispielsweise in der Antike kein abgeschlossener Ort, in den man zwar hinein, aber nicht mehr zurück in die Welt der Lebenden gelangen konnte. Helden wie Odysseus, Herakles, Orpheus, Theseus oder Aeneas drangen in das Reich der Schatten vor, um die Toten zu befragen oder sie zurück auf die Erde zu holen. Auch Hades, der Gott der Unterwelt, musste seiner Frau Persephone die Rückkehr für die meisten Monate des Jahres gestatten.

Eingang fand diese Auffassung schlussendlich in der Jenseits- und Höllenvorstellung des christlichen Abendlandes. Jonas, Daniel in der Löwengrube, Christus in der Vorhölle oder das jüngste Gericht sind Spiegelbilder antiker Traditionen.Ein weiteres Spiegelbild dieser Vorstellungswelt ist u. a. Dantes „Göttliche Komödie“, wo der Dichter in Ichform eine Reise durch das Jenseits unternimmt.

Die Auseinandersetzung mit dem Thema findet nicht nur philosophisch oder theologisch Niederschlag, sondern prägt bis heute das künstlerische Schaffen.

ALTE UNTERWELT – NEUE MEDIEN

Die Sonderpräsentation soll das Thema Unterwelt – hin und retour – mit all ihrem Reichtum und ihren Facetten darstellen. Der zeitliche Rahmen der Ausstellungsstücke deckt die Antike bis zur Gegenwart ab.

Objekte:Gemälde, Grafiken, Skulpturen, Installationen, Neue Medien

Zur Ausstellung erscheint ein KatalogDieser nähert sich auf mehreren Ebenen dem Thema: kunsthistorisch, theologisch, philosophisch, ethisch und literaturwissenschaftlich.

VermittlungsprogrammFührungen, Aktionstage, Kunstgespräche, Symposion, Konzert

Leihgeber:Werke aus dem Sammlungsbestand der Residenzgalerie SalzburgNationale und internationale MuseenPrivatsammlungenÖffentliche und private Archive

Konzept, Organisation und AusstellungsgestaltungDr. Thomas HabersatterDr. Gabriele GroschnerMag. Astrid Ducke 

Tags: Antike, Reich, Toten, Unterwelt