Essen und Trinken gehören zu den menschlichen Grundbedürfnissen, doch seit jeher übersteigt das gemeinsame Mahl die Funktion der bloßen Nahrungsaufnahme. Sinnlichkeit und Genuss, Stiftung von Gemeinschaft, Repräsentation des sozialen Status und rituelle Handlungen sind nur einige Aspekte, die sich mit dem Essen verbunden zeigen. Die Kunst reagiert seit jeher auf unsere Weisen des Mahlhaltens, indem sie unsere ausgewählten Speisen und Lebensmittel darstellt, analysiert, abstrahiert – kritisch und natürlich auch ironisch.Die Ausstellung „Mahlzeit" verhandelt durch die Epochen und in unterschiedlichsten Medien – Plastik, Grafik, Malerei, Fotografie und Videokunst – unter anderem die gemeinschaftsstiftenden Aspekte des Mahls: in Familien, bei offiziellen Anlässen, im politischen wie religiösen Rahmen unterschiedlicher kultureller Kontexte.
Das Dom Museum Wien hat sich als Ort aktueller Diskurse positioniert, wo auf Themen gesetzt wird, die sich wie ein roter Faden durch die Menschheitsgeschichte ziehen, gerade heute aber besonders verhandelnswert sind. Die Themen, die in „Mahlzeit“ aufgemacht werden, haben angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise und der damit verbundenen drohenden Nahrungsknappheit immens an Brisanz gewonnen.
Mit Werken von: Marina Abramović, Sonja Alhäuser, Atelier Van Lieshout, Abraham van Beyeren, Lois Bielefeld, Pieter de Bloot, Thierry Boutonnier, Götz Bury, Joseph Beuys, Catrin Bolt, Elinor Carucci, Heinz Cibulka, Domenico Cresti gen. Passignano, Josef Danhauser, desertArtLAB, Martin Dichtl, Albin Egger-Lienz, Christian Eisenberger, Jan Fyt, Gaetano Gandolfi, Floris Gerritsz van Schooten, Geldorp Gortzius, Robert F. Hammerstiel, honey & bunny, Nelson Jalil, Ulrike Köb, Maria Lassnig, Meister des Friedrichaltars, Maha Malluh, Katharina Mayer, Veronika Merklein, Jan Miense Molenaer, Izumi Miyazaki, Anna Paul, Klaus Pichler, Dieter Roth, Zina Saro-Wiwa, Christoph Daniel Schenck, Astrid Schulz, Gregg Segal, Taryn Simon, Stéphane Soulié, Daniel Spoerri, Jan Steen, Maja Vukoje, Franz West, Werkstatt des Lucas Cranach d. Ä., Ramiro Wong sowie historische Künstler*innen, deren Namen nicht überliefert sind.
Es erscheint ein Katalog zur Ausstellung.